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Marc Coma: «Walkners Entwicklung ist unglaublich!»

Von Eugen Waidhofer
KTM-Pilot Matthias Walkner (links) und Marc Coma

KTM-Pilot Matthias Walkner (links) und Marc Coma

Der neue Dakar-Sportdirektor Marc Coma spricht im Interview über Matthias Walkner, die richtige Strategie und die Gefahr von perfekten Motorrädern bei der Rallye Dakar 2016.

Marc Coma ist einer der ganz Großen des Ralley-Raid-Sports. Fünfmal konnte er die Rallye Dakar gewinnen. Mitte des Jahres 2015 hat der 29-jährige Spanier aber für viele überraschend seine Karriere beendet und als neuer Sportdirektor bei der Dakar angeheuert. Wir haben Marc Coma getroffen und mit ihm über Matthias Walkner, die richtige Strategie und die Gefahr von perfekten Bikes gesprochen.

Was ist deine Meinung zur Entwicklung von Matthias Walkner?
Matthias ist ganz klar jener Fahrer, der 2015 die größten Fortschritte gemacht hat. Anfang des Jahres hatte er eigentlich wenig Rallye Raid-Erfahrung und jetzt ist er Weltmeister.

Was bedeutet das für die Rallye Dakar?
2015 war er zum ersten Mal dabei, 2016 zählt er zu den großen Favoriten. Eigentlich ist das alles unglaublich. Das beweist, dass er während des Jahres wirklich hart gearbeitet hat und sich auf die richtigen Punkte konzentriert hat.

Hast du das Potenzial von Matthias Walkner richtig eingeschätzt?
Ganz so einfach ist das nicht. Beim Rallye-Sport geht es darum, «step by step» in die richtige Richtung zu gehen. Matthias hat Anfang des Jahres viel Rennerfahrung sammeln müssen und unterschiedliche Strategien kennengelernt. Als es dann aber darauf angekommen ist, hat er seine wahre Stärke gezeigt und die wichtigen Punkte gemacht.

Kann Matthias Walkner dein Nachfolger als Nummer 1-Fahrer sein?
So etwas lässt sich eigentlich nicht bestimmen. In diese Rolle muss man reinwachsen und dafür braucht es die Unterstützung des ganzen Teams. Ohne diesen Support würde es wohl Jahre dauern, bis man an der Spitze angekommen ist und selbst dann ist es eine Frage der Akzeptanz.

Aber grundsätzlich hätte er die Fähigkeiten dazu?
Mit den richtigen Resultaten kann er sicher ein Nummer 1-Fahrer sein. Aber er muss das auch wirklich wollen. Es gibt genug Sieg-Fahrer, die nicht Team-Leader sind.

Was ist dein Ratschlag an Matthias Walkner für die kommende Rallye Dakar?
Dass er sich das Rennen richtig einteilt. Bei der Weltmeisterschaft dauern die Rallyes eine Woche, die Dakar geht aber über zwei Wochen. Mein Tipp an Matthias ist also: Spare in der ersten Woche genug Energie, damit du stark durch die zweite Woche kommst.

Abschließende Frage zum Rallye Raid-Sport: Das Durchschnittstempo wird immer höher und damit das Risiko immer grenzwertiger. Wie siehst du als neuer Sportdirektor der Rallye Dakar diese Entwicklung?
Das ist tatsächliche eine problematische Entwicklung. Die Bikes werden von Jahr zu Jahr perfekter und die Fahrer sind immer durchtrainierter. Deshalb haben wir versucht, die Etappen schwer und vor allem lang zu gestalten. Denn wenn du als Fahrer einen langen Tag vor dir hast, ist dein Rhythmus automatisch etwas langsamer. Uns ist klar: Sobald wir nur einen leichten Tag einbauen, würden die Fahrer sofort volles Risiko gehen.

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