MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Kick-off-Meeting sorgt für weitere Fragezeichen

Von Jonas Plümer
PROsport Racing ist eines der beliebtesten Teams in der Nürburgring Langstrecken-Serie. Doch Teamchef Christoph Esser fand deutliche Wort gegenüber der neuen Nürburgring Endurance Serie

PROsport Racing ist eines der beliebtesten Teams in der Nürburgring Langstrecken-Serie. Doch Teamchef Christoph Esser fand deutliche Wort gegenüber der neuen Nürburgring Endurance Serie

Ursprünglich sollte das Kick-off-Meeting der Nürburgring Endurance Serie die Fragezeichen der Teams lösen, doch es schaffte weitere. Die Teams richten teilweise massive Kritik in Richtung der neuen Rennserie.

Am Freitagnachmittag präsentierte die Nürburgring Endurance Serie in einem Kick-off-Meeting Teams und Teilnehmern das Konzept der neuen Rennserie. Die Serie wird in drei Divisionen, für Serienfahrzeuge, verbesserte Fahrzeuge und reinrassige Rennfahrzeuge aufgeteilt. Eine kompakte Klassen-Struktur soll für mehr Wettbewerb innerhalb einer Klasse und zwischen den verschiedenen Klassen sorgen und einen spannenden sportlichen Wettbewerb bei mehr Übersichtlichkeit und Transparenz sorgen. Dabei stellt die Nürburgring Endurance Serie sicher, dass alle Fahrzeuge aus der NES ohne große technische Veränderungen auch an anderen Langstreckenrennen, wie die der Nürburgring Langstrecken-Serie, teilnehmen können. Für mehr Attraktivität sorgt ein Punktesystem mit der Berücksichtigung des Klassenergebnisses in Abhängigkeit von der Zahl der Teilnehmer in der Klasse und zusätzlichen Punkten für die Platzierung im Gesamtklassement. Ist das Jahresendergebnis in der jeweiligen Division bereits stark hervorgehoben, wird der Gesamtsieger eine herausragende Aufmerksamkeit erhalten.

Die NES führt zudem das papierlose und somit auch nachhaltige Management aller Prozesse von der Registrierung über die Dokumentenverwaltung bis zur digitalen Unterschrift. Damit beschert die digitale Plattform onGrid, die schrittweise ausgebaut wird, eine enorme Erleichterung der administrativen Aktivitäten für alle Beteiligten, Fahrer, Teams und Organisatoren. Die Rennserie feiert sich dabei als innovativ, doch weitgefehlt: Die Plattform onGrid wird bereits in einer Vielzahl von Rennserien in ganz Europe genutzt.

Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in Anreizen für den Einsatz von Fahrzeugen mit Hybrid-Antrieb und mit alternativen Kraftstoffen wider. Die «NES Light» zählt mit der Möglichkeit, im Rahmen eines Vier-Stunden-Rennens kostengünstig nur zwei Stunden zu fahren oder in einer gesonderten Wertung nur an einer kleineren Anzahl von Rennen teilzunehmen, zum Ideen-Pool für die kommenden Jahre.

Das Reglement ist fertiggestellt und wird derzeit mit dem DMSB besprochen.

Einen weiteren Fokus legt die neue Rennserie auf «kleine» Fahrzeuge. Durch Industriekontakte sollen hier neue Fahrzeuge akquiriert werden.

Hier erfahrt ihr mehr zu dem Kick-off-Meeting.

Nach dem Online-Meeting schwankte die Stimmung zwischen den verschiedenen Teams. Manche fanden gewisse Ansätze der Rennserie interessant, während andere Teams die Sitzung als Zeitverschwendung und dilettantisch bezeichneten.

«Ich habe gestern und heute noch Anfragen von bisherigen und möglichen neuen Kunden bekommen, die gerne mit PROsport Racing Langstreckenrennen auf der Nordschleife fahren würden», fand PROsport Racing-Teamchef Christoph Esser gegenüber dem Fachmedium GT-Place deutliche Worte. «Ich habe denen bislang gesagt, dass wir das Meeting heute Nachmittag abwarten sollten, ehe wir Entscheidungen treffen. Doch nach diesem Meeting kann ich nur sagen, dass ich allen meinen Kunden abrate, nur eine Sekunde über diese Serie nachzudenken. Ich habe in 50 Jahren Motorsport selten eine so dilettantische Präsentation gesehen, bei der hinterher noch mehr Fragen offen sind, als es vorher waren.»

Von einem weiteren GT3-Team wurde lobend erwähnt, dass es zukünftig auch Punkte in der Gesamtwertung geben wird. Hierdurch sollen die Fahrzeuge, die um den Rennsieg kämpfen, bessere Titelchancen bekommen. Dies kann man der Allgemeinheit besser verkaufen, als wenn ein Fahrzeug aus den Serienwagenklassen um den Titel fährt. Ein langjähriger Teamchef sagte hinter hervorgehaltener Hand: «Dies haben wir bei der VLN schon seit vielen Jahren angemerkt, geändert wurde es allerdings nie.»

Ein weiterer Teilnehmer der Nürburgring Langstrecken-Serie fügt an: «Am Ende war das Meeting viel Gerede ohne Inhalt. Viele Punkte wurden angesprochen, konkret wurde allerdings noch nichts genauer definiert. Rund zwei Monate vor dem wahrscheinlichen Saisonstart ist dies eine sehr wacklige Basis, da wir so auch nicht planen können. Wir brauchen jetzt kein Gerede, sondern endlich Fakten wie das Reglement oder einen verbindlichen Terminkalender!»

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