BES Monza: MarcVDS-Sieg bei Regenschlacht
Das Siegertrio mit Teamchef Marc van der Straaten
Im Königlichen Park zu Monza heute ein Motorbootrennen auszurichten, wäre eine wesentlich bessere Idee gewesen, als den Auftakt der Blancpain Endurance Series auszufahren. Regen setzte die Strecke so unter Wasser, dass das Rennen erst nach 40 Minuten Schleichfahrt hinter dem Safety-Car freigegeben werden konnte. «Ich bin froh, dass es erst so spät losgegangen ist. Es gab überhaupt keine Sicht in der Startphase», erklärte KRK-Mercedes-Pilot Karl Wendlinger.
Als das Rennen endlich freigegeben wurde, schlug die Stunde von Marc Goossens im Prospeed-Porsche 91. Der Belgier brillierte mit starker Fahrt in der ersten Rennstunde, bis zum Anfang der dritten Rennstunde führte der Prospeed-Elfer. Doch dann kam Schlussfahrer Marc Hennerici an der Spitze unter Druck. «Ich hatte eine komplett blinde Frontscheibe, habe nichts mehr gesehen und hatte zudem auf leicht abtrocknender Strecke Reifenprobleme», so Hennerici, der den Porsche schliesslich auf Rang fünf ins Ziel brachte.
So beeindruckend wie Goossens in der Startphase agierte, fuhr Landsmann Maxime Martin im MarcVDS-BMW Z4 GT3 in der Schlussphase. Der ADAC GT Masters-Tabellenführer eroberte die Spitze von Hennerici und siegte schliesslich gemeinsam mit Bas Leinders und Markus Palttala mit 17,5 Sekunden Vorsprung auf den WRT-Audi R8 LMS ultra von Laurens Vanthoor, Edward Sandström und Marco Bonanomi. Wendlinger durfte sich bei seiner Premiere im Mercedes SLS AMG zusammen mit Koen Wauters und Anthony Kumpen als Dritter über einen Podiumsplatz freuen. «Der Regen hat uns heute klar geholfen, auf trockener Strecke wäre der Sieg für uns heute sicher nicht möglich gewesen», so Bas Leinders nach dem Rennen.
Die Pro-Am-Wertung gewannen Amos/Petrobelli/Bonacini im Vita4One Italy-Ferrari 458 GT3 auf Gesamtrang acht. Richard Westbrook, Hans-Guido Riegel und Mike Stursberg (Haribo Racing Team-Porsche 911 GT3 R) fuhren auf Rang neun und durften als Dritte in der Pro-Am-Wertung noch auf das Podium.
Beeindruckend verlief das erste Regenrennen auf vier Rädern für Motorrad-Ass Valentino Rossi. Im Kessel-Ferrari 458 GT3 brillierte Rossi bei den widrigen Bedingungen in der ersten Rennstunde mit schnellen Rundenzeiten. Teamkollege Alessio Salucci konnte das Tempo nicht ganz halten, nach einem Kontakt von Salucci und einem Dreher von Rossi sah das Ferrari-Duo die Zielflagge auf Rang 18.
Pech hatten Christopher Mies, Christopher Haase und Stephane Ortelli im zweiten WRT-Audi R8. Haase lag in der zweiten Rennstunde auf dem vielsprechenden zweiten Platz, doch dann kostete ein Problem mit einem Radlager Zeit, Ortelli brachte den Audi auf Rang sieben ins Ziel. «Ohne das Problem hätten wir hier sicher heute gewinnen können», so Haase. Mies gewann dem Ergebnis noch etwas Positives ab. «Wenigstens haben wir noch die Zielflagge gesehen und wichtige Punkte für die Meisterschaft mitgenommen.»
Die grösste Enttäuschung des Wochenendes waren die McLaren. Die Hälfte von den insgesamt zehn Exemplaren des MP4-12C schied aus. Schon in der ersten Rennstunde waren fast alle McLaren bestenfalls nur im Kies oder standen gleich in der Leitplanke. Die ART-Piloten Gregoire Demoustier und Duncan Tappy landeten als bestplaziertes McLaren-Team auf Rang 16.