Petit Le Mans: Heidfeld, Jani, Prost siegen!
Die letzten ALMS-Sieger Jani, Prost und Heidfeld
Rebellion Racing hat den Vorjahressieg beim «Petit Le Mans», dem Finale der ALMS in Road Atlanta wiederholt und mit Nick Heidfeld, Neel Jani und Nico Prost im Lola-Toyota das letzte ALMS-Rennen der Geschichte gewonnen. Für Heidfeld war es der erste Gesamtsieg im Sportwagen. Das Rennen wurde von wechselhafter Witterung und kühlen Temperaturen geprägt. In den ersten vier Stunden gab es immer wieder kleinere Regenschauer und einen Wechsel zwischen nasser und halbtrockener Strecke. Erst in der zweiten Rennhalbzeit war es durchgehend trocken. Das «Petit Le Mans» war das letzte Rennen in der Geschichte der ALMS, die im kommenden Jahr in der United SportsCar Championship (USC) aufgeht. Eine kleine Sensation gab es in der GT-Klasse. Das Falken-Team um Rennlegende Derrick Walker, das nach einem Crash Anfang September auf einen betagten 2010er Porsche 911 GT3 RSR zurückgreifen musste, siegte überraschend mit Wolf Henzler, Bryan Sellers und Nick Tandy.
Der Kampf um den Gesamtsieg war genau drei Runden nach der Halbzeit entschieden. Die bereits vorzeitig als Meister feststehenden Klaus Graf und Lucas Luhr (Pickett-Honda), die von Romain Dumas unterstützt wurden, schieden in Führung liegend nach 200 Runden mit Motorüberhitzung aus. Zu dem Zeitpunkt lag der Honda eine Runde vor dem Rebellion-Lola. In dem hatte Neel Jani in der Startphase geführt, dann allerdings nach einem Kontakt mit einem Formula Le Mans und einer 60-Sekunden Zeitstrafe zwei Runden eingebüsst. Nach dem Aus des Pickett-Honda war der Weg zum Sieg frei für Heidfeld, Jani und Prost, die den Lola mit fehlerfreier Fahrt in der zweiten Rennhälfte sicher ins Ziel brachten.
Titelkrimi in der LMP2-Klasse
Ein Thriller war die LMP2-Klasse: Über die gesamte Renndistanz lieferten sich Scott Sharp, Anthony Lazzaro und David Brabham (Extreme Speed-Honda) ein enges Duell mit dem Level Five-Honda von Guy Cosmo, Peter Dumbreck und Jonny Kane. In den letzten beiden Rennstunden wurde daraus ein Dreikampf, nachdem Marino Franchitti, Ryan Briscoe und Tabellenführer Scott Tucker einen zwei Runden-Rückstand nach Kontakten und Strafen wieder zu fuhren. In einer brillanten Schlussphase erkämpfte sich Briscoe sogar die Führung und fuhr zum Sieg, der seinem Teamchef Scott Tucker den LMP2-Titel bescherte.
Falken holt mit ehemaligen Show-Car die GT-Klasse
In der GT-Klasse ging der Sieg überraschend an den Falken-Porsche, einem absoluten Aussenseiter beim ALMS-Finale. Die beiden SRT Viper dominierten das Rennen in der Startphase, doch kamen nicht ungeschoren über die Distanz. Farnbacher/Goossens/Dalziel wurden von LMP2-Pilot Briscoe abgeschossen und verloren zwei Runden. Die zweite Viper von Wittmer/Bomarito/Kendall geriet mit einem Formula Le Mans aneinander und verlor ebenfalls zwei Runden.
Henzler, Sellers, Tandy profitierten in ihrem betagten Porsche 911 GT3 RSR von den kühlen Temperaturen und der sehr wechselhaften Witterung, lieferten sich aber ein beinharten Kampf um die Führung mit dem Risi-Ferrari von Beretta/Malucelli/Liddell und den beiden BMW Z4 GTE von Dirk Müller/ Bill Auberlen/ John Edwards und Martin/J. Müller/Alzen um den Klassensieg. Tandy schaffte es, sich bis ins Ziel vor Müller zu behaupten und siegte mit knappen 0,7 Sekunden vor dem BMW-Werksfahrer. Der Risi-Ferrari landet 0,4 Sekunden hinter dem BMW auf Rang drei. Der GT-Titel geht an Antonio Garcia und Jan Magnussen (Corvette), denen ein sechster Platz zur Meisterschaft reichte. Magnussen schaffte damit das Kunststück am gleichen Tag, an dem sein Sohn Kevin die Formel Renault 3.5 gewann, die ALMS-GT-Klasse für sich zu entscheiden.
Die GTC-Klassensieg geht beim letzten Rennen der GTC-Klasse an Spencer Pumpelly, Nelson Canache und Madison Snow (Flying Lizard-Porsche 911 GT3 Cup). Den Titel holen sich Jeroen Bleekemolen und Cooper MacNeil (Alex Job) mit Rang vier. Chris Cumming holt sich den LMPC-Titel mit einem Sieg zusammen mit Kyle Marcelli und Stefan Johansson.