Über Pietro Fittipaldi
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Ein Name kann auch eine Bürde sein. Wer Fittipaldi heisst, von dem wird Grosses erwartet. Das erkannte schon Wilson Fittipaldi, der Bruder der brasilianischen Rennlegende Emerson Fittipaldi. Wilson kam in der Formel 1 über drei kümmerliche WM-Punkte nicht hinaus, was an weitgehend mittelmässigem Material lag sowie an der Tatsache, dass Emerson schlicht mehr Talent hatte.Auch Christian Fittipaldi, der Sohn von Wilson, kam nicht an die Leistungen von Onkel Emerson heran, der mit zwei Formel-1-WM-Titeln, 14 GP-Siegen, zwei Triumphen beim Indy 500 sowie dem Sieg bei der IndyCar-Serie die Latte ziemlich hoch gelegt hat.
Der nächste Formel-1-Fittipaldi hiess 2020 Pietro, Enkel von Emerson. Der in Miami geborene Pietro eierte auf einem ziemlichen Umweg in die Königsklasse.
Nach sieben Jahren Kartsport versuchte sich Pietro Fittipaldi in der US-amerikanischen Nachwuchsserie Whelen All-American, dann kam er nach Europa und trat 2013 in der britischen Formel Renault an (Rang 8). Es folgten Einsätze in der britischen Formel 4, bevor er 2014 den Titel in der britischen Formel Renault holte.
2015 versuchte sich Pietro in der Formel 3 (Gesamt-17.), holte dann den Titel in der MRF Challenge 2000, wurde 2017 Meister der World Series Formel V8 3.5 (allerdings gegen mässige Konkurrenz), kehrte für Einsätze in der IndyCar-Serie nach Amerika zurück, versuchte sich 2019 in der DTM (15. Platz), da hatte er bereits einen Vertrag als Test- und Reservefahrer bei Haas unterzeichnet.
Ende 2020 war es so weit: Nach dem spektakulären Feuerunfall von Romain Grosjean sprang Pietro für den Genfer ein, bei den WM-Läufen von Sakhir und Abu Dhabi, er belegte dabei die Ränge 17 und 19. Das war keine Blamage, aber auch keine Offenbarung.
Pietro Fittipaldi blieb Haas verbunden, fuhr beim Vorsaisontest 2022 in Bahrain, dann aber holte Teambesitzer Gene Haas als Ersatz für Nikita Mazepin nicht Pietro ins Auto, sondern den Dänen Kevin Magnussen. Fittipaldi sass bei den ersten Trainings zu den Grossen Preisen von Mexiko und Abu Dhabi im Haas-Rennwagen, ebenso beim Nachsaisontest auf dem Yas Marina Circuit.