Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Racing-Raritäten - Unser Foto-Spiel
Meist aus dem Archiv der Agentur Getty Images stellen wir jeden Dienstag-Morgen ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis.

Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist Sonntag der gleichen Woche, 23.59 Uhr.

Das Bild der Vorwoche (22. bis 27. April 2025):

Die Lösung vom letzten Mal: Der Antares-Rennwagen von Roger McCluskey, zu sehen im Training zum Indy 500 des Jahres 1972. Der Rennfahrer aus San Antonio (Texas) fuhr von Startplatz 20 los, kam nicht ins Ziel – Ventilschaden an seinem Offenhauser-Motor.

McCluskey war ein vielseitiger und renommierter Racer. In den 60er und 70er Jahren gehörte er zu den besten Piloten der USA. Der Texaner wurde Sprint-Car-Meister 1963 und 1966, 1969 und 1970 holte er sich den StockCar-Titel der USAC (Gegenstück zum NASCAR Winston Cup).

1973 wurde McCluskey mit einem McLaren M16 USAC-Meister (heute IndyCar-Meisterschaft), beim legendären Indy 500 war in 18 Teilnahmen Rang 3 1973 sein bestes Ergebnis.

McCluskey, auch Teil der Ford-Werksmannschaft in Le Mans 1967, erlabt im August 1993 dem Krebs, er wurde nur 63 Jahre alt.

Der Star auf unserem Foto ist das Auto: Der Rennwagen mit dieser eigentümlichen, an ein Boot erinnernden Fahrzeugnase, war eines der innovativsten Autos in Indianapolis.

Es mangelte nicht an guten Ideen, sondern vielmehr an der Zeit, bemerkenswerte Entwicklungen in Einklang zu bringen.

Der Kopf hinter dem Antares (hellster Stern im Skorpion) war Don Gates, der als Ingenieur von Chevrolet auf das Konzept des Staugsauger-Rennwagen Chaparral 2J gekommen war.

Auch der 2J galt als seiner Zeit voraus und wurde prompt vom Rennsportverband verboten, aber Gates und sein Mitarbeiter Mike Pocobello wurden von Rennstallbesitzer Pat Patrick angesprochen, ob sie nicht für ihn einen Rennwagen fürs Indy 500 bauen wollten. Patrick und ein anderer IndyCar-Teamchef, Lindsey Hopkins, teilten sich die Entwicklungskosten. Die Arbeit begann im September 1971.

Der Antares war der erste Rennwagen, der mit Hilfe eines Computers konstruiert wurde (weit vor der Formel 1), und das erste, das eine Bord-Telemetrie verwendete, sechs Jahre bevor Tyrrell dasselbe im Grand-Prix-Sport tat. Ausserdem wurde ein Verbundwerkstoff mit Wabenstruktur verwendet, Bondolit, ein Aluminium-Balsa-Sandwich, das von Goodyear in den 1950er Jahren für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde.

Bondolit war so konzipiert, dass es geklebt und nicht genietet werden konnte, diese Technik löste bei den gegnerischen Teamchefs eine gewisse Beunruhigung aus. Daraufhin wurde der grösste Teil des Bondolits durch herkömmliche Chassis-Bauweise ersetzt.

Verblüfft waren sie auch wegen der bootsförmigen Nase und den Lufteinlässen unter dem Bug, aber neben den aerodynamischen Neuerungen gab es auch Neuerungen bei der Aufhängung, von denen viele ersetzt werden mussten, als sie sich als unwirksam erwiesen, und ein 4-Gang-Getriebe von Weismann.

Beim ersten Test des Prototypen in Ontario traten ernsthafte aerodynamische Probleme auf, so dass die obere Verkleidung und die Nase auf Wunsch von Hopkins’ Fahrer Roger McCluskey von Chuck Looper erheblich überarbeitet wurden.

Der Prototyp kam in Indy als Hopkins Nummer 14 für McCluskey (mit American Marine als Hauptsponsor) an und wurde am 9. Mai durch zwei weitere Autos ergänzt, ein zweites Auto, von Hopkins, die Nummer 10 Gilmore Racing für Wally Dallenbach sein sollte, und ein Wagen mit Nummer 42 von Pat Patrick für Swede Savage.

Da die beiden anderen Fahrer es vorzogen, letztlich ihre älteren Eagles zu benutzen, war McCluskey der Einzige aus dem Trio, der es ins Rennen schaffte. Nur dreizehn Fahrer waren schneller als er, aber weil er seine Zeit erst am zweiten Quali-Wochenende erzielte, ergab das Startplatz 20.

Im Rennen lief es sehr gut, McCluskey fuhr bis auf den vierten Platz vor, bevor der Motor wegen Ventilschadens schlappmachte.

Das Auto wurde nicht mehr eingesetzt, und laut einer von Kevin Triplett verfassten Geschichte verblieb der 14er Antares in Hopkins’ Werkstatt und wurde für gemeinsame Teile ausgeschlachtet.

Der Rest des Wagens wurde schliesslich an Jim Robbins verkauft, der ihn zu einem Heckmotor-Sprintwagen umbauen wollte, bis die USAC solche Wagen nach der Saison 1973 verbot.

Der Wagen wurde in der Folge an einen Anwalt in Kalifornien verkauft und blieb an der Westküste, bis er in den 90er Jahren von Rolla Vollstedt in der ursprünglichen McCluskey-Lackierung restauriert wurde. Dann wurde er an Michael McKinney verkauft. Im Mai 2013 war er im Motorsportmuseum des Indianapolis Motors Speedway zu sehen. im Rahmen einer historischen Ausstellung zu sehen, ebenso 2016. Das Auto gehört noch heute McKinney und wird in unregelmässigen Abständen bei Veranstaltungen für historische Rennwagen hervorgeholt.

Damit zum neuen Rätsel: Diese Marke kommt in die Formel 1, mehr als 75 Jahren war sie schon mit diesem Auto in Le Mans am Start – und der hatte bald einen ungewöhnlichen Spitznamen.

Hier das neue Fotospiel (29. April  bis 4. Mai 2025)
Wer war es?
Wo war es?
Wann ist das Bild entstanden?

 

Helmut Marko: Strafe hat Verstappen den Sieg gekostet

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne über die Strafe von Max Verstappen im Saudi-Arabien-GP und über den spannenden WM-Kampf gegen McLaren.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 30.04., 01:15, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Mi. 30.04., 01:40, Motorvision TV
    On Tour
  • Mi. 30.04., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 30.04., 02:30, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 30.04., 03:20, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 30.04., 05:10, ORF Sport+
    Rallye: Lavanttal Rallye
  • Mi. 30.04., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Mi. 30.04., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Mi. 30.04., 11:30, Motorvision TV
    On Tour
  • Mi. 30.04., 12:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C2904212014 | 4