Racing-Raritäten - Unser Foto-Spiel
Meist aus dem Archiv der Agentur LAT stellen wir jeden Dienstag-Morgen ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis.
Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist Sonntag der gleichen Woche, 23.59 Uhr.
Das Bild der Vorwoche (24. bis 29. Dezember 2024):
Die Auflösung vom letzten Mal: Der Südafrikaner Guy Tunmer mit seinem Lotus 71 aus dem Team Gunston, beim Heim-GP von Südafrika in Kyalami 1975, er wurde Elfter.
Wir hatten in der vergangenen Woche als Tipp spendiert: «Eines der berühmtesten Formel-1-Autos, aber in ungewöhnlichen Farben; und eines der markantesten Helm-Designs der 70er Jahre, aber nicht mit dem dafür bekannten Piloten.»
Die erste Bemerkung bezog sich auf den Lotus 72, den die meisten GP-Fans im Schwarz-Gold von John Player Special in Erinnerung haben, nicht im Orange-Braun von Gunston. Und Tunmer trug das Helm-Design von Clay Regazzoni mit den damals frei käuflichen Helmen von Jeb’s. Es ist nicht überliefert, ob der Helm eine Leihgabe des Ferrari-Fahrers war oder ob Tunmer den Kopfschutz gekauft hatte.
Tunmer (am 1. Dezember 1948 in Fricksburg, Transvaal geboren) begann seine Karriere als Tourenwagen- und Amateurpilot in den 60er Jahren (oft zusammen mit seinem Bruder Derek) und arbeitete sich zum ernstzunehmenden Einsitzerfahrer hoch.
1974 dominierte er die Formel Atlantic von Südafrika – 9 Rennwochenenden, 9 Pole-Positions, 9 Siege. Das brachte ihm einen Platz im privaten Lotus-Team Gunston ein, als Stallgefährte von Eddie Keizan. Gunston finanzierte die Einsätze in der südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft, dazu wurde auch beim Südafrika-GP gefahren.
Wenig bekannt: In Spanien 1975 hätte Tunmer sogar einen Brabham von Bernie Ecclestone pilotieren sollen. Die Piloten wollten den Stadt-GP von Montjuich bestreiken, wegen jämmerlicher Sicherheitsvorkehrungen an der Piste. Ecclestone teilte Tunmer mit, er solle im Hotel schleunigst Helm und Overall holen, aber als der Südafrikaner zur Piste zurückkehrte, war der Streik gebrochen und Tunmer musste zuschauen.
Guy fuhr weiter Rennen in der südafrikanischen Formel 1, sein treuer Lotus war Gefährte beim Sieg in Killarney. 1976 kehrte er in die Formel Atlantic zurück, doch im Laufe der Saison erlosch das Rennfeuer. Guy Tunmer wollte sich lieber um sein eigenes Geschäft kümmern.
Am 22. Juni 1999 kam Guy Tunmer bei einem Motorradunfall ums Leben, er war erst 50 Jahre alt.
Team Gunston wurde vom Rhodesier John Love gegründet und wurde zu einem der erfolgreichsten Rennställe von Südafrika. Anfang 1968 schloss Love ein Abkommen mit der Gunston Cigarette Company ab, der Lotus im Orange-Braun von Gunston gilt als erster Formel-1-Renner in kompletter Lackierung eines Zigarettenherstellers.
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer verschenkte eine grosse Chance, um eine andere zu nutzen – und dann ging alles schief.
Hier das neue Fotospiel (31. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025)
Wer war es?
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