Teamchef Toth: «Musste die Mechaniker nicht bezahlen»
Ob die Toth-Yamaha jemals wieder auftaucht?
Was mit guten Vorzeichen und großem Optimismus begann, endete bereits beim dritten Meeting in Aragón in gegenseitigen Vorwürfen, Diebstahl und einer Schmutzkampagne. Ob Héctor Barberá oder Imre Toth die Wahrheit sagt, lässt sich für Außenstehende nicht nachvollziehen.
Fakt ist: Barberá hatte keine andere Option für die Saison 2019 als das ungarische Team Toth. Ohne Testfahrten brauste der 32-Jährige beim Saisonauftakt der Supersport-WM auf Phillip Island als Vierter ins Ziel, in Buriram wurde der Spanier Siebter. Warum dasselbe Motorrad beim ersten Europarennen in Aragón nicht mehr konkurrenzfähig gewesen sein soll, weshalb Barberá zum Rennen nicht antrat, ist schwer nachvollziehbar.
Barberá warf Toth außerdem vor, die Mechaniker nicht zu bezahlen. In spanischen Medien wurde dies durch einen Barberá-Mechaniker bestätigt. Eine Behauptung, die Teammanager Imre Toth nicht unkommentiert im Raum stehen lassen will.
«Der Vertrag mit Barberá sah keine Bezahlung vor, ich kann ihm also nichts schulden. Und die Mechaniker? Ich habe zwei Mechaniker, mit denen ich schon seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite. Die beiden anderen Mechaniker brachte Barberá mit ins Team, weil er nur mit Spaniern arbeiten wollte. Auf meiner Seite bestand nur die Verpflichtung, für Flugtickets, Unterkunft und Verpflegung aufzukommen. Ich habe keinen direkten Vertrag mit ihnen!»
Weil die Yamaha R6 wie berichtet aus der Box gestohlen wurde und bisher nicht wieder auftauchte, fehlte das Toth-Team beim Meeting in Assen. «Ich habe das komplette Bike bei Yamaha Austria Racing gekauft und das bekommen, wofür ich bezahlt habe. Dort gibt es keine Schulden. Ich habe nicht einen Ölfilter kostenlos bekommen – ich musste alles kaufen. Ich hätte unser 50.000-Euro-Motorrad gerne zurück. Aber egal, ob mit dem alten oder mit einer neuen R6: in Imola werden wir mit einem neuen Fahrer wieder dabei sein!»
Für Toth unerträglich: Barberá und seine Mechaniker waren in Assen – der Spanier ersetzte beim Superbike-WM-Team Orelac Racing den verletzten Tati Mercado. «Während unser Team fehlt, arbeiten die unbehelligt im Paddock. Interessant, ich dachte, Diebstahl sei überall auf der Welt dasselbe. Vielleicht ist das Problem, das wird aus Osteuropa kommen und sie aus Spanien.»