Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mark Rushbrook: «Ford und Red Bull, das macht Sinn»

Von Mathias Brunner
Ford Sportchef Mark Rushbrook

Ford Sportchef Mark Rushbrook

​Der Autokonzern Ford ist fest im Motorsport verwurzelt, nun kehren die US-Amerikaner mit Red Bull in die Königsklasse zurück. Ford-Sportchef Mark Rushbrook spricht über ein aufregendes Abenteuer.

Motorsport war bei Ford zunächst Chefsache: Um die Leistungsfähigkeit seiner Autos zu beweisen, trat Firmengründer Henry Ford um die Jahrhundertwende mit einem umgebauten Fahrzeug an, um Auto-Duelle zu gewinnen oder Speed-Rekorde aufzustellen. Dann engagierte er den bekanntesten und charismatischsten Racer jener Epoche, um Siege einzufahren – Barney Oldfield. Heute würden wir sagen: ein PR-Coup.

Zwei Punkte sind seit rund 120 Jahren unverändert: Rennsport ist fester Bestandteil der Ford-Historie, und der Konzern hat es immer wieder verstanden, clevere Seilschaften zu bilden, um mit Racing einen maximalen Werbe-Effekt zu erzeugen.

Die Erfolge auf den Rennstrecken im Schnelldurchlauf: 1949 Sieg beim ersten Stock-Car-Rennen (NASCAR), mit Jim Roper in einem Lincoln; bis heute 688 Siege in der Top-Tourenwagenserie von Amerika und 16 Titel bei den Marken. Acht Mal wurde ein Ford-Fahrer NASCAR-Champion.

18 Indy-500-Siege, angefangen mit Jim Clark 1965 im Lotus.

Triumph in Le Mans 1966 mit dem fabelhaften Ford GT40. Vier Jahre lang war Ford beim grössten Langstreckenrennen der Welt nicht zu schlagen.

Sieg von Jim Clark 1967 beim Grossen Preis der Niederlande in Zandvoort mit dem neuen, Ford-finanzierten Cosworth DFV-Motor. 154 weitere GP-Siege sollten folgen. Insgesamt eroberte Ford in der Formel 1 176 GP-Siege, 13 Fahrer-WM-Titel und war 10 Mal Partner des Siegers im Konstrukteurs-Pokal.

Vier Marken- und vier Fahrer-WM-Titel in der Rallye-WM.

Wir sehen: Die Motorsportabteilung Ford Performance (früher Ford Racing) ist ein Schwergewichtler. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach Sportchef Mark Rushbrook geht, der 54-Jährige leitet seit 2018 die Rennabteilung von Ford.

In New York hat Ford am 3. Februar ein gemeinsames Projekt mit Red Bull verkündet – beim Rennstall aus Milton Keynes entsteht für die neue Motorgeneration ab 2026 eine neue Antriebseinheit, die Ford heissen wird.

Mark Rushbrook sagt dazu: «Wir haben ein Achtjahres-Abkommen mit Red Bull unterzeichnet, bis Ende 2030. Wir entwickeln nun zusammen die Antriebseinheit und fahren damit mindestens von 2026 bis 2030.»

«Wir haben uns gut zwei Jahre lang alle Optionen angesehen, und eine Partnerschaft wie jetzt mit Red Bull macht mehr Sinn als etwa mit einem eigenen Team anzutreten.»

«Wir werden einen kompletten technischen Austausch mit Red Bull Powertrains haben. Jetzt stimmt für uns alles – die Technik ab 2026 mit einem grösseren elektrischen Anteil, mit dem Ziel der Formel 1, klimaneutral zu werden, mit nachhaltigem Kraftstoff. Da wurden wir sehr hellhörig.»

«Der Technik-Teil ist für uns extrem wichtig. Wir sahen Motorsport nie als reine PR- oder Marketing-Übung. Rennsport muss für uns technisch sinnvoll sein, und mit dem neuen Reglement ist dies für uns gegeben.»

«Parallel dazu haben wir beobachtet, wie sich die Königsklasse entwickelt, und das ist ganz nach unserem Geschmack. Zudem ist Red Bull der ideale Partner für uns, weil es sich nicht um einen Autohersteller handelt.»

Der Motor ab 2026 wird Red Bull-Ford heissen.

Formel 1 2023

Präsentationen
06. Februar: Williams im Internet
07. Februar: Alfa Romeo in Zürich
11. Februar: AlphaTauri in New York
13. Februar: McLaren in Woking
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

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