Formel-1-Buhmann Nicholas Latifi: Kritik an der FIA
Nicholas Latifi mit seiner Freundin Sandra Dziwiszek
In der siebten Runde des Singapur-GP krachte es: Williams-Fahrer Nicholas Latifi drängte den Alfa Romeo-Piloten Guanyu Zhou in die Mauer, Aus für beide Piloten. Für die Rennkommissare war das eine glasklare Angelegenheit – Latifi trage alleine die Schuld, für den Japan-GP ergab das eine Strafe von fünf Rängen zurück in der Startaufstellung.
Diese Strafe fällt kaum ins Gewicht: Denn Latifi ist in den meisten Trainings sowieso der langsamste Mann, und der 27 Jahre alte Kanadier liegt in der WM auf dem zweitletzten Platz, als einziger Stammfahrer hat er 2022 noch keinen Punkt erobern können. Er fährt seiner Formel-1-Rente entgegen: Williams hat am 23. September bestätigt, dass es keinen neuen Vertrag geben würde.
Der Chinese Zhou schimpfte in Singapur wie ein Rohrspatz über Latifi: «Vielleicht könnte er auch mal in den Rückspiegel schauen, wenn’s geht.»
Latifi ist 2022 zum Buhmann der Formel 1 geworden, Stars wie Verstappen oder Hamilton regten sich über ihn auf, und in Grossbritannien ist Nicholas ohnehin unten durch: Sein Unfall beim WM-Finale von Abu Dhabi 2021 war der Auslöser zu jener Gelbphase, die letztlich zum Titelgewinn von Max Verstappen führte. Daraufhin gab es gegen den Rennfahrer sogar Todesdrohungen.
In Suzuka wehrt sich der kommende Ex-GP-Pilot gegen das Urteil der Rennkommissare in Singapur: «Ich verstehe die Strafe aus dem Gesichtspunkt, dass ich in jenem Moment meine normale Linie fahre und daher Zhou keine Wagenbreite Raum lasse. Was ich nicht akzeptiere, ist die Unterstellung, ich sei unregelmässig gefahren, denn meine Linie ist dort immer die gleiche. Und ich finde, es wurde auch zu wenig beachtet, dass sich Zhou in meinem toten Winkel befindet.»
«Was ich aber wirklich nicht verstehe: die Strafe von fünf Rängen zurück. Ich meine, Bottas hat mal in Ungarn nach dem Start Auto-Bowling gespielt und dafür gab es fünf Ränge. Ist mein Vergehen etwa gleich einzustufen? Zudem – die Strafe wurde ausgesprochen, bevor mit uns Piloten geredet wurde. Das finde ich nicht in Ordnung. Wir waren beide aus dem Rennen, die Kommissare hätten genügend Zeit gehabt, uns vorzuladen und mit uns zu reden, sich Bilder vom Unfall anzusehen und all das. Wieso sie das dieses Mal nicht getan haben, das weiss ich nicht.»
Rennen, Singapur
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:02:15,238 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +7,595 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,305
04. Lando Norris (GB), McLaren, +26,133
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +58,282
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +61,330
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +63,825
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +65,032
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +66,515
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +74,576
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +93,844
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +97,610
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. George Russell (GB), Mercedes, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe nach Dreher
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollision mit Zhou
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Kollision mit Latifi
WM-Stand (nach 17 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 341 Punkte
02. Leclerc 237
03. Pérez 235
04. Russell 203
05. Sainz 202
06. Hamilton 170
07. Norris 100
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Ricciardo 29
12. Vettel 24
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 576 Punkte
02. Ferrari 439
03. Mercedes 373
04. McLaren 129
05. Alpine 125
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 37
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 6