Oldies but Goldies: Paffett macht Jagd auf Glock
Gary Paffett
Gary Paffett will es in dieser DTM-Saison wissen: Der Brite feierte im vierten Saisonrennen auf dem Lausitzring seinen zweiten Sieg des Jahres. Der 37-Jährige fuhr in seinem Mercedes souverän zum 22. Erfolg seiner Karriere und macht Jagd auf den Gesamtführenden Timo Glock.
Ex-Champion Paffett hat 71 Punkte auf seinem Konto, Glock steht bei 72 Zählern. Der BMW-Pilot landete am Sonntag auf dem fünften Platz.
In Marco Wittmann meldete sich ein weiterer Ex-Meister zurück. Der BMW-Pilot fuhr als Zweiter auf das Podium, das Paffetts Teamkollege Pascal Wehrlein komplettierte. Paul di Resta rundete einen gelungenen Mercedes-Nachmittag mit drei Autos unter den ersten Vier als Vierter ab.
Für Philipp Eng verlief das Rennen enttäuschend. Der Österreicher hatte mit der Pole Position überrascht, landete aber nur auf dem siebten Platz.
Nach dem chaotischen und spektakulären Lauf am Samstag ging es am Sonntag gesitteter zu, wesentlich taktischer. Vor allem unmittelbar hinter der Spitzengruppe und im Mittelfeld gab es einige harte und sehenswerte Fights, teilweise auch über das Erlaubte hinaus, gleich mehrere Fahrer sammelten Verwarnungen für das Abdrängen eines Konkurrenten. Mortara musste gleich zweimal den Platz mit Eriksson zurücktauschen. An der Spitze kontrollierte Paffett souverän das Rennen.
Ein mittelschweres Desaster erlebte Audi an diesem Wochenende. Am Samstag beklagten die Ingolstädter nach zwei Crashs gleich vier Ausfälle und null Punkte. Darunter war auch der Horror-Crash von Meister René Rast, der deshalb am Sonntag nicht an den Start gehen konnte.
Rast nicht am Start
Dem Audi-Piloten geht es gut, er war nach einer Nacht im Krankenhaus schon wieder im Fahrerlager und saß am Kommandostand seines Teams Rosberg. Doch die Freigabe für das Rennen bekam er von den Ärzten nicht. «Ich habe noch leichte Schmerzen im Ellenbogen. Ein großes Lob an die Hersteller und das Reglement, das wir in so sicheren Autos unterwegs sind», sagte Rast. Der 31-Jährige zum Horror-Crash: «Es sieht im Endeffekt schlimmer aus, als es war. Die erste Rolle war relativ weich, die zweite auch. Vor allem der letzte Einschlag war relativ hart. Das tat dann wirklich weh.» Der Bolide war so sehr zerstört, dass ein rechtzeitiger Aufbau unmöglich gewesen wäre. Audi fuhr am Sonntag deshalb nur mit fünf Autos.
Und es wurde sportlich nicht viel besser. Drei Fahrer schafften es am Sonntag in die Punkte. Bemerkenswert: Jamie Green setzte nach einem verkorksten Qualifying auf Alles oder Nichts und kam in Runde eins zum Pflichtstopp an die Box. Er landete so immerhin auf Platz sechs. Mike Rockenfeller rettete als Achter weitere Punkte, Robin Frijns holten als Zehnter seinen ersten Zähler. Fakt ist aber: Audi befindet sich nach zwei Rennwochenenden in der Krise.