Herlings (KTM) startet in Unadilla mit AMA Wildcard
Die KTM von Marvin Musquin wird die Basis für Herlings Setup in den USA sein
Der dreifache Weltmeister Jeffrey Herlings erzählt über seine Pläne, im kommenden Monat mit einer AMA-Wildcard an der zehnten von 12 Runden der Lucas Oils AMA Pro National Motocross Championship in Unadilla teilzunehmen.
Der 19-Jährige benötigt nur noch 5 Punkte auf seinen Verfolger und Teamkollegen im Team Red Bull KTM, Jordi Tixier, um bereits drei Runden vor Saisonende zum dritten Mal in Folge MX2-Weltmeister zu werden.
Nun sucht der Holländer eine neue Herausforderung gegen die Amerikaner in der härtesten nationalen Liga der Welt.
«Ich spüre schon den Druck», sagt er. «Nur wenige Leute begleiten mich und ich weiß auch, dass einige Fans in die USA fliegen. Ich denke, die Leute in Europa hoffen, dass ich gewinne, während die amerikanischen Fans hoffen, dass ich scheitere. Scheinbar gibt es nur ein paar Leute, die darüber sprechen, aber auf Websiten laufen Umfragen darüber, wie ich abschneiden werde. Manchmal scheint es so, als würde die gesamte Motocross-Industrie nur darauf schauen.»
Herlings fährt fort: «Ich werde rüber gehen, etwas Spaß haben und versuchen, zu gewinnen. Ich habe nur ein einziges Rennen. Natürlich wissen die Amerikaner, wer ich bin. Ich bin ja auch schon Rennen gegen Jungs wie Blake Baggett gefahren, aber ich habe noch kein AMA-National-Rennen bestritten. Ich weiß, dass es schwer und auch anders werden wird. Aber ich werde alles geben.»
Während also Herlings die europäische Fahne und das Standing der Motocross-WM in den USA hochhält, kümmert sich das Factory KTM-Team darum, dass der Fahrer, der in diesem Jahr in der Weltmeisterdschaft ungeschlagen blieb, technisch ausreichend versorgt ist, dass er seinen Job auch erledigen kann. Mindestens vier Techniker werden ihn nach New York mit minimalem Gepäck begleiten, sodass die «Nummer 84» AMA 250MX-Maschinen mit Werks-Setup, die für Dean Ferris und Marvin Musquin vorgehalten werden, einzusetzen.
«Wir nehmen nur Jeffreys Bremsen, die Sitzbank und die Fußrasten mit rüber, weil sie in USA eine andere Konfiguration und andere Hersteller verwenden. Das Fahrwerk müssen wir anpassen, wenn wir drüben sind», erklärt der technische Koordinator Dirk Gruebel, der auch die AMA-Reglements für das Tuning der KTM 250SX-F im Auge haben muss.
Der Techniker erklärt: «Der Motor in seiner US-Konfiguration unterscheidet sich kaum. Okay, die Amerikaner verwenden einen anderen Treibstoff und erlauben höhere Geräuschpegel, aber das macht nur etwa 0,5 PS aus. Wir können das gleiche Ergebnis hier mit einem kürzeren Schalldämpfer und anderen kleinen Veränderungen erreichen.»
Das Rennen in Unadilla findet am 9. August statt, eine Woche nach dem belgischen WM-Lauf in Lommel.