Anaheim 3: Chad Reed und Ken Roczen dominieren!
Chad Reed und Ken Roczen waren bei der fünften Runde der Supercross-WM in Anaheim eine Klasse für sich. Mit seinem zweitem Saisonsieg im Angel-Stadium von Anaheim A3 unterstrich der australische Routinier, dass er Rookie Ken Roczen und Titelverteidiger Ryan Villopoto den Titel nicht kampflos überlassen will. Der Thüringer brillierte mit fahrerischer Eleganz und Leichtigkeit und bleibt nach «A3» weiterhin ein Aspirant auf den Titel. Weltmeister Villopoto verteidigte auf Platz 3 das Redplate des Meisterschaftsführenden.
Die fünfte Runde der SX-WM war zugleich das dritte Rennen im Angel-Stadion von Anaheim, wo Roczen das Auftaktrennen und Chad Reed die zweite Runde für sich entschieden haben. Reed hat mit seinem zweiten Saisonsieg ein sicheres Signal gesetzt, dass er nach nunmehr bereits acht Anaheim-Siegen dieses Jahr ein ernsthafter Titelanwärter ist, auch wenn «The German Wonderboy» Roczen vor der legendären Kulisse von Anaheim erneut eine blitzsaubere Vorstellung bot und den Rückstand in der Meisterschaft auf Ryan Villopoto auf nunmehr sieben Punkte eindampfte. Der KTM-Werksfahrer zog zunächst nach Trainingsbestzeit und einem souveränen Laufsieg in Heat 1 erneut direkt in das Finale ein.
Ein australisch-deutsches Duo an der Spitze
Redplate-Inhaber Ryan Villopoto erzielte im Finale auf seiner Kawasaki den Holeshot vor James Stewart (Suzuki), Reed und Roczen. Bereits in der ersten Runde ging Reed an «RV» vorbei in Führung. Aber Roczen ließ nicht lange auf sich warten und ging in Runde 3 durch ein blitzsauberes Manöver Ausgangs der Whoops-Section ebenfalls an seinem Trainingspartner Villopoto mit einem eleganten Manöver vorbei. In der Folge machten sich Reed und Roczen, auf dem gleichen Niveau fahrend, auf und davon. Dahinter klaffte rasch eine Lücke, die bis zum Ende des Rennens bis auf 9,8 Sekunden anwuchs.
Fehler von Ryan Dungey
Ryan Dungey (Red Bull KTM) nahm nach mäßigem Start an Fahrt auf und stritt rundenlang mit Justin Barcia um Rang 4. Die 6er-Rhythmussektion, welche die meisten Piloten als 3-2-1-Kombination bewältigten, nahm er als erster Fahrer als «Triple-Triple» und rückte mit dieser Aktion auf Suzuki-Pilot James Stewart auf. In Runde 11 musste Stewart jedoch wieder einmal zu Boden. So erbte Dungey kurzzeitig Platz 4, bevor auch er in einer Waschbrettsektion strauchelte und am Ende der Whoops unsanft zu Boden ging. Er selbst blieb zwar unversehrt, aber sein Arbeitsgerät quittierte den Dienst und Dungey musste das Rennen mit defekter Kupplung und der Ausbeute eines einzigen Punktes vorzeitig beenden.
Roczen hält Reed in Atem
Nach Dungeys Ausstieg mußte Rocen die Kastanien für die Orangenen allein aus dem Feuer holen, was er bis zum Schluß auch souverän und abgeklärt tat. Besonders in den Whoops, über die er wie kein anderer scheinbar mühelos hinwegflog, kam er mehrmals in unmittelbare Schlagdistanz zum Führenden Reed. Den Weg vorbei fand er schließlich auch wegen Überrundungsmanövern nicht mehr. Die Meisterschaft im Blick haltend,erkannte er, dass ein übertriebenes Risiko zum gegenwärtigen Zeitpunkt des fünften von 17 Rennen auch unnötig ist.
Am Ende trennten ihn nur 0,9 Sekunden von Platz 1. Reed gewann im fünften Rennen nach dem Umstieg von Honda auf Kawasaki bereits zum zweiten Mal und sagte: «Mein Motorrad funktionierte in den Whoops hervorragend, ich bin glücklich über diesen zweiten Sieg in Anaheim dieses Jahr.»
Mit Platz 3 verteidigte Ryan Villopoto das «Red Plate» des Meisterschaftsführenden. Die Meisterschaft bleibt an der Spitze mit Villopoto, Reed und Roczen spannend. Pechvogel Dungey ist nach Anaheim 3 auf Platz 6 hinter James Stewart zurückgefallen. Rückkehrer Eli Tomac (Honda) musste das Rennen ebenfalls vorzeitig beenden.
250-ccm-Westküsten-Serie: Sieg von Dean Wilson
Dean Wilson konnte sichtlich erleichtert die Durststrecke des Teams Monster Energy Pro Circuit Kawasaki beenden. Nach einem Ausrutscher des Führenden Cole Seely konnte der Brite in der 13. Runde das Zepter übernehmen. Der Meisterschafts-Führende Jason Anderson (KTM) landete auf Rang 5 und konnte so das «Red Plate» knapp verteidigen.
Supercross-WM Anaheim/USA
1. Chad Reed (AUS), Kawasaki
2. Ken Roczen (D), KTM
3. Ryan Villopoto (USA), Kawasaki
4. Justin Barcia (USA), Honda
5. Weston Peick (USA), Suzuki
6. Justin Brayton (USA), Yamaha
7. James Stewart (USA), Suzuki
8. Jake Weimer (USA), Kawasaki
9. Andrew Short (USA), KTM
10. Ivan Tedesco (USA), KTM
Stand nach 5 von 17 Runden
1. Villopoto, 104 Punkte
2. Reed 102
3. Roczen 97
4. Brayton 86
5. Stewart 80
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 76
7. Barcia 74
8. Short 61
9. Wil Hahn (USA), Honda, 52
10. Weimer 50
250-ccm-Meisterschaft, Westküstenserie
1. Dean Wilson (GB), Kawasaki
2. Cole Seely (USA), Honda
3. Cooper Webb (USA), Yamaha
4. Justin Hill (USA), Kawasaki
5. Jason Anderson (USA), KTM
Stand nach 5 von 9 Runden
1. Anderson, 109 Punkte
2. Seely 109
3. Wilson 97
4. Webb 85
5. Hill 82
Der Finallauf im Video, Teil 1:
…Teil 2 mit dem Duell Chad Reed gegen Ken Roczen in den letzten Runden: