Was bringt der neue FIA GT Nations Cup in Bahrain?
Der chinesische Porsche 911 GT3 R wird vom deutschen Team Herberth Motorsport eingesetzt
Am anstehenden Wochenende (30. November bis 1. Dezember) steigt ein ganz neues GT3-Event. Dabei handelt es sich um den sogenannten 'FIA GT Nations Cup', der auf der Rennstrecke in Bahrain ausgerichtet wird. Die Entstehung dieses Formats hat mit dem 'FIA GT World Cup' in Macau zu tun. Da die spektakulären Rennen in der südchinesischen Zocker-Metropole immer wieder durch Crashes von (teilweise) überforderten Amateurfahrern unterbrochen wurden, sind in Macau seit dem Vorjahr nur noch Profis zugelassen. Um den Am-Piloten (FIA-Status Silber oder Bronze) jedoch einen Ersatz zu bieten, wurde der FIA GT Nations Cup ins Leben gerufen. Dieser wird von der GT3-erfahrenen SRO um Stéphane Ratel ausgerichtet, die auch die diversen Blancpain-Serien oder die Intercontinental GT Challenge verantwortet.
Bei seiner Bewerbung um das GT3-Amateur-Event hat Ratel die FIA mit dem Konzept des Nations Cup überzeugt. Das bedeutet, dass die jeweiligen Piloten sozusagen für ihr Land antreten. So liefen auch die Einschreibungen für Bahrain über die entsprechenden nationalen Sportbehörden. Pro Land ist ein Auto zugelassen, welches von zwei Piloten gefahren wird. Jedes Land/Piloten-Duo kann sich jedoch frei für ein GT3-Fahrzeug bzw. ein Einsatzteam entscheiden. Diese Konstellation bringt es mit sich, dass beispielsweise Deutschland mit einem Ferrari antritt und nicht mit einem Audi, BMW, Mercedes-AMG oder Porsche.
Insgesamt 18 Nationen sind am Wochenende in Bahrain mit von der Partie. Hier ist eine bunte internationale Bandbreite von Argentinien, über Weißrussland, Mexiko oder Malaysia gegeben.
Auf der Fahrzeugfront sind sieben verschiedene GT3-Modelle mit dabei: Audi R8 LMS, Ferrari 488 GT3, Lamborghini Huracán GT3, Nissan GT-R Nismo GT3, Mercedes-AMG GT3, McLaren 650S GT3 und Porsche 911 GT3 R. Diese werden von Teams wie Herberth Motorsport, AF Corse, HB Racing, WRT oder auch Rinaldi Racing eingesetzt.
Weitläufig weniger bekannt als die Rennteams ist die Gilde der teilnehmenden Piloten. Selbst ausgewiesenen Kennern der Szene sind nicht alle Piloten des FIA GT Nations Cup geläufig. Manche Länder haben aber durchaus qualitativ hochwertige Am-Gespanne aufgeboten – wie beispielsweise Deutschland mit Alexander Mattschull und Nico Bastian. Hier gibt es die gesamte Entrylist zum Nachlesen.
Gefahren werden zunächst zwei freie Trainings von jeweils 1h20 Dauer. Danach folgen eine Qualifikation und zwei Qualifikationsrennen, die jeweils eine Stunde dauern. Die Champions werden dann im Hauptrennen (ebenfalls eine Stunde) gekrönt. Der TV-Sender Eurosport 2 (Pay-TV) wird das erste Quali-Rennen (Freitag ab 17:30 Uhr) und das Hauptrennen (Samstag ab 17:30 Uhr) sogar live ausstrahlen. Auf der Website des Weltverbandes FIA soll zudem auch ein Live-Stream eingerichtet werden.
Es bleibt abzuwarten, ob sich der FIA GT Nations Cup dauerhaft in der Sportwagen-Szene etabliert. Der Bekanntheitsgrad der teilnehmenden Piloten wird sicherlich nicht das ultimative Fan-Interesse aufrufen. Dazu kommt, dass das Event in jedem Jahr auf einer anderen Rennstrecke ausgetragen wird. Und das Konzept mit dem Wettbewerb zwischen Ländern haben bereits einige Andere im Motorsport ausprobiert – und es dann wieder sein lassen. Warten wir es einfach mal ab, was das Wochenende bringt.