Ivan Lintin (Kawasaki) wiederholt Vorjahressieg
Ivan Lintin darf sich über seinen zweiten TT-Sieg freuen
Schon im Training zeigte Ivan Lintin mit der zweitschnellsten Zeit, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Nach der ersten Runde noch zwei Sekunden hinter James Hillier, drehte er danach auf. Ein über sieben Sekunden schnellerer Boxenstopp als sein schärfster Kontrahent brachte schließlich die Entscheidung zugunsten des Vorjahressiegers.
Mit seinem Erfolg ist Lintin seit der Wiedereinführung der Lightweight-Klasse der erste Pilot, der zwei Rennen gewinnen konnte.
Wie bereits 2015 musste sich James Hillier seinem Landsmann geschlagen geben. Für den Sieger der Lightweight-TT 2013 wurde damit zum vierten Mal Zweiter dieser Klasse.
Den spannenden Dreikampf um die letzte Podiumsplatzierung, in dem die Positionen mehrmals wechselten, entschied Martin Jessopp mit etwas mehr als zwei Sekunden Vorsprung auf Gary Johnson für sich. Der Italiener Stefano Bonetti musste sich auf seiner infernalisch klingenden Paton mit Platz 5 zufrieden geben.
Eine ausgezeichnete Leistung zeigt Maria Costello. Die einzige Amazone im Teilnehmerfeld verbessert sich von Runde zu Runde und brachte ihr Motorrad an zwölfter Stelle ins Ziel, nur 0,65 Sekunden hinter dem Tschechen Michal Dokoupil.
So lief das Rennen
Wenn man einmal von der Zero-TT absieht, die für viele kein «richtiges» Rennen darstellt, ist die Lightweight-TT, das einzige Rennen, an dem weder der Brite Ian Hutchinson, noch der Nordire Michael Dunlop an der Startlinie stehen werden. Auch Dean Harrison, Lightweight-Sieger 2014, zeigt kein Interesse, seinen Erfolg zu wiederholen.
Das Rennen verspricht Spannung. Bei der ersten Zwischenzeit nach neun Meilen führt Vorjahressieger Ivan Lintin 0,338 sec vor James Hillier und 0,452 sec vor Michael Rutter. Stefano Bonetti ist mit der spektakulär klingenden Paton knapp vier Sekunden zurück, Dan Cooper und Gary Johnson liegen einen weiteren Wimpernschlag zurück.
Bevor es zum ersten Mal auf die Mountain Mile geht hat sich Hillier an die erste Stelle gesetzt. Lintin ist vor Rutter an zweiter Stelle, sein Rückstand hält sich mit 1,491 Sekunden in Grenzen. Danny Webb, dem einiges zugetraut wurde, schafft es erst gar nicht bis zur Ramsey Hairpin. Der ehemalige Grand-Prix-Fahrer scheidet bei Crosby aus.
Langsam, aber stetig, kann sich Hillier von seinen Gegner absetzen. Lintin hat etwas mehr als zwei Sekunden auf den Führenden verloren. Weil Rutter seine Rutter sein Motorrad bei Brandywell abstellt, liegt Gary Johnson 0,318 sec vor Bonetti an dritter Stelle. Der Italiener hat gute Chance, seine erste Top-3-Platzierung bei der TT zu erreichen.
Mit einer Runde in 18.53,806 holt sich Lintin die Führung zurück, allerdings beträgt sein Vorsprung bevor er die Box ansteuert lediglich 1,443 Sekunden. Bonetti ist hinter Johnson und Martin Jessopp an die fünfte Stelle zurückgefallen. Auf die dritte Position fehlen dem Italiener bereits über zehn Sekunden.
Beim Tankstopp scheint eine Vorentscheidung zugunsten von Lintin gefallen zu sein. Seine Mechaniker sind fast sieben Sekunden schneller. Bei Glen Helen trennen die beiden Fahrer, die um den Sieg kämpfen, 8,3 Sekunden. Bonetti hat sich wieder an die vierte Stelle gesetzt. Der Tscheche Michal Dokoupil ist von der 16. auf die 19. Stelle zurückgefallen.
Vor der letzten Runde hat Hillier über elf Sekunden auf Lintin verloren. Der Drittplatzierte Jessopp liegt bereits unfassbare 1min24sec zurück. Die Entscheidung um Platz 3 muss auf den letzten 60 Kilometern fallen. Jessopp, Johnson und Bonetti trennen lediglich 5,363 Sekunden.
Nach 180 Kilometern geht Ivan Lintin als Erster über die Ziellinie und wiederholt damit seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Hillier muss sich seinem britischen Landsmann um über zwölf Sekunden geschlagen geben. Der dritte Rang geht an Martin Jessopp, der einen 2,384-Sekunden-Vorsprung auf Gary Johnson ins Ziel rettet.
Ergebnis
1. Ivan Lintin (Großbritannien), Kawasaki., 4 Runden. 2. James Hillier (Großbritannien), Kawasaki., 12,472 sec zur. 3. Martin Jessopp (Großbritannien), Kawasaki, +116,855 sec. 4. Gary Johnson (Großbritannien), WK. 5. Stefano Bonetti (Italien), Paton. 6. Daniel Cooper (Großbritannien), Kawasaki. 7. Jamie Coward (Großbritannien), Kawasaki. 8. Colin Stephenson (Großbritannien), Suzuki. 9. Björn Gunnarsson (Schweden), Kawasaki. 10. James Cowton (Großbritannien), Kawasaki. Ferner: 11. Michal Dokoupil (Tschechien), Kawasaki. Schnellste Runde: Ivan Lintin in 18.53,731 (Schnitt 192,809 km/h).