Stephane Ratel mit elf GT3-Marken auf der Langstrecke
Dominierte 1998 die FIA GT: Der Mercedes-CLK-GTR
Der Gründer und Organisator der Blancpain GT Series Stephane Ratel hat gerade ein echtes Luxus-Problem. Zu viele professionelle Rennteams wollen bei den Langstrecken-Rennen seiner Blancpain GT Series antreten. Diese Tatsache ist eigentlich ein Indikator dafür, wie gesund seine Rennserie ist. Denn dort, wo viele Rennautos ausschließlich mit Profi-Piloten besetzt sind, gibt es auch gutes Geld zu verdienen.
Doch der geschäftige GT3-Zampano denkt bereits weiter. Je mehr professionelle Autos an der Spitze seines Feldes fahren, desto unattraktiver wird sein Championat für ambitionierte Amateur-Piloten. Aber gerade diese zahlungskräftige Rennfahrer-Zunft bildet seit jeher das Rückgrat des internationalen GT-Sports. Sie halten traditionsgemäß die Startfelder am Leben, wenn die Werke sich mal wieder andere Bereiche des Motorsports zum Spielen aussuchen. Um sich also eine gewisse zukünftige Unabhängigkeit zu verschafften, hat Ratel entschieden, die Anzahl der Profi-Autos im Endurance Cup der Blancpain GT Series für 2018 zu begrenzen.
Ratel ist ein gebrandmarktes Kind. Schon zweimal hatte er sich auf zu viel Professionalität in seinen Serien eingelassen und beide Male wurde er im Stich gelassen. Ende 1998 (also zu Zeiten der GT1-Prototypen vom Schlage eines Mercedes CLK-GTR) und auch bei seiner GT-Weltmeisterschaft (2010 bis 2012) stand der Organisator plötzlich mit zu wenigen Teilnehmern da und musste regelrecht zaubern, um wieder in sichere Fahrwasser schiffen zu können.
Die Limitierung der Profi-Autos ist für Ratel somit eine vorausschauende Art von Lebensversicherung für schlechte Zeiten. «Ich freue mich, unsere Vorauswahl von 26 Pro-Entires für den Endurance Cup der Blancpain GT Series bekannt geben zu können. Wir haben uns dieser Grenze verpflichtet und ich freue mich sagen zu können, dass wir zu unserem Wort stehen. Während es im Endurance Cup möglich gewesen wäre, diese Zahl zu übertreffen, war es wichtiger, unser erneutes Engagement für Pro-Am-Rennen zu zeigen. Ich war schon früher an kompletten Pro-Meisterschaften beteiligt, was meinen Glauben an die Balance zwischen professionellen und nicht-professionellen Fahrern stärkt», erklärt Ratel den Schritt.
Keine Anwendung findet die Regel jedoch für Ratels Haupt-Event. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (26. bis 29. Juli) wären theoretisch mehr als 26 Profi-Besatzungen möglich. Ähnliches gilt für die Veranstaltung in Le Castellet. Das Endurance-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard (01. bis 02. Juni) dient als Vorbereitung auf den Ardennen-Klassiker. Teams, die einen zusätzliche Profi-Slot in Spa erhalten, dürfen auch in Le Castellet auflaufen.
Die Restriktion hält Ratel jedoch nicht davon ab, richtig viele unterschiedliche Marken in seinem Langstrecken Championat zuzulassen. Mit Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Ferrari, Lamborghini, Lexus, McLaren, Mercedes-AMG, Nissan und Porsche sind insgesamt elf GT3-Hersteller mit von der Partie.
Hier die 26 auserwählten Fahrzeuge
Aston Martin Vantage GT3
R-Motorsport
R-Motorsport
Audi R8 LMS GT3
Belgian Audi Club Team WRT
Belgian Audi Club Team WRT
Sainteloc Racing
Sainteloc Racing
Bentley Continental GT3
Bentley Team M-Sport
Bentley Team M-Sport
BMW M6 GT3
ROWE Racing
ROWE Racing
Ferrari 488 GT3
AF Corse
Lamborghini Huracán GT3
Attempto Racing
Grasser Racing Team
Grasser Racing Team
Grasser Racing Team
Team Lazarus
Lexus RC F GT3
Emil Frey Racing
Emil Frey Racing
McLaren 650S GT3
Garage 59
Mercedes-AMG GT3
SMP Racing by AKKA ASP
Auto Sport Promotion AKKA
Black Falcon
Strakka Racing
Strakka Racing
Nissan GT-R NISMO GT3
RJN Motorsport
Porsche 911 GT3 R
Manthey Racing