Formel 1: FIA spricht Urteil

24h Nürburgring: Die Favoriten

Von Sören Herweg
Wer holt sich den Sieg beim Eifelklassiker? Audi, Porsche, Mercedes-Benz oder BMW.

Audi, Porsche, Mercedes-Benz oder BMW, wer holt sich in knapp einer Woche den Sieg beim prestigeträchtigen 24h Rennen Nürburgring-Nordschleife. Für alle vier Hersteller ist die Ausganssituation die gleiche, mit je einem VLN-Sieg geht man in die Hatz zwei Mal rund um die Uhr. Vielleicht hat BMW einen leichten Vorteil, da man auch beim 24h Qualifikationsrennen ganz oben stand.

Die Kombination aus Phoenix Racing und dem Audi R8 LMS ultra muss man auf der Nordschleife als die Speerspitze des Ingolstädter Autobauers ansehen. Nachdem man im letzten Jahr nur ein Fahrzeug mit Siegaspirationen an den Start brachte, schickt man heuer gleich zwei bestbesetzte R8s ins Rennen. Die Kombination Marc Basseng, Marcel Fässler, Frank Stippler und Laurens Vanthoor vereint Nordschleifenerfahrung mit reichlich Speed. Vanthoor fehlen vielleicht noch einige Kilometer in der «Grünen Hölle», aber der Belgier hat in seinen drei VLN-Rennen zwei Gesamtsiege herausgefahren. Über die Vorzüge von Basseng, Stippler und Fässler braucht man kein Wort verlieren, sie kennen die Nordschleife wie ihre Westentasche. Auch ihre Teamkollegen Christopher Haase, René Rast, Christian Mamerow und Markus Winkelhock kennen den Audi R8 und die Nürburgring-Nordschleife schon seit Jahren, weshalb sie ebenfalls zum engen Kreis der Sieganwärter gehören.

Bei Mercedes-Benz ist vor allem das Black Falcon Fahrzeug mit der Startnummer 1 und einer der Rowe Racing Flügeltürer hoch anzusiedeln. Aus dem letztjährigen Siegerquartett ist nur noch Jeroen Bleekemolen wieder mit an Bord, neu an seiner Seite sind Andreas Simonsen, Christian Menzel und Lance-David Arnold. Genau so wie bei Laurens Vanthoor steht womöglich hinter Simonsen ein kleines Fragezeichen, der Schwede hat aber bei seinen bisherigen Nordschleifenrennen mit schnellen Rundenzeiten und einer sicheren Fahrweise bestochen. Bei Rowe Racing setzt man Jan Seyffarth, Thomas Jäger, Klaus Graf und Richard Göransson auf den Gesamtsieg an, hier kann allenfalls die Crashanfälligkeit von Göransson zum Verhängnis werden. Ein erneuter Sieg des Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ist durchaus im Bereich des Möglichen.

BMW bringt, wie schon im vergangenen Jahr, wieder vier werksunterstütze BMW Z4 GT3 an den Start. Von diesen vier Fahrzeugen sind sicherlich zwei auf den Gesamtsieg angesetzt und die anderen beiden dienen als Rückfalloption. Beim BMW Sports Trophy Team Schubert hat man mit Lucas Luhr, Dirk Werner, Dirk Müller und Alexander Sims ein starkes Quartett zusammengestellt, selbst Nordschleifenneuling Sims hat sich in der «Grünen Hölle» etabliert. Noch stärker besetzt ist der Z4 des BMW Sports Trophy Team Marc VDS von Maxime Martin, Uwe Alzen, Jörg Müller und Marco Wittmann. Mit Maxime Martin hat man einen der schnellsten Nordschleifenfahrer mit Nordschleifenlegende Uwe Alzen gepaart. Zusammen mit Jörg Müller und Marco Wittmann ist man der Topfavorit auf den Gesamtsieg. Nach dem dritten Platz vor zwei Jahren, Rang zwei im letzten Jahr muss dieses Jahr der Gesamtsieg für die belgische Equipe folgen.

Porsche hat heuer nur ein Pferd im Rennen um den Gesamtsieg, der 911 GT3 R von Falken Motorsport. In die vierte Saison soll endlich der Knoten beim japanischen Reifenhersteller reisen, hierfür hat man in den letzten Monaten reichlich Entwicklungsarbeit betrieben. Neu im Fahreraufgebot ist Alexandre Imperatori, der sich den Elfer mit Wolf Henzler, Peter Dumbreck und Martin Ragginger teilt. Das größte Fragezeichen steht beim türkis-blauen 911 hinter der Reifenperformance und ob man die passenden Reifen in petto hat. Sollten das schwarze Gold sich aber in seinem optimalen Arbeitsfenster befinden, könnte es den ersten Porsche Gesamtsieg seit dem Jahr 2011 geben.

Hinter diesen sieben Fahrzeugen, gibt es rund zehn weitere Autos die zum erweiteren Favoritenkreis gehören. Diese Gruppe stellen wir im zweiten Teil unserer Vorschau vor.

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