Vierzylinder-Motor vor dem Aus?
Bernie Ecclestone und Jean Todt müssen kooperieren
Nun ist der Vierzylinder-Motor wieder in Gefahr. 2013 sollten die Zylinderzahl der F1-Motoren (derzeit V8) einem Beschluss des Weltrates zufolge halbiert werden. Der Hubraum von 2,4 auf 1,6 Liter verkleinert, der Benzinmengendurchfluss begrenzt, die Drehzahl auf maximal 12000 U/min gesenkt.
F1-Promoter Bernie Ecclestone geht seit geraumer Zeit gegen die Vierzylinder-Pläne der FIA vor, obwohl er sie im Weltrat selbst mit abgesegnet hat. Die Zeiten ändern sich. Die Umstände auch.
Ecclestone sagt laut «auto-motor-und-sport»: «FIA-Präsident Jean Todt weiss sehr gut, dass ich von diesen Regeln nichts halte. Leute schauen sich einen Grand Prix an, weil sie die Atmosphäre erleben, schnelle Autos sehen und den Lärm der Motoren hören wollen. Der Anreiz, sich einen Grand Prix anschauen zu wollen, wird mit (den geplanten) Vierzylinder-Turbomotoren verschwinden.»
Er glaubt: «Viele Zuschauer werden zu Hause bleiben. Die Veranstalter wären nicht mehr in der Lage, uns zu bezahlen, und wir könnten weniger ausschütten. Die Teams würden viel Geld verlieren.»
Sein Rat: «Die Hersteller und die Teams können auf die FIA zugehen und ihr sagen, dass sie darüber nachgedacht haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass eine Entscheidung, die damals richtig schien, aus heutiger Sicht falsch ist.»
Was also ist inzwischen passiert?
Angeblich hat die Motorenschmiede Cosworth, die derzeit Virgin, Williams und HRT beliefert, Mercedes, Ferrari und Renault gegenüber mitgeteilt, dass ihr die Entwicklung des geplanten Vierzylinders bis 2013 unmöglich sei. Grund: der finanzielle Aufwand von bis zu 100 Mio. Euro.
Ferrari lehnt den Vierzylinder sowieso als Kinderspielzeug ab, Mercedes aus Kostengründen.