Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Peugeot-Doppelsieg beim kleinen «Petit Le Mans»

Von Guido Quirmbach
Weltuntergangs-Stimmung bereits beim Start zum «Petit Le Mans»

Weltuntergangs-Stimmung bereits beim Start zum «Petit Le Mans»

Rennabruch nach sintflutartigen Regenfällen in Road Atlanta. Glücklicher Sieg für Peugeot. Cleverer Schachzug bei Risi sorgt für Ferrari-Sieg bei den GT2.

Die zwölfte Ausgabe des «Petit Le Mans» war 2009 besonders klein. Denn ziemlich genau zur Rennhalbzeit wurde das Rennen wegen starken Regenfällen untergebrochen. Die Autos konnten auf der überfluteten Strecke nicht einmal dem Safety-Car folgen. Als nach weiteren drei Stunden die Piste noch immer nicht ohne zu grosses Risiko befahrbar war, wurde das Rennen endgültig abgebrochen.

Der Peugeot von Stèphane Sarrzin/Franck Montagny hatte das glückliche Ende für sich, obwohl sie zwischenzeitlich bereits zwei Runden Rückstand hatten. Denn im ersten Stint bei nasser Fahrbahn hatte Sarrazin gewaltig verwachst und sich eine Runde auf der Strecke eingefangen. Der notwendige Stopp vor der ersten Gelbphase sorgte für eine weitere Runde Rückstand.

Erst danach fanden beide Piloten die Pace wieder. Eine erste Runde konnten sie sich mit etwas Glück bei einer Gelbphase zurückholen, dann konnte man sich auf der Strecke wieder in den gleichen Umlauf wie die Leader bringen und war beim nächsten Gelb wieder dran. Der letzte Boxenstopp brachte Montagny dann vor seine Teamkollegen und dann gab es noch ein Geschenk:

Denn bei einer erneuten Neutralisation übertrieb es Allan McNish mit dem Zick-Zack-Fahren und drehte sich. Dabei musste er die beiden Peugeot vorbeilassen und fiel auf Rang drei zurück. Zwar kam er schnell wieder ran, doch dann begann der starke Regen. Erst gab es Gelb und dann Rot. Ein normalerweise bei so einen Rennen harmloser Lapsus kostete Audi den Sieg! Sehr schade für McNish, der in der ersten Stunde das Feld deklassiert und fast eine Runde Vorsprung herausgefahren hatte. McNish und Dindo Capello wurden Dritte vor dem zweiten R15 von Lucas Luhr und Marco Werner. Der nach dem schweren Trainingsunfall neu aufgebaute Highcroft-Acura wurde Sechster.

Der Sieg bei den P2 ging an Dyson Racing Marino Franchitti, Butch Leizinger und Ben Devlin. Der Porsche RS Spyder unter Klaus Graf war der Start der ersten Rennstunde, als er sogar die Peugeot überholte und auf dem dritten Rang im Gesamtklassement lag. Doch dann schlug das Pech zu, es war Wasser in der Tankanlage, mit dem verdünnten Sprit ging es nur noch stotternd voran. Nachdem der Tank ausgespült und frischer Sprit eingefüllt war, wurden Graf und Sascha Maassen noch Dritter.

Eine Überraschung gab es bei den GT2. Dort kämpften viereinhalb Stunden lang beide Corvette, ein Porsche und ein BMW um die Führung. Auf Rang sechs lag der Risi-Ferrari. Der wechselte beim letzten Routinestopp bei noch trockener Fahrbahn auf Regenreifen. Just als Mika Salo wieder auf die Strecke ging, öffnete der Himmel seine Schleusen. Die zwei Runden als einzig richtig bereiftes Auto reichten Kaffer/Melo/Salo um am herumrutschenden Feld vorbei zu ziehen und das dritte Highlight des Jahres zu gewinnen. Die Verlierer des Regen-Gamble war der Flying Lizard-Porsche von Bergmeister/Lieb/Long, die innerhalb der beiden gleichen Runden von eins auf fünf zurück gefallen sind.

Noch ist es unklar, wie sich das Ergebnis auf die Meisterschaft auswirkt. Denn das Rennen wurde nach 4.49 min abgebrochen. Es ist nicht eindeutig geregelt, wie bei weniger als 50% der absolvierten Renndistanz mit den Punkten verfahren wird.
 
Update: Es gibt normale Punkte für die Meisterschaften, die Entscheidungen bei den Fahrern sind damit bis Laguna vertagt. Die Markentitel für Acura und bei den GT Porsche sind hingegen fix, ebenso der Teamtitel für Fernandez-Racing bei den P2.
 

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