MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Laurent Mekies (Ferrari): «Das hat uns überrascht»

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Renndirektor Laurent Mekies sprach nach dem Sprint über die Entscheidung, Carlos Sainz und Charles Leclerc auf unterschiedlichen Reifenmischungen ins Mini-Rennen zu schicken.

Die beiden Ferrari-Piloten starteten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in den Brasilien-Sprint: Während Carlos Sainz auf den weichen Reifen losfuhr, hatte Charles Leclerc die Medium-Mischung für die 24-Runden-Jagd aufgezogen. Der Spanier nutzte seine Chance und kämpfte sich auf den dritten Platz nach vorne. Sein Teamkollege musste sich hingegen mit dem siebten Platz begnügen.

Zur Entscheidung, die beiden Ferrari-Piloten auf unterschiedlichen Reifenmischungen ins Rennen zu schicken, sagte Ferrari-Renndirektor Laurent Mekies: «Es war eine schwierige Entscheidung, denn wir wussten, dass der weiche Reifen einen Vorteil beim Start und in den ersten Runden bringt, aber das Risiko birgt, gegen Ende des Rennens einzubrechen. Und mit dem Medium-Reifen verhält es sich genau anders herum. Damit ist es etwas schwieriger, sich am Anfang zu verteidigen und anzugreifen, dafür hat man die Chance, gegen Rennende etwas stärker unterwegs zu sein.»

«Deshalb haben wir die Strategien aufgeteilt und das haben wir dann auch ausgiebig mit den Fahrern besprochen», fügte der Ingenieur an, der auf Nachfrage gestand: «Der Start von Carlos hat uns trotzdem überrascht, er war umwerfend. Es gab auch andere Fahrer, die in seiner Nähe auf den weichen Reifen losfuhren, und er hat einen super Job gemacht. Genau das hatten wir uns erhofft, als wir ihn auf den weichen Reifen ins Rennen schickten. Er konnte erst auf den zweiten Platz vorfahren und am Ende den dritten Platz erringen, das ist gut für sein Selbstvertrauen.»

Der 27-Jährige aus Madrid habe sich im Simulator auf das Losfahren in Brasilien vorbereitet. «Er hatte in diesem Jahr einige Starts, die nicht so gut liefen, und das war frustrierend, deshalb hat er am Simulator geübt, denn jedes Team hat seine eigene Startprozedur. Er konzentrierte sich darauf, diese hier in Brasilien gut hinzubekommen. Und er war das ganze bisherige Wochenende auch etwas glücklicher mit dem Auto als Charles, der nicht die beste Fahrzeug-Balance hatte.»

Gleichzeitig mahnte Mekies: «Ich denke nicht, dass wir hier speziell schnell sind, wir haben als Team aber einen guten Job gemacht und deshalb McLaren im Qualifying geschlagen. Aber wir wollen natürlich immer auch die Lücke nach vorne schliessen, und ich glaube, diese betrug im Qualifying fast neun Zehntel. Deshalb hatten wir sicherlich nicht das Gefühl, näher als erwartet dran zu sein. Der Sprint wird gut, aber uns erwartet nun ein langes Rennen und wir denken nicht, dass wir im Vergleich zu McLaren einen Tempo-Vorteil haben. Man konnte das auch bei Lando Norris sehen, der in der gleichen Gruppe unterwegs war. Im Rennen wird es wieder um Details gehen, die wir gut hinbekommen müssen, um im Duell gegen die McLaren-Jungs zu bestehen.»

Sprint,  São Paulo

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 29:20,124 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1,170 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +18,723
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +17,752
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +19,787
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,872
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,056
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +34,158
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +34,632
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +34,867
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +35,869
12. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +36,578
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +41,880
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +44,037
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +46,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +46,760
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +47,739
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +50,014
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1:01,680 min
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1:07,474

WM-Stand nach 18 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 314.5 Punkte
2. Hamilton 293.5 Punkte
3. Bottas 188
4. Pérez 165
5. Norris 150
6. Leclerc 138
7. Sainz 131.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 86
10. Alonso 60
11. Ocon 46
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 481.5
2. Red Bull Racing 479.5
3. Ferrari 269.5
4. McLaren 255
5. Alpine 106
6. AlphaTauri 106
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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