Crowdsurfing: Toto Wolff und Co. feiern den Frust weg
Toto Wolff
Er ist ein WM-Titel, wird aber eher als «Trostpreis» angesehen: der Konstrukteurs-Titel. Die Fahrer-Krone hat deutlich mehr Prestige, bleibt in den Köpfen der Menschen hängen.
Das zeigte sich nach dem Finale der Formel 1 in Abu Dhabi, bei dem natürlich der neue Weltmeister Max Verstappen im Mittelpunkt stand. Dabei ging fast komplett unter, dass Mercedes zum achten Mal in Folge eben jenen Konstrukteurs-Titel holte.
Mit dem achten Titel insgesamt schob sich Mercedes auf Rang drei der Bestenliste. Seit Einführung dieser Wertung zur Saison 1958 hat Ferrari (16) die meisten Meisterschaften gewonnen - die letzte liegt allerdings 13 Jahre zurück. Auf Platz zwei liegt Williams mit neun Titeln, McLaren hat wie Mercedes ebenfalls acht Titel geholt.
Bei Verstappens Titelgewinn jubelte übrigens auch Honda fleißig mit, denn der Niederländer ist der erste Honda-Weltmeister seit Ayrton Senna 1991. «Wir haben mehrere Jahre gelitten wie die Hunde. Wir waren vom Motor her so im Nachteil und haben uns dann entschlossen, zu Honda zu gehen, obwohl die Ergebnisse von McLaren nicht ermutigend waren», sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky.
Marko weiter: «Aber wir haben an das Projekt geglaubt. Und dann haben wir hart und noch härter gearbeitet. Und das hat sich ausgezahlt. Diese Dominanz von Mercedes zu brechen und nebenbei den Schumacher-Rekord zu bewahren, ist toll.»
Offiziell wurde der Titel von Mercedes zunächst nicht gefeiert, die Silberpfeile konzentrierten sich vor allem auf die Proteste gegen die Rennwertung und die Ankündigung einer Berufung. Offizielle Stellungnahmen gab es keine, auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach nicht, Hamilton schwänzte die obligatorische PK.
«Das überwiegende Gefühl ist gerade Enttäuschung für Lewis. Wenn ihr mir ein paar Tage gebt, dann sehen wir sicher die positiven Dinge», sagte Valtteri Bottas.
Immerhin: Am Montag sind Videos aufgetaucht, die Wolff, Bottas und die Mercedes-Crew dabei zeigen, wie sie dann doch feiern. Und wie: In einem Clip springt der Österreicher zu dem Hit «Freed vom Desire» von Gala in die Menge, auch Bottas feiert ausgelassen.
Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, 12. Dezember
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:17,345 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,256 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +5,173
04. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +5,692
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +6,531
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +7,463
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +59,200
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:01,708 min
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:04,026
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:06,057
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:07,527
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
15. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +3 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, Hydraulik
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Antrieb
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Getriebe
WM-Stand nach 22 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 394.5 Punkte
2. Hamilton 387.5
3. Bottas 226
4. Pérez 190
5. Sainz 164.5
6. Norris 160
7. Leclerc 159
8. Ricciardo 115
9. Gasly 110
10. Alonso 81
11. Ocon 74
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 32
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 3
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0
Teams
1. Mercedes 613.5
2. Red Bull Racing 584.5
3. Ferrari 323.5
4. McLaren 275
5. Alpine 155
6. AlphaTauri 142
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0