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Mirko Bortolotti: «Freue mich auf das neue Kapitel»

Von Martina Müller
Mirko Bortolotti (re.) und Christian Engelhart

Mirko Bortolotti (re.) und Christian Engelhart

Mirko Bortolotti hatte die bisher erfolgreichste Saison im ADAC GT Masters. Dennoch stehen 2020 beim Vizechampion große Veränderungen an. Er blickt auf 2019 zurück und erklärt den Wechsel von Lamborghini zu Audi.

Fünf Jahre lang war der Mirko Bortolotti Lamborghini-Werksfahrer und startete in diesem Zeitraum für das GRT Grasser Racing Team im ADAC GT Masters - 2015 und 2016 als Gaststarter, ab 2017 als Stammpilot. In der abgelaufenen Saison kämpfte der in Wien lebende Rennfahrer zusammen mit Teamkollege Christian Engelhart lange um den Titel. Das Duo holte wie die Champions Patric Niederhauser/Kelvin van der Linde im Audi und das Corvette-Duo Marvin Kirchhöfer/Markus Pommer drei Siege - Jahresbestmarke. Zudem gelangen Bortolotti und Engelhart 114 Führungsrunden - ebenfalls Bestwert. Und mit drei Pole-Positions und zwei weiteren Startplätzen in der ersten Reihe war Bortolotti der stärkste Fahrer im Qualifying. Der Lohn: Am Jahresende sprang der zweite Rang in der Gesamtwertung heraus.

«Das war meine bisher beste Saison im ADAC GT Masters», so Bortolotti. «Es war aber auch von vornherein klar, dass mit dem diesjährigen Line-up die Erwartungen höher waren. In den Jahren davor war eigentlich klar, dass man - zumindest auf dem Papier - nicht um die Meisterschaft kämpfen würde. Am Ende des Tages bin ich mit dem Jahr sehr zufrieden - vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Punkte wir zu Saisonbeginn verloren haben. Der Vizetitel war nach dem schwierigen Start ein sehr gutes Ergebnis. Aber ich muss auch sagen, dass Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser in diesem Jahr sehr stark waren und verdient Meister geworden sind.»

Den Italiener hat während der Saison vor allem beeindruckt, wie das Grasser-Team nach dem doppelten Nuller in Oscherleben zurückgekommen ist. «Nach den ersten beiden Rennen hatten wir schon 35 Punkte Rückstand zur Spitze und waren damit schon fast raus aus dem Titelkampf. Nach der Pole am Sonntag mit leeren Händen dazustehen war bitter. Denn wenn man im ADAC GT Masters eine Chance bekommt, muss man diese auch verwerten. Nicht nur wegen der Punkte. Auch mental spielen die Nuller eine Rolle. Wenn man so etwas schlecht verarbeitet, kann es Auswirkungen auf die gesamte Saison haben. Aber das Team hat Charakter gezeigt und das Ganze schnell abgehakt. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht und noch mehrere Siege und Pole-Positions geholt. Bis Hockenheim hatten wir sogar noch Chancen im Titelkampf.»

Im kommenden Jahr steht dem 29-Jährigen ein großer Umbruch bevor. Bortolotti startet dann für Audi und damit erstmals seit 2015 nicht mehr für Lamborghini. Warum der Markenwechsel? «Der Schritt ist eine große Sache für mich. Natürlich ist und war Lamborghini für mich immer eine Herzensangelegenheit, denn Lamborghini hat mir eine Chance gegeben, die ich wahrscheinlich woanders nicht bekommen hätte. Es war daher nicht einfach, die Marke zu verlassen. Audi hat mir ein Angebot gemacht, das sehr interessant war und mir viele Möglichkeiten bietet. Dass ich mit Lambo so ziemlich alles erreicht hatte, was möglich war, hat es für mich einfacher gemacht, diese neue Herausforderung anzunehmen. Ich liebe und lebe den Motorsport und war bereit, einen Schritt zu gehen, der mich vielleicht aus meiner Komfortzone holt, aber gleichzeitig neue Challenges bietet. Es ist ein Riesenprivileg, für Audi, eine Marke, die im Motorsport sehr viel erreicht hat, als offizieller Fahrer an den Start zu gehen. Ich freue mich sehr auf das neue Kapitel in meiner Karriere.»

Ende November testete Bortolotti in Portimão bereits den Audi R8 LMS. «Dabei war es für mich wichtig, den das Auto zu schnell wie möglich kennenzulernen und zu verstehen, wie ich das Auto fahren muss, um das Maximale herauszuholen.» Wo der ehemalige Formel-2-Meister im kommenden Jahr starten wird, ist noch nicht entscheiden. «Ich hoffe, dass ich wieder im ADAC GT Masters starten werde. Ich würde mich freuen, wieder zurückzukommen. Aber noch weiß ich nicht genau, was mein Programm 2020 sein wird. Lassen wir uns mal überraschen.»

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