12h Sebring: Marc Gené holt die Pole
Marc Gené: Erster Sebring Einsatz, erste Pole
In den letzten Jahren mussten die Zuschauer im Qualifying von Sebring immer auf den ultimativen Schlagabtausch im Kampf um die Pole verzichten. Entweder machte das Wetter oder die Streckenbedingungen möglichen neuen Qualifyingrekorden den Garaus. Oder die Top-Teams mussten aufgrund der Konkurrenzsituation nicht schneller fahren, wie Peugeot in diesem Jahr.
Die Peugeot-Doppelpole war somit keine Überraschung, sowohl Polesetter Marc Gené wie auch der Zweite Nic Minassian mussten ihre 908 im Qualifying nicht ausquetschen, um die erste Startreihe einzunehmen. In den ersten vier Runden durfte sich noch Stefan Mücke im Lola-Aston Martin über die Bestzeit freuen, doch in der fünften Runde waren die Reifen auf beiden 908 auf Betriebstemperatur und das Peugeot-Duo verwies den Berliner auf Startplatz drei.
Die einzige kleine Überraschung im Peugeot internen Duell um die erste Startposition war die schnellste Zeit von Sebring-Novize Gené, im Gegensatz zum Sebring-erfahrenen und nicht minder schnellen Nic Minassian. Marc Gené sah die Strecke am Montag zum ersten Mal aus Cockpitperspektive. «Ich habe versucht die Strecke mit Computerspielen zu lernen, aber der Kurs ist so lang und schwierig, da habe ich es aufgegeben. Am letzten Wochenende war ich noch für Ferrari in Bahrain im Einsatz, meine Teamkollegen Alex und Anthony haben mir Anfang der Woche viel Zeit im Auto gegeben», erklärte der Spanier nach dem Qualifying. «Die Strecke gefällt mir sehr gut und ist nicht so langweilig wie zum Beispiel die Strecke in Bahrain. Ich bin mir sicher wenn die Formel 1-Jungs hier herkommen würden, würden sich denen die Nackenhaare hochstellen.»
Für das Rennen stapelt Gené trotz der Peugeot-Dominanz tief: «Man sollte den Aston Martin und den Drayson-Lola nicht unterschätzen, zumal wir im Rennen sehr viele Gelbphasen erwarten. Auf den Geraden sind die Benziner wesentlich schneller wie wir, dafür haben wir den Kurven einen Vorteil. Das hilft aber nicht, wenn wir auf den Geraden nicht vorbeikommen.»
Die LMP2-Pole wurde zur erwarteten Beute des Highcroft HPD-ARX-01c von Marino Franchitti vor Klaus Graf im Cytosport-Porsche RS Spyder und Guy Smith. Die erste Pole in der neuen LMPC-Klasse konnte sich Gunnar Jeanette gutschreiben lassen.
Von der Zurückhaltung im Kampf um die Gesamt-Pole war in der GT2-Klasse nicht viel zu merken. Mit Ausnahme der sich verdächtig zurückhaltenden Corvette lieferten sich Dirk Müller (Rahal Lettermann-BMW), Jörg Bergmeister (Flying Lizard-Porsche), Wolf Henzler (Falken-Porsche) und Jaime Melo (Risi-Ferrari) einen packenden Vierkampf.
Dirk Müller setzt sich gleich zu Beginn der Session an die Spitze, und sicherte sich die GT2-Pole mit einem neuen Sebring-GT2-Qualifyingrekord in der zweiten Runde. Jörg Bergmeister fuhr sichtlich am Anschlag mit seinem Flying Lizard-Porsche neben Dirk Müller in die imaginäre erste GT2-Reihe, kurz vor Ende der Session verdrängte auch noch Wolf Henzler den Ferrari von Jaime Melo auf den vierten GT2-Startplatz.
«Wir hatten die Pole nicht erwartet,» freute sich Dirk Müller nach dem Qualifying über die erste GT-Pole von BMW seit 1998. «In den freien Trainings hat keiner unserer Konkurrenten alles gezeigt, daher wussten wir nicht genau was unsere Bestzeiten wert sind.»
Die 12h Sebring starten am Samstag um 15.30 Uhr Deutscher Zeit, die ersten beiden Rennstunden werden auf der Webseite der ALMS Live gestreamt.