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Pierre Gasly (AlphaTauri): «Ich sah nur noch Flammen»

Von Gerhard Kuntschik
Imola ist nicht nur das Heimspiel von Ferrari, sondern auch von AlphaTauri – die im 15 Kilometer entfernten Faenza zuhause sind. SPEEDWEEK.com hat sich mit dem Franzosen Pierre Gasly unterhalten.

Der 26-jährige Pierre Gasly, 2020 Überraschungssieger in Monza, will sich 2022 mit Top-Leistungen als Pérez-Nachfolger bei Red Bull Racing aufdrängen. Aber derzeit gilt: volle Konzentration auf das Jahr mit AlphaTauri.

Pierre, welche Zwischenbilanz ziehst du nach drei Rennen?

(Lacht) Rein mathematisch sind wir noch im Rennen um den WM-Titel! Ernsthaft – der Start war gut, auch wenn wir noch viel Arbeit vor uns haben. Neues Auto, neue Regeln, das erfordert viel Aufwand. Dazu kommt, dass im Mittelfeld andere Teams wie Alpine und McLaren einen sehr guten Job machen und sich auch Haas und Alfa Romeo stark verbessert haben.

Welche Ziele hast du dir für diese Saison gesetzt?

Das Team so weit nach vorn zu bringen wie irgend möglich. Die Entwicklung, seit ich Ende 2017 ins Team kam, bis heute ist gewaltig – Arbeitsweise, Mentalität, Professionalität, das alles hat sich massiv verbessert. Wir wollen uns mit den Top-Teams messen. Dafür wurden auch neue Ressourcen ausgeschöpft, und ich will meinen Beitrag leisten. Und du musst jede Chance ergreifen, die sich bietet.

Du bist bis 2023 an Red Bull gebunden. Wie sehr beschäftigt dich deine Zukunft?

Ich bin nicht beunruhigt, sondern freue mich auf das, was kommen wird. Red Bull hat in jeder Planung Priorität. Ich bin in einer Karrierephase mit grossen Ambitionen. Das Ziel bleibt: Weltmeister werden. Daher will ich in die Position kommen, darum kämpfen zu können. Die diesbezüglichen Gespräche werden kommen.

Dein Sensationssieg in Monza 2020 war wohl für dich und fürs Team ein Motivationsschub?

Absolut. Es war ganz wichtig, dass die Jungs sehen – wir können das! Das änderte die Mentalität. Keiner weiss, was das nächste Rennen bringt, aber die Chance ist da, aufs Podium zu kommen oder sogar ganz nach oben. Warum soll es nicht wieder gelingen? Dieses Rennen in Monza hat die Einstellung aller im Team verändert.

Wie hast du die Schrecksekunden im Saisonstart in Bahrain erlebt, als dein Auto Feuer fing?

Es war irre: Ich roch etwas Seltsames und spürte heisse Luft auf meinen Nacken strömen. Da begriff ich, dass da etwas schiefläuft, schaute in den Rückspiegel und sah nur noch Flammen. Ich brauchte keine zwei Sekunden, um das Lenkrad abzunehmen und aus dem Auto zu springen.

Auch im zweiten Rennen in Jeddah passierte Ungewöhnliches, du hattest auf einmal arge Bauchschmerzen. Sind die überwunden?

Es waren die schlimmsten und schmerzhaftesten Runden meiner Karriere, weil es sich ich in jeder Linkskurve anfühlte, als würde ich mit einem Messer gestochen. Ich hatte den ganzen Tag Magenprobleme. Mit den Fliehkräften in den Kurven wurde es dann übel. Ich hatte noch in der Nacht danach Schmerzen, aber mein Physio brachte sie mit Massagen weg. Am nächsten Tag war wieder alles gut.

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