MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ross Brawn (F1-Sportchef): Keine Angst vor Sabotage

Von Adam Cooper
Wie weit würden die Techniker von Formel-1-Teams gehen, um der Konkurrenz ein Bein zu stellen? Formel-1-Sportchef Ross Brawn erklärt, wieso er sich bei der Einführung der neuen Rennwagen keine Sorgen macht.

Das neue Formel-1-Reglement mit komplett neuen Rennwagen ist Chance und Risiko zugleich. Das Ziel von F1-Sportdirektor Ross Brawn und von FIA-Einsitzerchef Nikolas Tombazis bestand darin, der Königsklasse aerodynamisch weniger empfindliche Autos zu bescheren, mit welchen die Piloten besser angreifen können.

Die Aerodynamik der 2022er Renner wurde 2019 von Brawn und Tombazis im Rahmen des USA-GP in Austin (Texas) vorgestellt. Danach arbeiteten ihre Mitarbeiter unter Leitung von Pat Symonds und Jason Sommerville monatelang am Konzept. Erstmals überhaupt mieteten sich Formel 1 und FIA in einem Windkanal ein, um die Effekte der neuen Rennwagen detailliert zu testen.

Das Ergebnis sind «wing cars», welche den grössten Anteil des Abtriebs nicht über die Front- und Heckflügel erzeugen, sondern dank des ausgeklügelten Unterbodens. Das ganze Auto erzeugt erheblich weniger Luftwirbel, so dass ein Verfolger leichter dran bleiben kann.

Eine der spannenden Fragen vor der Formel-1-WM 2022: Wie weit würde ein Team gehen, um der Konkurrenz die Suppe zu versalzen? Könnten die Aerodynamiker es wagen, den Luftstrom des eigenen Wagens so zu gestalten, dass die Arbeit der Gegner schwieriger wird?

Formel-1-Urgestein Ross Brawn kann sich das nicht vorstellen. Der 67-jährige Engländer sagt: «Im Zentrum der Entwicklung wird stehen, das Auto schneller zu machen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es für den Verfolger schwieriger wird, im Windschatten zu bleiben, so wäre das eher ein Abfallprodukt. Ich glaube nicht, dass ein Team absichtlich nach Mitteln und Wegen sucht, einen störenden Luftfluss zu erzeugen. Dazu haben sie weder genügend Zeit noch Ressourcen.»

«Was die aerodynamische Empfindlichkeit angeht, so werden diese Autos massiv weniger sensibel sein als die früheren. Und wir können das Grundkonzept ständig verfeinern.»

Jason Sommerville ergänzt: «Wir haben uns tatsächlich die Frage gestellt, ob ein Team absichtlich einen für Gegner ungünstigen Luftfluss erzeugen könnte. Wir arbeiten eng mit den Rennställen zusammen und haben uns vor kurzem mit einem Top-Team kurzgeschlossen. Wir wollten wissen, wie die Strömung hinter ihrem Auto aussieht. Wir haben dann gemerkt, dass wir sehr, sehr weit davon entfernt sind, einen so turbulenten Luftstrom hinter dem Wagen zu haben wie mit den früheren Rennwagen. Unsere Idealziele werden wir nicht erreichen, aber wir erkennen sehr positive Zeichen.»

Nikolas Tombazis sagt: «Die Teams zielen bei der Arbeit mit der Flussdynamikberechnung und im Windkanal darauf, den Wagen in freier Fahrt zu optimieren. In der Qualifikation und auch in weiten Teilen eines Rennens sind Autos alleine unterwegs. Es wäre schlicht nicht praktisch, einen Wagen mit dem Ziel zu entwerfen, dem Verfolger das Leben so schwer als möglich zu machen.»

Fahrzeugpräsentationen

21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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