Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Deutsche Valencia-Bilanz

Von Peter Hesseler
Rosberg führt das deutsche «Team» hinter Vettel an

Rosberg führt das deutsche «Team» hinter Vettel an

Bravo: Fünf Deutsche unter den ersten Zehn, aber die lieben Kollegen hängen doch recht weit hinter Leader Vettel zurück.

Während Sebastian Vettel in der imaginären deutschen Wertung weiterhin einsam vornweg fährt und sich in Valencia seine siebte Pole-Position 2011 sicherte, zeigten auch seine Landsleute mehr oder weniger die erwarteten Leistungen.

Nächster Deutscher, wie fast immer, Nico Rosberg im Mercedes auf Rang 7, allerdings bereits mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden auf den Red Bull Racing-Piloten. Und dies, obwohl der Silberpfeil in der Qualifikation stärker eingestuft wird als im Rennen.
Mit neun Tausendstelsekunden Rückstand auf Rosberg folgte Michael Schumacher. Beide trennte damit über die mehr als 5 km lange Runde am Ende nur 62 Zentimeter!

Beide Mercedes-Fahrer sparten sich in Q3 (nur je ein Umlauf) einen Satz der weicheren Pirelli-Reifen, um ihre Chancen für das Rennen zu erhöhen – da Jenson Button im McLaren-Mercedes als Sechster mit sechs Zehnteln Vorsprung ausser Reichweite schien eine nachvollziehbare Entscheidung.

Rosberg sparte sogar in Q2, als er gebrauchte weichere Gummis aufziehen liess, einen neuen Satz dieses Typs – ein gelungener Poker – und hat damit bessere Vorraussetzungen für das Rennen als Schumi. Man sieht: Bei Mercedes gibt es bei diesen heissen Temperaturen gewisse Vorbeugungsmassnahmen…

Rosberg bestätigt: «Ich bin einigermassen zufrieden, weil wir mit viel Abstimmungsarbeit am Freitag einen guten Job gemacht haben. Die Strecke ist schwierig und wir müssen aufpassen, dass wir unsere Hinterreifen nicht überhitzen. Mit dem in Q2 gesparten Reifensatz bin ich natürlich darauf aus, hier ordentlich Punkte zu sammeln.»

Schumi erklärt: «Das Qualifikationsergebnis geht in Ordnung, es ist eher durchschnittlich. Ich hätte mich vielleicht um einen Platz verbessern können, aber ich habe ich habe in der vorletzten Kurve etwas zu früh attackiert, bekam Übersteuern und musste kurz vom Gas, was mich einen Platz an Nico kostete. Alles in allem sind wir da, wo wir es erwartet haben. Deshalb fände ich es optimistisch zu glauben, dass wir die vor uns liegenden Gegner angreifen können.»

Unmittelbar in ihren Rückspiegeln müssen die Mercedes-Stars auf Nick Heidfeld (Rang 9) achten, der als einziger der beiden Renault-Piloten unter die ersten Zehn vordrang.

Heidfeld sagt: «Mein Ziel ist es immer, das Maximum rauszuholen. Und das habe ich heute erreicht.»

Heidfeld fehlte in Q2 eine halbe Sekunde auf Schumacher, deshalb drehte er in Q3 nur eine ungezeitete Anstandsrunde. «Als wir sahen, das auch Adrian Sutil es nicht mehr probieren (und hinter mir bleiben) würde, haben wir Reifen gespart und somit eine bessere Ausgangsbasis für das Rennen», sagt »Quick Nick».

Heidfeld hofft mit neuen beweglichen Heckflügels am Sonntag «etwas besser überholen zu können als zuletzt, «auch wenn das hier in Valencia aufgrund des Streckenverlaufs sicher relativ schwierig bleibt.»

Der Gladbacher Routinier wiederum hat Adrian Sutil im Nacken sitzen, der nach einem verkorksten Kanada-GP seine Klasse demonstrierte. «Das war endlich mal ein gutes Qualifying. Bisher war entweder immer das Auto nicht gut genug, oder ich. Bisher lief dieses Wochenende also wie geplant ab. Aber das Rennen kommt erst noch. Ich habe mir in Q3 einen Satz weichere Reifen gespart. Die halten hier sehr gut. Auf den härteren (der Medium-Mischung) werden ich sicher nicht lange fahren, denn die überhitzen an unserem Auto zu schnell.»

Wehrmutstropfen für den Gräfelfinger: 18400 Euro Strafe für zweimaliges zu schnelles fahren in der Boxengasse. Er hatte 21,9 km/h  und beim zweiten Mal gleich 30km/h zu viel drauf.

Timo Glock kämpfte sich im Virgin-Cosworth bis auf drei Zehntelsekunden an den Lotus von Jarno Trulli heran, blieb aber wie immer in Q1 hängen und startet von Position 21. 

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