MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Timo Glock: Bei Nikita Mazepin zeitnah durchgreifen

Von Andreas Reiners
Nikita Mazepin

Nikita Mazepin

Nikita Mazepin sorgt immer wieder mit gefährlichen Aktionen auf der Strecke für Kritik. Timo Glock findet, dass eingegriffen werden sollte, bevor etwas passiert.

Mick Schumacher hat seinen Teamkollegen Nikita Mazepin in dieser Saison klar im Griff. Was Schumacher hingegen nicht kontrollieren kann: Dass der Russe auf der Strecke bisweilen unberechenbar ist. Paradebeispiele sind die beiden «Zucker» in Bau und Zandvoort im Duell mit Schumacher.

Aktionen, für die er jede Menge Kritik einstecken musste. Der Automobil-Weltverband FIA hat allerdings noch nicht durchgegriffen. Sky-Experte Timo Glock hält genau das für wichtig, vor allem, bevor schlimmere Dinge passieren.

«Die Problematik ist: Man greift immer erst dann durch, wenn es zu spät ist. Das kommt immer erst dann, wenn einer hinten drauf fährt und dann abfliegt. Wenn das in Zandvoort im falschen Moment passiert, fliegt Mick in die Boxengasse rein – aufsteigend. Da würde ich zeitnah durchgreifen. Antanzen, und wenn er es nicht versteht, Rennsperre», sagte Glock im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Es kommen bei ihm viele Dinge zusammen, da kommt es einem so vor, als sei er überfordert. Blaue Flaggen, Situationen lesen – viele Dinge, die er falsch einschätzt. Die Fehlerquote spricht für sich», so Glock.

Generell gibt er Schumacher den Rat, sich weiterhin nicht aus der Reserve locken zu lassen, «dass die Sicherung mal durchbrennt im falschen Moment. Er war immer sehr kontrolliert, er geht damit sehr abgeklärt um. Ich hoffe, dass er innerhalb des Teams seine Position auch klarmacht.» Mit einer Revanche-Aktion könne sich Mick nur selbst schaden, so Glock: «Die Wahrscheinlichkeit, dass es schiefgeht, ist höher, als dass es etwas bringt.»

Schumacher, der auch 2022 für Haas fahren wird, stellt er ein gutes Debüt-Zeugnis aus. Dabei vergleicht er Schumachers erste Jahre in den Nachwuchsrennserien, in denen er sich an die neuen Gegebenheiten und Herausforderungen gewöhnte, ehe er im zweiten Jahr durchstartete.

«Es ist eines seiner besten ersten Jahre, weil er ganz wenige Fehler macht. Fahrfehler passieren, wenn man ans Limit geht. Er kann die Rennen sehr gut lesen, er weiß, was er mit den Reifen umzugehen hat. Er hat eine klare Sprache mit seinem Renningenieur. Es ist ein gelungener Einstand. Er hat einen Schritt gemacht, daraus gelernt, wie er sich in den ersten Jahren schwergetan hat, auf was es ankommt», so Glock.

Wie sieht Glock die kurzfristige Zukunft Schumachers bei Haas in der kommenden Saison, wenn es ein neues Reglemert und damit ein neues Auto geben wird? «Die Karten werden neu gemischt, es kann sein, dass Haas ein gutes Auto baut. Die Voraussetzungen sind schlechter, finanziell und strukturell, als bei anderen Mittelfeld-Teams. Aber eine gewisse Stabilität ist gut, er muss sich nicht auf neue Prozesse einlassen», so Glock.

Und wie schätzt er die mittelfristigen Chancen auf ein Ferrari-Cockpit ein? «Er muss es schaffen, dass er so wenig wie möglich Angriffsfläche bietet, es nicht zu tun. Das muss sein Ziel sein. 20 Mal den Kollegen bügeln, immer vor ihm ankommen und dann schauen, was passiert. Er müsste es so machen wie George Russell. Da sein, wenn es darauf ankommt, wenn die Möglichkeiten da sind, liefern und wenig Spielraum lassen für Kritik.»


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