SPEEDWEEK.com erklärt: Das ist die LMP3-Klasse
Verkaufsrenner in der LMP3: Der Ligier JS P3
Die LMP3-Klasse ergänzt die sogenannte LMP-Pyramide am unteren Ende. Sie ist eine Art Einsteigerklasse in die LMP-Welt. Und über die LMP3- und die LMP2-Klasse sollen Teams, Fahrer etc. langfristig an die grosse LMP1-Kategorie herangeführt werden - also dort wo die Hersteller-Teams von Audi, Porsche und Toyota mit ihren Hybrid-Raketen gegen sich selbst und einzelne Privat-Teams (Rebellion; ByKolles) antreten.
Die LMP1 ist als die Königsklasse das Sportwagens-Sports auch nur der Sportwagen-WM (FIA WEC) vorbehalten. Während die LMP2-Fahrzeuge neben der FIA WEC lediglich noch in den kontinentalen Le Mans Serien in Europa, Asien und Amerika (IMSA) am Start stehen, wurden den LMP3 inzwischen auch in vielen nationalen Prototypen-Serien oder bei Einzelevents (wie die französische VdeV, die Dutch Supercar Challenge, die Britcar Prototype Series, die 25h Thunderhill oder die 12h Gulf) die Mitfahrt erlaubt. Ausserdem fuhren sie dieses Jahr im Vorprogramm der 24 Stunden von Le Mans - in der Sportwagen-WM (FIA WEC) sind sie dagegen nicht startberechtigt. Dafür werden die LMP3 aber ab 2017 in der neuen Prototyp Challenge (einer Rahmenrennserie im IMSA-Portfolio) starten.
Ein LMP3 ist ein geschlossener Prototyp. Ausserdem hat der Le-Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) die Anzahl der Chassis-Lieferanten auf lediglich sechs begrenzt. Diese sind: Ginetta, Onroak Automotive (mit dem Ligier), Ave-Riley und Adess (als die ursprünglichen Fünf) – sowie Norma. Letztgenannter Hersteller aus Südfrankreich wurde erst im Sommer nachträglich hinzugefügt.
Während Ligier aktuell der grösste Player in der Klasse ist (in der ELMS fahren aktuell beispielsweise knapp 20 LMP3 – alles Ligier JS P3) tun sich die anderen Hersteller etwas schwer: Bei Ginetta ist das Interesse an der Klasse über den Winter etwas abgeflacht und so bieten die Briten jetzt zusätzlich noch eine Variante (G57 genannt) mit anderem Antriebsstrang (Chevrolet LS3 – 6.2L-V8) an; die Adess hatten zunächst auch nicht zu begeistern gewusst und das Debüt des Ave-Riley wurde mehrmals verschoben – mittlerweile sogar ins kommende Jahr. Ob Dome jemals einen LMP3 baut, wird Paddock-Gerüchten zufolge inzwischen bezweifelt. Somit erklärt sich also die nachträgliche Ergänzung von Norma, deren M30 Ende nächsten Monats die ersten Testkilometer abspulen soll.
Einheitslieferant des Antriebsstrangs aller echten LMP3-Fahrzeuge (also ohne den Ginetta G57) ist die französische Firma Oreca, die dafür einen V8-Nissan-Saugmotor (ca. 420 PS) bereitstellt. Das Getriebe kommt von X-Trac und die Elektronik von Magnetti Marelli. Um die Kosten in der Klasse im Griff zu behalten, wurde ein maximaler Verkaufspreis pro Chassis festgelegt. Dieser liegt bei 206.000 Euro.
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