Jeweils Pole für Christer Jöns und Maxime Martin
Pole für Lauf 1 durch Christer Jöns im Prosperia-Audi
Neue Regeln für das Qualifying zum ADAC GT Masters. Nach wie vor gibt es zwei getrennte Zeittrainings, das erste zählt für Lauf eins, das zweite für das zweite Rennen am Sonntag. Der höher eingestufte Fahrer fährt das zweite Training und startet den zweiten Lauf. Bei gleich eingestuften Fahrern müssen sich die Teams im Vorfeld festlegen, allerdings nicht erst wie in der Vergangenheit nach den freien Trainings, sondern bereits vor dem ersten Training. Nachdem es in der letzten Saison viele Klagen über die Verkehrsdichte gab, wurde die beiden Qualifyings von 20 auf 40 Minuten verlängert, allerdings dürfen die Teilnehmer nicht mehr als 8 gezeitete Runden drehen bzw. drei Mal die Boxengasse verlassen.
Das neu formierte Team von Proseria uhc speed erreichte gleich bei ihrem ersten Einsatz die erste Pole. Im der Box finden sich bekannte Gesichter die einst bei Abt-Sportsline aktiv waren, die technische Betreuung der beiden Audi R8 ultra. Das führte zur Pole für das erste Rennen am Samstag, die Christer Jöns eingefahren hat. Teamkollege Christopher Mies: «Wir bringen die Reifen schnell zum Arbeiten und können somit bei den kühlen Temperaturen den Extra-Pick besser nutzen.» Allerdings haben den im zweiten Qualifying andere besser nutzen können als der SPEEDWEEK-Kolumnist, denn er erreichte nur den für ihn enttäuschenden 12. Rang. Rang zwei ging bei seinem ersten Mercedes-Einsatz an Sebastian Asch vor dem Frogreen-Porsche von Robert Renauer.
Im zweiten Zeittraining sah es lange nach einer Pole für den Schütz-Porsche von Nick Tandy aus. Der wurde dann aber in den letzten 20 Minuten noch bis auf Rang 5 zurückgereicht. Erst überholte ihn Maxi Götz im Mercedes, dann legte Maxime Martin im Alpina-Meisterauto nach und erzielte neue Bestzeit, die dann auch die Pole für Lauf 2 reichen sollte. Und das trotz 60kg Zusatzgewicht für die aus einem Goldfahrer (Lunardi) und einem Platin-Fahrer (Martin) bestehende Fahrerpaarung. «Bei meinem letzten Einsatz hier mit Alpina stand ich auch auf Pole und wir gewannen damals beide Rennen. Von mir aus kann sie Serie so weiter gehen.» so Martin. «Aber überbewerten sollte man das nicht, keiner weiss derzeit, wie sich die Reifen im Rennen entwickeln»
Frank Kechele steuerte die Callaway-Corvette von Toni Seiler auf P2, hinter Götz wurde Heinz-Harald Frentzen vierter. Den gleichen Startplatz sicherte sich im ersten Quali für Lauf 1 Frentzens Mitfahrer Andreas Wirth.
Eine erste Einschätzung der «Balance of Performance» zeigt, dass Audi, Corvette, Porsche und Mercedes auf einem ähnlichen Niveau zu sein scheinen, während vor allem Lamborghini nicht konkurrenzfähig ist. Der Ferrari von Farnbacher klagt ebenfalls über mangelnde Leistung wegen seines kleinen Restriktors, weiterhin kriegt man bei den Lichtenauern noch keine passende Abstimmung für die Yokohama-Reifen hin. Bei den McLaren und Aston Martin ist es noch nicht wirklich einzuschätzen, inwieweit die Teams schon in der Lage sind, das Potential der brandneuen Autos auszunutzen.
Beide Qualis wurden jeweils einmal unterbrochen, im Quali 1 stand Sascha Bert im Kiesbett, im Quali 2 schlug der Lamborghini von Gerhard Tweraser hart in die Reifenstapel ein. Um wenigstens ein Auto ist das 41 Fahrzeuge starke Feld bereits dezimiert. Der MRS-McLaren von Huismann/Stückle ist nach dem Unfall heute früh vor Ort nicht mehr zu reparieren.