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Glanzpunkt Finnland: Suomi-Ringer im Highspeedfieber

Von Martin Gruhler
Der heiße Sommer der Hochgeschwindigkeits-Schotterveranstaltungen in der Rallye-Weltmeisterschaft erreicht diese Woche mit der Rallye Finnland seinen ganz großen Höhepunkt.

Als eines der Juwelen im WRC-Kalender stellt Finnland wegen der erzielten Spitzentempi mit die größte Herausforderung in der gesamten WM dar. Gerade zwei Wochen nach der Rallye Lettland werden 80 Teams bei dem Klassiker in Aktion sein.

Die Suomi-Veranstaltung wird nonchalant auch als «Großer Preis von Finnland» bezeichnet. Acht der zehn schnellsten WRC-Rallyes der Geschichte wurden hier ausgetragen. Die Auflage im Jahr 2016 war die schnellste Rallye in der Geschichte der WRC gewesen. Kris Meeke siegte damals mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126,62 km/h.

Die Veranstaltung wurde in 1951 erstmals ausgefahren. Die Rallye wurde damals auch deshalb ausgerichtet um die finnischen Teilnehmer für die Rallye Monte-Carlo zu ermitteln. Der Rennsportklassiker erhielt später den Namen 1000-Seen-Rallye und wurde schon 1973 in den WRC-Kalender aufgenommen. Sie wurde von finnischen Fahrern dominiert, die 55 der 70 Ausgaben gewonnen haben. An der Spitze der Ehrenliste stehen Hannu Mikkola und Marcus Grönholm mit jeweils sieben Siegen.

Ein Sieg ist in Finnland mit der begehrteste im ganzen WRC-Kalender. Die Fahrer dürfen ihr Können auf 20 Wertungsprüfungen mit insgesamt 306 Kilometern beweisen. Das Terrain setzt sich aus einer Mischung von harten, breiten Straßen und engeren, technischen Abschnitten zusammen. Die Geschwindigkeiten sind hoch, so dass die Zeitunterschiede gering sind. Spektakuläre Sprünge sind mit das Markenzeichen der Rallye. Es gibt kaum eine Möglichkeit nach einem Fehler wichtige Sekunden wieder gut zumachen. Organisationschef Kai Tarkiainen verspricht die interessantesten Wertungsprüfungen in der Geschichte der Rallye überhaupt. Über 60 Prozent der Schotterpisten sind gegenüber dem Vorjahr neu abgesteckt. Insgesamt sechs der doppelt gefahrenen Prüfungen waren seit 1997 nicht mehr genutzt worden.

Jetzt ist die Rückkehr auf die vielleicht berühmteste Rallye-Prüfung der Welt eine zusätzliche Attraktion: Die legendäre Ouninpohja mit deren 33 Kilometern wird gefahren.

Am Hafen von Jyväskylä ist wieder Start- und Ziel, unweit des Paviljonki-Serviceparks und des Stadtzentrums gelegen. Der neunte WM-Lauf startet bereits am Donnerstagabend mit der Harju-Prüfung im Stadtpark von Jyväskylä. Am Freitag wird erstmals in der WRC die Prüfung Saarikas gefahren. In den letzten Jahren nur in Teilabschnitten genutzt, wird die Mammutprüfung , Ouninpoha zusammenhängend genutzt. Am „Super-Sunday“ werden zum Finale die beiden Traditions-WPs bei Moksi und Laajavuori gefahren.

Wie in Lettland werden auch in Finnland zehn Rally1-Autos an den Start gehen. Das Rally1-Feld bleibt bei dieser Veranstaltung bei einer Saison-Höchstzahl von zehn Autos mit nur einer Änderung im Vergleich zur Rallye Lettland Anfang des Monats.

Zum ersten Mal in der modernen Geschichte wird Toyota Gazoo Racing fünf komplette Werksautos einsetzen. Neben dem Vorjahressieger Elfyn Evans und seinem Vollzeit-Teamkollegen Takamoto Katsuta sind wie schon in Lettland auch die WM-Champions Kalle Rovanperä und Sébastien Ogier am Start. Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvalaw im Rallye2-Yaris selbst als Starter ins Volant greifen. Für das im finnischen Jyväskylä stationierte Toyota-Team stellt Finnland das wichtige Heimspiel dar.

Weltmeister Rovanperä will unbedingt seinem ersten Sieg bei seiner Heimspiel herausfahren. Der fünfte GR Yaris Rally1 wird vom WRC2-Titelanwärter Sami Pajari gefahren. Das 22-jährige Riesentalent, gibt seinen Einstand in der Königsklasse Neben Evans sind auch Ogier und Rovanperä nominiert, um Punkte für die Herstellerwertung zu sammeln. Interessant wird Der achtmalige Weltmeister Sebastien Ogier ließ die tempogeladene Finnland-Rallye bei seinem reduzierten Rallyeengagement bisher aus, ist nun wieder am Start.

Während Toyota als Quintett agiert, reduziert M-Sport Ford den Einsatz auf zwei Fahrzeuge. Adrien Fourmaux führt das Team an der Seite von Grégoire Munster an. Martins Sesks pausiert vorderhand.

Die dreiköpfige Hyundai-Mannschaft bleibt gegenüber Lettland unverändert. Zu den Weltmeisterschaftsanwärtern Thierry Neuville und dem dreimaligen Finnland-Sieger Ott Tänak gesellt sich der einheimische Fahrer Esapekka Lappi. In 2017 gewann Lappi bereits die Finnland-Rallye und gehört zum weiterten Favoritenkreis.

Die WM-Zwischenklassementführenden Neuville, Tänak und Evans dürfen wieder als Straßenkehrer vorausfahren, was in Lettland zuletzt, eine erheblich Benachteiligung darstellte. Aus dem Trio hat bislang nur der WM-Spitzenreiter Neuville noch nicht in Finnland gewonnen.

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