Für neue GT2-Klasse: Audi präsentiert den R8 LMS GT2
Der internationale GT-Sport befindet sich gerade in einer Phase des Umbruchs. Denn die GTE-Kategorie beginnt immer mehr kränkeln und die eigentlich auf Kundensport ausgelegte GT3 wird von Jahr zu Jahr teurer. Nur die GT4-Klasse boomt derzeit unaufhörlich. Um sich vor einem GT3-Kollaps zu schützen, hat SRO-Boss Stéphane Ratel im Vorfeld der letztjährigen 24 Stunden von Spa-Francorchamps die GT2-Klasse ausgerufen. Hier ist die Namensgebung tatsächlich etwas verwirrend gewählt, da die GT2 von der Performance her zwischen GT3 und GT4 positioniert sein wird. Insgesamt sollen die GT2-Autos mehr Leistung als ihre GT3-Pendants haben, jedoch auch erheblich weniger Aerodynamik.
Bislang hatte lediglich Porsche mit dem 911 GT2 RS Clubsport einen Rennwagen für die neue Kategorie auf Kiel gelegt. Nun zog Audi mit den R8 LMS GT2 nach. Das Fahrzeug aus Ingolstadt ist mit den bekannten 5.2L-V10-Saugmotor ausgestattet und leistet satte 640 PS. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit Wippenschaltung. Als Leergewicht wurden 1.350 Kilogramm definiert.
«Damit schaffen wir ein Angebot speziell für Gentleman-Piloten, die seit Jahrzehnten das Rückgrat des GT-Sports sind. Moderne GT3-Rennwagen haben sich immer mehr zu einer Klasse für Profis entwickelt. Mit dem Audi R8 LMS GT2 schließen wir nun diese Lücke und haben ein maßgeschneidertes Angebot für diesen Kundenkreis parat», ist Chris Reinke (Leiter Audi Sport customer racing) von seinem neuen Produkt mehr als begeistert.
Der neue R8 LMS GT2 kann ab sofort bestellt werden. Erste Auslieferungen an Kunden sind bereits für Dezember 2019 anvisiert. Der Preis liegt bei 338.000 Euro (zzgl. MwSt.). Die SRO um Stéphane Ratel bastelt gerade noch ein Rennserien, in denen die GT2-Boliden zukünftig eingesetzt werden können. Fest steht ein Auftaktevent im Rahmenprogramm der 24h von Spa-Francorchamps Ende Juli 2019. Daran werden jedoch lediglich die GT2 von Porsche teilnehmen.
Beim Rennwochenende der Blancpain GT Series in Barcelona (28./29. September) soll es wohl ein weiteres GT2-Rennen (dann für alle weiteren bis dahin existierenden Modelle) geben. «Noch gibt es keine Meisterschaften, aber geplant sind internationale Serien mindestens in Europa und in Nordamerika. Die Stéphane Ratel Organisation (SRO) hat sich im letzten Vierteljahrhundert als weltweiter Architekt des GT-Rennsports etabliert und viele attraktive Bühnen in Amerika, Europa und Asien geschaffen, darüber hinaus mit der Intercontinental GT Challenge sogar eine globale Rennserie. Ich bin mir sicher, dass die SRO auch die GT2-Klasse zum Erfolg führen wird», wartet auch Reinke auf zukünftige Einsatzgebiete.