Fernando Alonso: «So muss die neue Formel 1 sein!»
Fernando Alonso
Mit dieser Frage muss jeder Rennfahrer vor dem nächsten Einsatz rechnen: Wie wird es am kommenden Wochenende laufen wird? McLaren-Star Fernando Alonso grinst: «Ich muss meine Kristallkugel verlegt haben, denn ich weiss es nicht. Fakt ist: Unser Auto hat Potenzial, das haben wir in Australien bewiesen. Aber der Testwinter war ein ständiges Auf und Ab, und auch Melbourne war eine Achterbahnfahrt – zum Glück mit gutem Ausgang für uns. Wir akzeptieren diesen fünften Platz gerne, darauf müssen wir aufbauen.»
«Uns muss aber auch klar sein, wie dieses gute Ergebnis zustandegekommen ist. Zwei Haas-Renner sind ausgefallen, die Safety-Car-Phase hat uns in die Hände gespielt. Dazu lag ein Mercedes hinten, und Verstappen hatte einen Dreher. Wir haben in Melbourne eine gute Leistung gezeigt, doch niemand sollte davon ausgehen, dass wir nun reihenweise unter den besten Fünf ins Ziel kommen.»
«Die nächsten zwei Monate werden wegweisend. In den nächsten vier bis sechs Rennen wird sich zeigen, ob wir den drei Top-Teams näherkommen. Heute muss das Ziel darin bestehen, die besten Rennställe zu ärgern und davon zu profitieren, wenn sie Probleme haben.»
Glaubt der 32fache GP-Sieger wirklich ernsthaft, dass McLaren die drei besten GP-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing herausfordern kann? «Ja. Wir waren ihnen schon in Australien nahe, und wir werden ständig stärker. Und letztlich ist das Formel 1, da kann alles passieren.»
Das schlägt eine schöne Brücke zum Freitag, 6. April 2018, wenn die neue Formel-1-Führung verkünden will, wie der Grand-Prix-Sport der Zukunft aussehen soll.
Fernando Alonso findet: «Liberty Media war von Anfang an zu uns Piloten sehr offen. Sie haben viele Fragen gestellt und gut zugehört. Ich fand das sehr produktiv. Wir werden damit leben müssen, was sie morgen auftischen, sie haben das notwendige Wissen und die Macht, das Richtige zu tun. Ich hoffe, diese Schritte führen zu einem besseren Sport.»
«Ich habe mir vor kurzem ein altes Rennen angeschaut, das war von 1990 und 1989. Wir reden ja immer von der goldenen Ära mit all diesen grossen Namen. Und was sah ich? Ausser den ersten vier Autos waren alle überrundet. Guter Sport war das nicht. Da sind Rennen in den USA ganz anders – bei IndyCar- oder NASCAR-Läufen weisst du kurz vor Schluss noch nicht, wer gewinnen wird. Diese Unberechenbarkeit sollten wir bei uns auch wieder erreichen. Heute könnten wir bereits festlegen, wer im Abschlusstraining die ersten drei Reihen belegt, das ist doch traurig.»