Red Bull Racing-Kopie? FIA spricht Aston Martin frei
Diskussionen in Barcelona: Sebastian Vettels Auto erinnert stark an den RB18
Die Ähnlichkeiten zwischen der neuen B-Version von Aston Martin und dem aktuellen GP-Renner von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen waren so offensichtlich, dass die Regelhüter des Autosport-Weltverbandes noch vor dem Start des Rennwochenendes aktiv wurden.
Sie besuchten in den Tagen vor der sechsten WM-Runde das Werk von Aston Martin, und schauten sich den Entstehungsprozess der umfangreichen Neuerungen an, die von den Grünen für das Spanien-Wochenende umgesetzt wurden.
Denn Artikel 17.3 des technischen Reglements verbietet das sogenannte «Reverse Engineering», bei dem ein Team mittels Fotografien und Daten eines gegnerischen Fahrzeugs oder mittels illegalem Wissenstransfer Computermodelle erstellt. Deshalb warfen die FIA-Verantwortlichen einen genauen Blick auf den Entstehungsprozess des in Barcelona auf die Strecke gebrachten Autos von Sebastian Vettel und Lance Stroll.
Und sie kamen zum Schluss, dass kein illegaler Wissenstransfer lief, wie es in der schriftlichen Erklärung heisst, die von der FIA dazu veröffentlicht wurde. In dieser wird auch vermerkt, dass beide Teams bei der Prüfung vollständig kooperierten. Red Bull Racing reagierte seinerseits mit einem Statement auf die Angelegenheit.
Das Team aus Milton Keynes betont, dass es die FIA-Erklärung mit Interesse zur Kenntnis genommen habe. «Nachahmung ist zwar die höchste Form der Anerkennung, aber diese muss den FIA-Regeln für ‚Reverse Engineering‘ entsprechen. Sollte jedoch ein Transfer von geistigem Eigentum stattgefunden haben, wäre dies eindeutig ein Verstoss gegen die Vorschriften und würde ein ernstes Problem darstellen», heisst es weiter.
Der Verdacht eines Wissenstransfers kam auch auf, weil im Verlauf des vergangenen Jahres gleich sieben Red Bull Racing-Ingenieure die Fronten gewechselt haben. Zum ersten freien Training gab es einen Seitenhieb für Aston Martin – die ganze Teamführung tauchte mit grünen Red Bull-Dosen an der Boxenmauer auf.
Aston Martin-Teamchef Mike Krack erklärte bei den Kollegen von Sky: «Wir haben ein Auto präsentiert, das bei der Weiterentwicklung eine gewisse Flexibilität zulässt, und diese haben wir genutzt. So gesehen war es ein normaler Entwicklungsprozess. Wir hatten mit dem Auto zu Beginn der Saison einige Probleme mit dem Porpoising, deshalb kamen wir zum Schluss, dass wir etwas ändern müssen. Wir waren transparent und haben grünes Licht bekommen.»
1. Training, Barcelona
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,828 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,907
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,164
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,590
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:20,768
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:20,811
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,279
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:21,422
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,737
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:21,814
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:21,891
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,920
13. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo, 1:21,975
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,089
15. Mick Schumacher (D), Haas, 1:22,146
16. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:22,164
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:22,614
18. Nyck de Vries (NL), Williams, 1:22,920
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:23,011
20. Juri Vips (EST), Red Bull Racing, 1:24,138