MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Mika Häkkinen: «Das ist bei Ferrari einfach anders»

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen vor dem Start zum Italien-GP mit Valtteri Bottas

Mika Häkkinen vor dem Start zum Italien-GP mit Valtteri Bottas

Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen blickt auf den Grossen Preis von Italien zurück, auf den fünften Sieg in Folge für Max Verstappen (Red Bull Racing) und auf die schwierige Lage von Ferrari.

«Das Monza-Wochenende ist im Grunde ein gutes Beispiel für die ganze Saison», findet der langjährige Formel-1-Pilot Mika Häkkinen (53). Der Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 sagt in seiner Kolumne für Unibet: «Charles auf Pole, und Max gewinnt, das haben wir jetzt schon einige Male erlebt.»

«Leclerc ist nun bei acht Rennen vom besten Startplatz ins Rennen gegangen, das muss man sich mal vorstellen – bei der Hälte aller Läufe! Der Ferrari ist also auf eine Runde noch immer ein sehr schnelles Auto. Max stand nur vier Mal auf Pole, aber er hat elf Siege erobert, Charles lediglich drei.»

«In den meisten Rennen hat das bessere Renntempo von Red Bull Racing den Ausschlag zu Gunsten von Max gegeben. Der RBR-Renner ist auf den Geraden schnell, und offenbar hat Verstappen mit Überholen keine Probleme. Sieg in Ungarn von Startplatz 10, Sieg in Belgien von Startplatz 14, Sieg in Italien von Startplatz 7, das sieht alles so leicht aus bei Max.»

Der 20-fache GP-Sieger Häkkinen sagt zur Rennstrategie von Ferrari in Monza: «Sie haben versucht, etwas Anderes zu machen als Red Bull Racing, als mögliche Antwort auf den irren Renn-Speed von Max. Dieser Versuch war richtig. Aber Verstappen drang unwiderstehlich nach vorne. Wenn das so weitergeht, dann wird er in Asien seinen zweiten WM-Titel sichergestellt haben.»

Häkkinen spricht auch über ein Interview von Ferrari-Chef John Elkann, in welchem er Mattia Binotto zwar den Rücken stärkt, in dem er aber auch klipp und klar sagt – so gehe es nicht weiter, das Team müsse in allen Belangen besser werden.

Mika Häkkinen ordnet das so ein: «Ferrari steht immer besonders unter Druck, das ist einzigartig in der Formel 1, ganz anders als bei jedem anderen Rennstall. Klar hatten wir damals bei McLaren auch Druck, unser Bestes zu geben und idealerweise zu gewinnen, aber bei Ferrari ist der Druck immer noch etwas höher, denn Ferrari ist eine Art italienische Nationalmannschaft.»

«Dieser zusätzliche Druck ist für Management und Fahrer nicht leicht zu verdauen. Sie müssen darauf achten, zusammenzustehen und bei Fehlern nicht mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Ich fand die Worte von John Elkann deshalb bemerkenswert, weil auf diese Weise in er Öffentlichkeit der Druck nur noch erhöht wird.»

«Diese Saison ist für Ferrari schwierig. Denn sie begannen mit einem sehr schnellen Auto und zwei Siegen in den ersten drei Rennen, da war bei Ferrari viel Selbstvertrauen zu spüren. Aber Red Bull Racing hat in der Folge unheimlich effizient gearbeitet, die Fehlerquote markant verringert und das Auto weiter verbessert. Das Ergebnis sehen wir jetzt.»

Grosser Preis von Italien, Autodromo Nazionale Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:27,511 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,446 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +3,405
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,061
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,380
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,091
07. Lando Norris (GB), McLaren, +6,207
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +6,396
09. Nyck de Vries (NL), Williams, +7,122
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +7,910
11. Esteban Ocon (F), Alpine, +8,323
12. Mick Schumacher (D), Haas, +8,549
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Rde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Rde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Rde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Rde
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Motorschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserverlust, Motor überhitzt
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung

WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 16.07., 16:20, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Di. 16.07., 16:50, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 16.07., 17:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Di. 16.07., 17:40, Motorvision TV
    FIM E-Explorer
  • Di. 16.07., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
  • Di. 16.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 16.07., 19:30, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Di. 16.07., 20:00, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
» zum TV-Programm
5