Genial: Dorna will siegfähige Wild-Card-Piloten!
Sugo 2001: Zwei Wild Card-Piloten führen das Rennen der Superbike-WM an
Während wir in dieser Saison auf der Rennstrecke eine Zweiklassengesellschaft mit Superbike- und Evo-Bikes sehen, wird hinter den Kulissen an einem neuen Reglement für die Saison 2015 gearbeitet. Wie das aussehen kann, damit sind der ehemalige Rennfahrer Gregorio Lavilla und Scott Smart, früher u.a. Cheftechniker von Michael Laverty, beschäftigt. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com geben die beiden Dorna-Mitarbeiter einen Einblick in den Grundgedanken, der sie bei ihrer Arbeit leitet.
«Wir wollen eine Meisterschaft mit allen Herstellen, nur auf einem geringeren Level als früher», beginnt Lavilla. «Wir wollen erreichen, dass die Hersteller zu Investitionen bereit sind, weil auch die Einstiegshürden niedriger sind. Das wäre dann nicht nur für die Superbike-WM positiv, sondern für alle Meisterschaften. Idealerweise sollten die WM-Teams ihr Material nach einem Jahr in nationale Serien verkaufen können. Die WM sollte sich also nicht zu weit von den nationalen Meisterschaften entfernen, denn wir möchten auch Wild-Cards vergeben. Das ist unsere Idee und Scott ist bemüht, alle dafür erforderlichen Zutaten zusammenzutragen. Wir müssen herausfinden, in welche Richtung wir mit dem Reglement gehen müssen. Die Erfahrungen aus dieser Saison werden uns helfen. Denn am Ende, und das sage ich als ehemalige Rennfahrer, geht es doch nur darum, ob jemand nur gewinnt, weil er mehr Power zur Verfügung hat.»
«Es ist enorm schwierig, einheitliche Regeln für die verschiedensten Motorrädern zu definieren», sagt Scott Smart. «Jedes Team hat eine andere Auffassung davon, was die beste Richtung wäre. Wir müssen alle Werke einbinden. Wir wollen erreichen, dass am Rennsonntag jeder eine gute Chance hat. Wenn wir auch das Reglement der nationalen Superbike- und Supersport-Serien mitnehmen können, dann haben wir ein gutes Fundament zum Aufstieg in die Weltmeisterschaft und auch Wild-Cards. Man muss in die Lage eines Herstellers versetzen der zu Beginn einer Session weiß, dass er eine bestimmte Anzahl identischer Kit-Teile in sechs verschiedenen Serien verkaufen kann. Das wäre sehr kosteneffektiv und man hätte eine Vielzahl von Piloten, die zur Entwicklung beitragen können. Eine solche Situation hatten wir zuletzt vor 15 Jahren, dahin wollen wir zurück.»