Die GT- und die LMP-Challenge-Klasse in der ALMS entwickelt sich prächtig.
In Europa sorgten die Formula Le Mans-Prototypen im letzten Jahr nur für äusserst verhaltene Begeisterung. Eine Neuauflage der Formula Le Mans erscheint unwahrscheinlich, eine angedachte Integration in die Starterfelder der LMS verpuffte bisher. Für Hersteller Oreca entwickeln sich die FLM nach dem harzigen Start in der alten Welt nun aber zu einem Exportschlager.
Die neue LMP-Challenge-Klasse erweisst sich immer als Glücksgriff, sowohl für die ALMS, die mit keinesfalls unspektakulären Fahrzeugen ihr zuletzt geschrumpftes Starterfeld auffüllt, als auch für Oreca. Bei Oreca wird mittlerweile der Vorrat an den im letzten Jahr im grossen Stil auf Halde produzierten FLM geringer. Nachdem die ersten US-Käufer noch Neuwagen erhielten, verscherbeln die Franzosen nun bereits gepflegte Gebrauchtwagen aus der Formula Le Mans mit einem Jahr Laufzeit.
Bereits sieben Teams haben Aufträge für einen Formula Le Mans platziert und zum Teil bereits schon ihre Fahrzeuge erhalten. Intersport bringt neben dem LMP1-Lola einen FLM (Mitch Pagerey/Brian Wong), Primetime wechselt von der GT2-Dodge Viper auf einen FLM (Joel Feinberg / Kyle Marcelli).
Dazu haben sich bereits die Neueinsteiger von O´Connell Racing (ausgewählte Rennen, mit Nikolas Konstant) und Genoa Racing zur Teilnahme bekannt. Auch Team Gunnar (mit dem ehemaligen Panoz-Werksfahrer Gunnar Jeanette) und Level 5 (mit Christophe Bouchut und Scott Tucker) steigen in die LMPC-Klasse ein.
Als jüngstes Team hat PR1 Motorsports / Mathiasen Motorsports eine Teilnahme bestätigt. Das Team ist eine Kooperation aus dem Grand-Am-Team PR1 und dem bis 2008 in der Formel Atlantic tätigen Mannschaft von Mathiasen Motorsport. Dazu hat Comprent den Willen an Starts in der LMPC erklärt, bastelt aber offenbar noch an der Finanzierung.
Eine Fragezeichen steht allerdings noch hinter der Langstreckentauglichkeit der FLM. Die erste Bewährungsprobe steht den auf dem alten Courage LC70-Chassis basierenden Prototypen im März ins Haus. Denn anstatt über eine Renndistanz von einer Stunde wie in Europa müssen sich die Oreca FLM dann gleich auf der erbarmungslosen Rüttelpiste von Sebring über 12h beweisen.
Auch die neue GTC-Klasse für Markenpokal-Porsche floriert. Nachdem Alex Job mit zwei neuen Cup-Porsche zurückkehrt, bringen zudem vier weitere Teams je einen 997 an den Start. P7 Racing (Galen Bieker / Robert Rodriquez), GMG Racing (James Sofronas / Bret Curtis) und Velox Racing ( Shane Lewis / Jerry Vento) starteten bereits im letzten Jahr und bringen wieder je einen GT3-Cup, dazu kommt Kelly Moss Racing mit einem Elfer für Darrell Carlisle.
Weitere Ergänzungen bis zum Saisonstart in Sebring sind nicht ausgeschlossen, die maximale Anzahl von Startern in der GTC-Klasse ist aber auf 10 Fahrzeuge limitiert. Zum Start zugelassen sind sowohl der neue 2010er GT3-Cup, wie auch das bisherige Modell sowie die Grand-Am-Variante des Porsche.
Ob die Integration der Challenge-Klasse abgesehen von den grösseren Starterfeldern wirklich so eine gute Idee war, wird sich bei den ersten Rennen zeigen. Für die Fahrer aus der LMP und GT-Klasse wird es nicht einfacher werden, den zumindest die GTC-PiIoten beeindruckten im letzten Jahr zumeist nicht mit Umsicht und überragendem Fahrkönnen.