Dyson/Smith gewinnen Mid Ohio-Thriller
Erster Sieg in fünf Jahren für Dyson
Der Zieleinlauf in Mid Ohio war an Spannung kaum nicht überbieten. In den letzten Minuten kämpfen Chris Dyson (Dyson-Lola-Mazda) und Simon Pagenaud (Highcroft-Honda) um den Sieg, ein Restart nach einer Gelbphase zehn Minuten vor dem Rennende lieferte perfekte Rahmenbedingungen für ein Herzschlagfinale. Pagenaud, der sich ebenso wie Teamkollege David Brabham im Rennen auffallend zurückhielt, setzte Dyson unter Druck, fand aber keinen Weg an dem Lola-Coupé vorbei und musste sich mit einer halben Sekunde Rückstand mit dem zweiten Platz zufrieden geben. «Simon war ein sehr harter Verfolger», so Chris Dyson nach dem Rennen. «Ich habe versucht mir den Verkehr zur Nutze zu machen, um in den letzten Runden den Abstand etwas zu vergrössern, aber in der letzten Runde ist er dann etwas zurückgefallen.»
Für das in den letzten beiden Jahren durch technische Defekte arg gebeuteltete Team Dyson Racing ist der Sieg von Guy Smith und Chris Dyson nicht nur der erste Gesamtsieg mit dem Lola-Mazda, sondern auch der erste Erfolg in der ALMS seit 2005 (Mosport, James Weaver/Butch Leitzinger).
In den ersten beiden Rennstunden dominierte Client Field (Intersport-Lola-AER) das Geschehen an der Spitze, doch kurz nachdem Vater Jon für die letzten 45 Minuten übernahm, macht der AER-V8-Motor Probleme und Field sr. musste das Rennen aufgeben. Zu dem Zeitpunkt war Polesetter Jonny Cocker schon lange wieder geduscht. Teamchef Paul Drayson fuhr den Startturn im Drayson-Lola-Judd, doch nach zwei Ausrutschern in der Startphase war schon früh Feierabend für die beiden Briten.
Die GT-Klasse sah in Mid Ohio eines der spannendsten Rennen der letzten Jahre. Über weite Teile des Rennens kämpften Gianmaria Bruni/Jaime Melo im Risi-Ferrari F430 mit der Werks-Corvette von Olivier Beretta/Oliver Gavin und den beiden RLR-BMW M3 mit Zentimeterabstand um die Führung. Ferrari und Corvette diktierten das Tempo, doch die beiden BMW brachten sich mit einer guten Boxenstoppstrategie immer wieder in Führung. In einem spannenden Finale setzten sich Bruni/Melo schliesslich durch, obwohl Melo nach einem Problem mit der Benzinpumpe zwischenzeitlich auf den sechsten Rang zurückfiel. Beim finalen Boxenstopp wechselte Risi nur die linken Reifen am Ferrari, dadurch zog Melo an der bis dahin führenden Corvette vorbei und fuhr zum Sieg. Gavin/Beretta wurden Zweite vor dem BMW-Duo Auberlen/Milner. Die GT-Tabellenführer Jörg Bergmeister und Patrick Long (Flying Lizard-Porsche 911 GT3 RSR) kämpften sich im Rennen durch gute Boxenstopps und einen starken Doppelstint von Bergmeister auf den vierten Platz nach vorne.
In der LMPC-Klasse entschied sich das Rennen bereits eine Stunde vor dem Rennende, als Christophe Bouchut und Scott Tucker (Level 5-Oreca Formula Le Mans) in einer Gelbphase eine Runde Vorsprung zwischen sich und die Gegner legen konnten. Jeroen Bleekemolen und Tim Pappas holten sich im Black Swan-Porsche 911 GT3 Cup den Sieg in der GTC-Klasse.