Lamborghini überlegen am Sachsenring
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Am Start wurde Luca Ludwig noch von Teamkollege Jens Klingmann überrumpelt, doch schon in der zweiten Runde tauschten die Abt Sportsline Audi Piloten wieder die Positionen. Martin Matzke verlor Rang 3 als er weit durchs Gras stob und auf die achte Position zurückfiel. Roland Rehfeld (Leipert Ascari) übernahm den dritten Platz mit Tim Bergmeister (Mühlner Porsche) und Albert von Thurn und Taxis (Reiter Lamborghini) im Nacken. Der Regensburger kämpfte sich in Runde 3 an Bergmeister vorbei, der im Rückspeigel dann Heiko Hammel im Pole Promotion Audi R8 LMS ausmachte. Hammel fuhr sich an den Porsche von Bergmeister heran, fand aber kein Mittel am Porsche vorbei zu gehen.
Luca Ludwig setzte vorn alles auf eine Karte und zog dem Feld beständig davon und hatte nach 10 Runden 5,6 Sekunden Vorsprung auf Klingmann. Der geriet zunehmend unter Druck von Rehfeld, welcher nur auf einen Fehler des Audi Piloten wartete. Fünf Runden dauerte das Lauern, dann ging Rehfeld vorbei an Klingmann. Albert von Thurn und Taxis hielt sich aus den Kampfgruppen heraus und zog auf Rang 4 um den Kurs. Reiter Engineering arbeitete beim Pflichtstopp dann sehr präzise und brachte Peter Kox zwei Plätze weiter vorne wieder ins Rennen. Abt Sportsline hatte den Audi R8 LMS, nun mit Christopher Mies am Steuer, vorne halten können. Knop, Kechele, Bergmeister und Johansson folgten auf den Plätzen 3 – 6.
Peter Kox stieg sofort mit hohen 1.23er Rundenzeiten in seinen Stint ein und arbeitete sich an Christopher Mies heran. Runde um Runde nahm der Vorsprung um mindestens 1 Sekunde ab. Acht Runden vor Schluss war Kox dann dran. Wer jetzt ein rundenlanges Duell erwartete, wurde indes enttäuscht. Stattdessen gab es eines der besten Überholmanöver der Serie seit Bestehen zu sehen. Kox zog auf der Start-Ziel Geraden aussen neben Mies, bremste einen Hauch später an und blieb auch beim einlenken in Turn 1 aussen neben dem Audi. Mies liess den nötigen Platz und Kox profitierte dann von der Innenlinie der folgenden Kurvenkombination.
Kox also in Führung vor Mies und Knop. Jörg Bergmeister hielt sich vor Sascha Bert (Callaway Corvette) und Jimmy Johansson (Pole Promotion Audi). Bergmeister musste Bert in der vorletzten Runde noch den Vortritt lassen, und wurde zusammen mit OPC-Racecamp-Absolvent Martin Karlhofer auf Rang 4 gewertet. Den Sieg aber sicherten sich Albert von Thurn und Taxis / Peter Kox im Reiter Engineering Lamborghini Gallardo vor Mies / Ludwig und Knop / Rehfeld.
«Wahnsinn, ich bin total begeistert», freute sich von Thurn und Taxis nach dem Rennen. Nach der Rückversetzung hatte man auf einen Podestplatz gehofft, aber nie mit dem Sieg gerechnet. «Peter hat in der Schlussphase gezeigt, aus was für einem Holz er geschnitzt ist.» Aber auch Albert von Thurn und Taxis bekam Lob zurück: «Albert ist ein sehr gutes Rennen gefahren, sehr schnell und beständig. Dass ich an Mies aussen vorbei kommen würde wusste ich nicht, aber versuchen musste ich es.»
Christopher Mies entschloss sich in dieser Situation zu verhaltener Gegenwehr. «Sicher hätte ich ihn seitlich wegdrücken können. Aber er war eine Sekunde pro Runde schneller als ich, früher oder später wäre er sowieso vorbei gekommen. Gegen den Lamborghini hatte ich keine Chance, also wollte ich auf jeden Fall die Punkte sichern und kein Risiko mehr eingehen.»
Endlich auf dem Podium zu sein, erleichterte die Ascari Crew. «Der erste Stint war ok, der Start nicht ganz so», war Roland Rehfeld selbstkritisch. «Ich habe dann gemerkt, dass ich auf jeden Fall schneller als Klingmann war, habe aber auf eine vernünftige Chance gewartet, die sich dann ja auch bot.» Für das Rennen am Sonntag gehen Knop / Rehfeld mit ähnlichen Voraussetzungen ins Rennen. «Nach dem heutigen Rennen kann die Marschrichtung für morgen nur erneut Podestplatz bedeuten.» stellte Norman Knop fest. Neue Tabellenerste sind nun die Sieger des Rennens, Albert von Thurn und Taxis / Peter Kox. Sebastian Asch und Niclas Kentenich fallen auf Rang 2 zurück. Sie wurden mit technischen Problemen im Rennen auf Rang 15 gewertet.
Bester Amateur wurde Martin Karlhofer vor Sven Hannawald (beide Callaway Corvette) und Ronald van de Laar (Porsche 997 GT3 R). Tabellenführer Toni Seiler schied nach Unfall aus.