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Tomczyk (ADAC): «Müssen auf die Kosten achten»

Von Tom Vorderfelt
Sportlich top: Das ADAC GT Masters

Sportlich top: Das ADAC GT Masters

ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk im Gespräch mit SPEEDWEEK.com über das ADAC GT Masters.

Das ADAC GT Masters startete am Wochenende in Oschersleben in die siebte Saison. Im Gegensatz zu den beiden vergangenen Jahren, als das Feld eine Stärke von knapp 40 Startern hatte, zeigte sich die Startaufstellung mit einem Feld von 25 Fahrzeugen nun etwas lichter. «Wir wollten nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ein kleineres Feld, denn ein Starterfeld von über 40 Fahrzeuge war war kaum noch händelbar. Das fing bei der Fahrerlagerorganisation an und hörte beim TV-Zuschauer auf, der den Überblick verlor», erklärt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. «Ich denke, ein Feld von 24 bis 28 Fahrzeugen ist für Ein-Stunden-Sprintrennen wie im ADAC GT Masters ideal und ausreichend. Das Feld ist zwar in diesem Jahr kleiner als in den Vorjahren, aber die Qualität und die Leistungsdichte ist sehr hoch. In zweiten Lauf am Sonntag lagen sechs Marken in den Top-Acht. Auf Dauer streben wir ein Feld zwischen 24 und 28 Fahrzeugen an, das sollte sich auch in den kommenden Jahren realisieren lassen.»

Mit der Mischung des Feldes mit Sportwagen von acht Marken ist Tomczyk zufrieden, im Saisonverlauf stossen noch Nissan, McLaren und Ferrari bei Gasteinsätzen dazu. «Ich wundere mich nur ein bisschen darüber, dass wir in diesem Jahr nur noch zwei Mercedes in der Serie haben, im vergangenen Jahr waren immerhin acht bis neun SLS AMG am Start. Persönlich würde ich mir noch einen Ferrari bei allen Läufen wünschen.»

GT3-Sport wird jährlich teurer

Ein wunder Punkt im GT3-Sport sind derzeit die Kosten, davor kann sich auch das ADAC GT Masters nicht verstecken. Die Grundpreise der Fahrzeuge bewegen sich stark gegen 350.000 Euro und damit in einem Bereich, in dem man vor vier Jahren noch ein GT2-Fahrzeug kaufen konnte. Dazu hat die FIA im vergangenen Jahr jährliche Updates in der GT3-Klasse erlaubt, wovon die Kundensportabteilungen der Hersteller gerne und reichlich gebrauch machen, um den Teileumsatz anzukurbeln. Porsche kassierte für den diesjährigen Wide-Body-Kit des GT3 R 45.000 Euro, Audi stellt für das 2013er Update des R8 LMS ultra 25.000 Euro in Rechnung. Eine paradoxe Entwicklung: Die Hersteller entwickeln für viel Geld und anschliessend macht die Balance of Performance jegliche Entwicklungsarbeit obsolet.

«Wir müssen im GT3-Sport die Kosten genau im Auge behalten. Die Serie und die Fahrzeuge müssen finanzierbar bleiben», fordert Tomczyk. «Es kann nicht sein, dass die FIA in jedem Jahr neue Homologationen der Fahrzeuge erlaubt und Kosten für die Teilnehmer dadurch immer weiter steigen.»

ADAC GT Masters mit bisher umfangreichstem TV-Paket

Stolz ist man beim ADAC auf das TV-Paket des ADAC GT Masters. Neben den Liveübertragungen bei Kabel eins und dem Magazin bei Sport1 kommt das ADAC GT Masters in Zusammenfassungen erstmals beim Nachrichtensender N24. Dazu gibt es umfangreiche internationale Übertragungen, unter anderem bei Motors TV. «Ich wüsste im GT-Sport derzeit kein besseres TV-Paket», so Tomczyk.

Spricht man über das ADAC GT Masters, kommt man an der «Balance of Performance» nicht vorbei. Die Serie musste im vergangenen Jahr viel Kritik einstecken, als vor dem letzten Rennwochenende die Fahrzeugeinstufung der Titelkandidaten geändert wurde. «Wir sind mit den Änderungen zum Saisonende 2012 im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht ganz so glücklich gefahren und wir haben daraufhin viele Gespräche mit FIA und DMSB geführt. Wir verlassen uns bei der Balance of Performance vollkommen auf FIA und DMSB. Als Veranstalter der Serie greifen wir nicht selbst in diesen Prozess ein. Die BOP ist ein sehr komplexes Thema. In diesem Jahr gibt es bei der FIA dafür eine neue Technik, eine neue Datenanalyse und neues Personal. Meiner Meinung nach ist die derzeitige Fahrzeugeinstufung sehr gut und ausgeglichen.»

Im siebten Jahr hat sich das ADAC GT Masters in Deutschland etabliert. Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Serie sieht Tomczyk vor allem neben der Strecke: «Wir müssen einfach noch mehr Zuschauer an die Strecke bringen, denn unser Produkt ist sehr gut. Daran arbeiten wir intensiv. Mit Beginn in Oschersleben haben wir bei sechs von unseren acht Veranstaltungen erstmals Videowände an der Strecke, damit die Fans die Rennen noch besser mitverfolgen können.»

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