Speedway: Deutsche Medaillengewinner sind rar gesät
Deutschland wurde 2013 in Herxheim Speedway-Paar-Europameister
In der Mannschafts-Weltmeisterschaft konnte Deutschland zweimal eine Bronzemedaille gewinnen, beide sind lange her. 1981 musste sich die deutsche Auswahl im Kontinentalfinale in St. Petersburg für das Finale qualifizieren, was mit dem Sieg bravourös gelang. Im Finale in Olching, vor einer rekordverdächtigen Kulisse, fehlte dem Team um Egon Müller am Ende nur ein Punkt zur Silbermedaille auf die Briten.
Im Jahr darauf qualifizierte sich die deutsche Auswahl in Landshut für das Finale, mit 18 Punkten blieben die Deutschen knapp vor den Tschechen und gewannen zum zweiten Mal in Folge Bronze.
Von 1968 bis 1993 wurde die Speedway-Paar-WM ausgetragen, in diesem Wettbewerb gelang es einmal einem deutschen Duo eine Medaille zu erobern. 1977 gewannen Egon Müller und Hans Wassermann zunächst das Halbfinale in Pocking vor Australien und Finnland und qualifizierten sich so für das Weltfinale in Manchester. Im Finale legten die beiden mäßig los, hatten dann aber mit 5:1-Siegen über die Tschechoslowakei und Australien eine starke Phase und waren nach Abschluss der 21 Läufe punktgleich mit den Schweden auf Platz 2. Da Müller im Stechen um Silber dem Schweden Anders Michanek unterlag, wurde es Bronze.
Erfolgreicher war Deutschland in der international kaum beachteten Speedway-Paar-EM. 2010 fand das Finale in Stralsund statt und während Tobias Kroner solide ins Rennen kam, wurde Martin Smolinski nach zwei Durchgängen durch Lokalmatador Roberto Haupt ersetzt. Das Duo Kroner/Haupt holte von 20 verbleibenden Punkten insgesamt 15, im Stechen um Silber konnte Kroner als stärkster Fahrer des Tages den Kroaten Jurica Pavlic bezwingen.
Noch besser machten es drei Jahre später Martin Smolinski und Kevin Wölbert im Finale in Herxheim. Das Duo legte mit 5:1-Siegen gegen Slowenien und Dänemark stark los, vor dem letzten Lauf gegen Polen hatte Deutschland 21 Punkte auf dem Konto und Polen deren 18. Im entscheidenden Heat führte zunächst der Pole Sebastian Ulamek, doch erst zog Wölbert an ihm vorbei und in der letzten Kurve auch Smolinski. Damit war Deutschland uneinholbar in Führung und zum ersten und einzigen Mal Paar-Europameister.
Bei der Premiere der U19-Team-Europameisterschaft 2008 landete Deutschland auf Anhieb auf dem zweiten Rang. 2016 konnte im Finale in Stralsund Bronze gewonnen werden, nachdem bei den Finals in Landshut (2012) und Herxheim (2014) die Medaillenränge verpasst wurden.
In der U21-Weltmeisterschaft ist es Christian Hefenbrock, der als einziger Deutscher eine Medaille gewann. Im Finale 2006 war er einer von vier Fahrern, die zweistellig punkteten und stand im entscheidenden Finale um den Titel. Topscorer Fredrik Lindgren stürzte im Finale, im Rerun konnte «Hefe» hinter dem Polen Karol Zabik und Antonio Lindbäck Bronze gewinnen.
Hefenbrock gewann 2006 auch die einzige Medaille für Deutschland in der Speedway-Europameisterschaft, hinter Krzysztof Jablonski und Grzegorz Walasek, die den Titel im Stechen entschieden, wurde es erneut Bronze.
In den Europafinals, die bis 1975 als Teil der WM-Qualifikation gefahren wurden, konnte Josef Hofmeister einmal Dritter (1957) und zweimal Zweiter (1958, 1959) werden.
Für den größten deutschen Erfolg sorgte Egon Müller, als er 1983 im Weltfinale in Norden mit Maximum Champion wurde. Auf diesen besonderen Tag gehen wir am 24. Dezember ein.
Die deutschen Speedway-Team-Erfolge:
1977
Paar-WM: 3. Platz mit Egon Müller und Hans Wassermann
1981
Team-WM: 3. Platz mit Karl Maier, Georg Hack, Georg Gilgenreiner, Egon Müller, Alois Wiesböck
1982
Team-WM: 3. Platz mit Georg Hack, Egon Müller, Karl Maier, Alois Wiesböck, Georg Gilgenreiner
2006
U21-WM: 3. Platz durch Christian Hefenbrock
2008
U19-Team-EM: 2. Platz mit Max Dilger, Erik Pudel, Frank Facher, Sönke Petersen, Kevin Wölbert
2010
Paar-EM: 2. Platz mit Tobias Kroner, Martin Smolinski, Roberto Haupt
2013
Paar-EM: 1. Platz mit Martin Smolinski, Kevin Wölbert, Max Dilger
2016
U19-Team-EM: 3. Platz mit Dominik Möser, Lukas Fienhage, Michael Härtel, Daniel Spiller, Erik Riss