MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Bardahl Yamaha disponierte um: Ein Bike, neue Farben

Von Ivo Schützbach
Andrea Locatelli in Almeria

Andrea Locatelli in Almeria

2019 gewann das Team Bardahl Evan Bros Yamaha mit Randy Krummenacher die Supersport-Weltmeisterschaft, für dieses Jahr wurde alles auf den Kopf gestellt. Weshalb die Truppe aus Jerez vorzeitig abreiste.

Mit 750.000 Euro Budget war das Team Bardahl Evan Bros Yamaha 2019 nicht nur die bestfinanzierte Truppe in der Superport-WM, sondern auch die erfolgreichste: Randy Krummenacher und Federico Caricasulo belegten in der Weltmeisterschaft die Ränge 1 und 2, sie gewannen sieben der zwölf Rennen, fünfmal mit einem Doppelsieg.

Nach der Titelfeier gab es den großen Umbruch. Caricasulo wurde von Yamaha in die Superbike-WM befördert und fährt 2020 bei GRT an der Seite von Garrett Gerloff.

Krummi wechselte zu MV Agusta und nahm seine gesamte Mannschaft mit: Crew-Chief Manuel Cappelletti, Daten-Mann Alessandro Alvisi und Mechaniker Michele Tavolazzi.

Evan Bros musste sich für 2020 neu aufstellen. Die Verpflichtung des ehemaligen Moto2-Piloten Andrea Locatelli erwies sich als Glücksgriff, der 23-Jährige beendete den ersten Wintertest in Jerez im November überraschend als Schnellster.

Einen zweiten Fahrer setzen die Evangelista-Brüder keinen ein: Niemand konnte die geforderte Mitgift von 150.000 Euro aufwärts abliefern.

Am Mittwoch und Donnerstag sollte Locatelli erneut in Jerez testen, wegen des schlechten Wetters reiste das Team aber vorzeitig ab und fuhr ins 400 Kilometer östlich gelegene Almeria, wo die Bedingungen besser waren.

Der aus der Moto2-WM kommende Italiener spulte in zwei Tagen knapp 100 Runden ab und fuhr zum ersten Mal mit Slick-Reifen. Die Yamaha R6 war in ungewohntem hellblau lackiert. «Auch wenn die Bedingungen nicht ideal waren, fühle ich mich doch immer besser auf dem Motorrad», hielt Locatelli fest. «Wir sind auf dem richtigen Weg.»

Sonntag und Montag testet Locatelli auf der für ihn neuen Strecke in Portimao, dann wird das Material nach Australien verschickt, wo am letzten Februar-Wochenende die Weltmeisterschaft 2020 beginnt.

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