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Jeddah Corniche Circuit: Fahrer machen sich Sorgen

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc nach dem Unfall im zweiten freien Training

Charles Leclerc nach dem Unfall im zweiten freien Training

Nach dem ersten Trainingstag auf dem sündhaft schnellen Kurs von Dschidda gab es Einiges zu besprechen zwischen Rennleiter Michael Masi und den GP-Piloten. Die Fahrer machen sich vor dem Qualifying Sorgen.

Die Formel-1-Fahrer staunen über den Betonkanal von Dschidda: Der ultraschnelle Jeddah Corniche Circuit fordert ihnen alles ab, und bei der Fahrerbesprechung mit Rennleiter Michael Masi betonten die Piloten – die Streckenposten werden hellwach sein müssen, um am Samstag und Sonntag schwere Unfälle zu vermeiden.

Bislang ist nur Charles Leclerc ein Opfer der neuen Rennstrecke geworden: Unfall zum Schluss des zweiten Trainings, Fahrer zum Glück wohlauf, Fahrzeug schwer beschädigt, aber reparabel.

Die Piloten staunen. «Solche Kurven habe ich noch nie erlebt», sagt AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda über die zahlreichen Bögen, in welche blind eingelenkt werden muss. Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas bezeichnet die Strecke als «cool, aber Hardcore. Du bist in den meisten Passagen entweder voll oder fast voll auf dem Gas, da wird reichlich Adrenalin ausgeschüttet.»

Schon im freien Training hat sich gezeigt: Der Tempo-Unterschied zwischen Piloten auf einer schnellen Runde und Fahrern auf einer Aufwärm- oder Auslaufrund ist horrend. Es gab einige brenzlige Situationen. Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Die Fahrer müssen wahnsinnig aufpassen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ein Auffahrunfall aussehen würde.»

Weltmeister Lewis Hamilton bestätigt: «Der Verkehr ist übel, er erinnert mich an Monaco, aber wir erreichen hier natürlich viel höhere Geschwindigkeiten. Die Tempo-Unterschiede zwischen den Autos machen mir Sorgen, da sind wir in einer Gefahrenzone.»

Fernando Alonso: «Jeder muss sich hier bewusst sein, dass der kleinste Fehler grosse Konsequenzen haben wird.»

Daniel Ricciardo findet: «Zunächst kommt dir die ganze Bahn wie ein einziger Irrgarten vor, es braucht einige Zeit, bis du dich orientiert hast.»

Sebastian Vettel: «Eine Strecke, die Spass macht, doch der hohe Speed überall bedeutet auch – null Raum für Fehler. Die Strecke ist sehr lang, ein Patzer rächt sich sofort. Das Timing wird ganz wichtig sein, also ob du nicht nur eine fehlerfreie Runde hinbekommst, sondern dabei auch noch wenig oder gar keinen Verkehr hast.»

Kimi Räikkönen denkt schon ans Rennen: «Wir haben hier zwar drei Zonen, in welchen wir die Heckflügel flachstellen können. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Überholen hier dennoch schwierig wird.»

Aston Martin-Fahrer Lance Stroll gibt zu bedenken: «Was mir fehlt, ist eine harte Anbremszone, wo du deine Gegner auf der Bremse attackieren kannst.»

Ferrari-Fahrer Carlos Sainz: «Eine solche Intensität habe ich auf einer Rennstrecke nur einmal erlebt – in Macau.» Zahlreiche Piloten haben Dschidda mit dem legendären Kurs in der früheren portugiesischen Kolonialstadt westlich von Hongkong verglichen.

Die Streckenposten werden auf der Hut sein. An Erfahrung mangelt es ihnen nicht: Saudi-Arabien hat den überwiegenden Teil dieser Fachkräfte aus Bahrain eingeflogen.

2. Training, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,018 min
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:29,079
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:29,099
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:29,213
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:29,441
06. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:29,555
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:29,589
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:29,597
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:29,768
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:29,772
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:29,968
12. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,004
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:30,110
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:30,276
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:30,442
16. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:30,502
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:30,506
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1: 30,652
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:31,039
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:31,629

1. Training, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,786 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:29,842
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30,009
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:30,263
05. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:30,318
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:30,564
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1: 30,600
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,608
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:30,842
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:30,886
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30,960
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:31,023
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:31,029
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,044
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:31,099
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:31,296
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:31,343
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1: 31,525
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:31,821
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:33,464

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