Ducati: Neue MotoGP-Elektronik soll 1. Sieg bringen
Podestplätze von Chaz Davies und Davide Giugliano sorgten in Portimão vor einer Woche für beste Laune in der Ducati-Box. Das Team transferierte vor dem Portugal-Wochenende die MotoGP-Software auf das Superbike, mit ihr soll nun in den Bergen Kaliforniens der erste Sieg seit Sylvain Guintoli im Oktober 2012 in Magny-Cours glücken.
«Wir benützen das gleiche Steuergerät wie bisher, die Software ist aber grundlegend anders», erklärte Superbike-Direktor Ernesto Marinelli SPEEDWEEK.com. «Sie ist eine der Entwicklungen, die wir in MotoGP getestet haben. Einige Dinge sind für beide Meisterschaften gleich, die können wir dann von MotoGP ins Superbike transferieren. Ein paar Jahre später bringen wir sie dann im Serienmotorrad.»
«Erstmals haben wir mit dieser Software vor zwei Wochen in Mugello getestet und sie funktionierte auf Anhieb ganz gut», erzählte der lange Italiener. «Sie hat mehr Potenzial als die bisherige und lässt sich weiter verbessern. Ride-by-Wire, Traktions- und Wheelikontrolle lassen sich damit besser einstellen. Der erste Schritt war, die neue Software so hinzubekommen, dass sie gleich wie die alte arbeitet. Wenn das funktioniert, kannst du sie langsam verbessern und eine neue Philosophie einfließen lassen, welche dich letztlich nach vorne bringt.»
Lassen sich die guten Portimão-Ergebnisse auf die Software-Neuerung zurückführen? Marinelli: «Das ist schwer zu sagen. In Mugello haben wir neben der Software auch einige neue Dinge für den Motor, das Chassis und die Federelemente getestet. In Portimão verwendeten wir die neue Software und einige neue Chassis-Teile. Ich kann sagen, dass alles funktioniert wie es soll. Portimão ist eine der schwierigsten Strecken für die Elektronik: Es geht bergauf und bergab, es ist sehr wellig und es herrscht wenig Grip. Der Grip ist jetzt weniger als während der Wintertests. Deshalb haben wir etwas länger gebraucht als normal, um alles richtig einzustellen. Dass wir in Laguna Seca gut dastehen, damit haben wir gerechnet.»
«Diese Software hat uns nichts gekostet, da sie bereits entwickelt wurde», hielt der Ducati-Manager fest. «Dieses Jahr ist die Elektronik noch frei. Wir wollen alle Möglichkeiten ausnützen, um das Bike zu verbessern und zu gewinnen.»
2015 gibt es einen Kostendeckel für die Elektronik: Steuergerät, Software, Dashboard und zusätzliche Sensoren dürfen dann zusammen nicht mehr als 8000 Euro kosten.
Davies und Giugliano starten in Laguna Seca von den Rängen 3 und 4. Die Rennen finden am Sonntagabend um 20 Uhr und 23.45 Uhr deutscher Zeit statt und werden auf Eurosport live übertragen.