Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

BMW, Audi, Mercedes: Wer macht das Rennen?

Von Oliver Runschke
MarcVDS-BMW: Schnell und bestens aussortiert

MarcVDS-BMW: Schnell und bestens aussortiert

Drei deutsche Hersteller stehen auf der Liste der Favoriten auf dem Nürburgring ganz oben. Eine entscheidende Rolle spielen die Reifen.

Hört man sich im Fahrerlager nach den Favoriten für das 24-Stunden-Rennen um, fallen in den meisten Fällen drei Buchstaben: B, M und W. Die beiden Z4 GT3 von Schubert (#19 Werner/Müller/Luhr /Sims, #20 Klingmann/Baumann/Hürtgen/Tomczyk) und Marc VDS (#25, Martin/Müller/Alzen/Wittmann, #26 Leinders/Palttala/Catsburg/Adorf) gelten bei vielen als Top-Favoriten. Phoenix-Audi-Pilot Marcel Fässler spricht aus, was viele denken: «Ich denke im Training und Qualifying haben sich viele Konkurrenten sich noch sehr zurückgehalten. Vom Gefühl würde ich sagen, BMW hält sich noch stark zurück. Das Rennen wird sehr spannend. Ich hoffe, es ergeht uns im Rennen nicht so wie vor einigen Jahren, als die Manthey-Porsche sich im Training sehr zurückgehalten haben, aber im Rennen dann plötzlich nicht zu schlagen waren.»

Für Christopher Hasse (Phoenix-Audi), 2012 Sieger im Audi R8, geht der Sieg nur über einen deutschen Hersteller. «Ich glaube der Sieg führt in diesem Jahr nur über Audi, BMW oder Mercedes. Die Porsche sind in diesem Jahr wohl nicht stark genug besetzt, als das es zum Sieg reicht und bei den anderen Herstellern wie McLaren oder Nissan mache ich Sorgen über deren Zuverlässigkeit.»

Zweckoptimist Kévin Estre

Polesetter und McLaren-Pilot Kévin Estre will das nicht unbedingt gelten lassen: «Warum sollte ein McLaren hier nicht gewinnen? Das Auto ist schnell und seit dem ich in diesem Jahr McLaren fahre, hatten ich auch keine technischen Probleme. Ich hoffe das bleibt so, allerdings ist das auch mein erstes 24-Stunden-Rennen mit dem Auto. McLaren GT hat sehr hart am Auto gearbeitet und das Auto für dieses Rennen sehr gut vorbereitet.»

Im Audi-Lager sind die beiden Phoenix-Audi (#3 Basseng/Fässler/Stippler/Vantoor, #4 Haase/Mamerow/Rast/Winkelhock) in der Favoritenrolle. Die R8 von Ernst Moser sind top besetzt und rollen zudem auf Michelin-Reifen. Im vergangenen Jahr erlebten die Michelin-Teams allerdings bei Nässe ein Debakel. Weder bei Porsche, noch Audi oder bei Aston Martin funktionierten die Regenreifen sonderlich gut. Fässler: «Nach dem Rennen im vergangenen Jahr hat Michelin die Regenreifen extrem verbessert. Der Schritt von 2013 Jahr ist extrem, so etwas wie im vergangenen Jahr werden wir sicherlich mit den neuen Reifen nicht noch einmal erleben.»

Die beiden Prosperia C. Abt-R8 sind zwar fahrerisch nicht minder gut besetzt (#9 Thhim/Seefried/Westbrook/A. Müller, #10 Mies/Jöns/Schwager/Kentenich), ein Fragezeichen steht aber hinter deren Hankook-Pneus. Die koreanischen Gummis sind bei trockener Piste nach Aussagen der Fahrer gut, wenn auch nicht auf dem Niveau der französischen Konkurrenz. Wie sind die Hankooks im Regen? «Wir hoffen auf ein trockenes Rennen», so die Antwort eines Abt-Fahrers, dessen Name uns gerade entfallen ist.

MarcVDS ist perfekt aussortiert

MarcVDS zeigte im Qualifying mit Maxime Martin schon einmal Potenzial als der Belgier im BMW die zweitschnellste Runde dreht, 2,5 Sekunden hinter Polesetter Estre. «Wir sind sehr gut vorbereitet, haben an allen VLN-Rennen im Vorfeld teilgenommen und mussten an diesem Wochenende bisher noch nichts am Auto ändern», heisst es von dem belgischen Team. «Wir haben ein schnelles Auto über 24-Stunden bei allen Witterungsbedingungen, das ist das Wichtigste», ist auch Martin optimistisch.

Michelin bringt neue Reifen für Mercedes

Die Vorjahressieger von Mercedes sind noch schwer einzuschätzen, über die Distanz sind die 24-Stunden-Rennen-Dominatoren des vergangenen Jahres aber eine Macht.
Die Vorbereitung verhagelte bei den nun Michelin-bereiften Teams der Vorjahressieger Black Falcon (#1 Bleekmolen/Simonsen/Arnold/Menzel) und bei Rowe Racing (#22 Hohenadel/Bastian/Engel/Zehe, #23 Jäger/Graf/Seyffarth/Göransson), die im vergangenen Jahr noch auf Dunlop starteten, einige Reifenschäden.

Michelin hat zum 24h-Rennen aber nun andere Reifen gebracht, als das in der VLN verwendete Gummi. «Wir haben hier nun das Reifenmaterial, mit dem Michelin auch seine GTE-Teams in der FIA WEC ausrüstet. Die Reifen funktionieren gut, damit haben wir keine Probleme», erklärt Rowe-Mercedes-Pilot Christian Hohenadel. 
Auf Pirelli setzt HTP-Mercedes mit Maxi Götz, Harold Primat, Kenneth Heyer und Roland Rehfeld. Die italienischen Gummis waren auf dem Flügeltürer immerhin gut genug für die Pole beim 24h-Stunden-Qualirennen. Da aber über der Performance von Pirelli über einen Stints ein Fragezeichen schwebt, zählt der HTP-Daimler nur zum erweiterten Favoritenzirkel.

Was kann der Aston Martin Vantage?

Eine Aussenseiterrolle könnte Aston Martin spielen. Der V12 Vantage GT3 von Stefan Mücke, Darren Turner und Pedro Lamy konnte sich im Training nach einem technischen Defekt nicht in Szene setzen. Zudem hatte Aston Martin wenig Vorbereitungszeit und über den Winter sehr wenig am V12 Vantage entwickelt.

Im vergangenen Jahr war der Aston Martin aber das schnellste Auto auf trockener Strecke. Und auch wenn jede Wettervorhersage in der Eifel über die kommenden zwei Minuten hinaus unseriös ist: Die Chancen auf ein trockenes Rennen stehen in diesem Jahr nicht schlecht.

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