MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Jean Alesi über Ferrari: «Das hilft doch nichts»

Von Mathias Brunner
Jean Alesi und Charles Leclerc

Jean Alesi und Charles Leclerc

​Der Südfranzose Jean Alesi ist jahrelang für Ferrari gefahren, den GP-Sieger von Kanada 1995 schmerzt es, seinen früheren Rennstall leiden zu sehen. Er schätzt die Lage ein und sagt, was für Ferrari jetzt wichtig ist.

Nach drei WM-Läufen 2023 steht Ferrari ohne Podestplatz da, als Vierter im Konstrukteurs-Pokal beträgt der Rückstand auf Red Bull Racing schon beinahe hundert Punkte.

Jean Alesi ist von 1991 bis 1995 für Ferrari gefahren, in Montreal 1995 konnte er seinen einzigen GP-Sieg in Rot einfahren. Bis heute ist er dem berühmtesten Rennstall der Welt tief verbunden geblieben, die Tifosi verehren ihn für seine Leidenschaft und Fahrzeugbeherrschung.

Der 201-fache GP-Teilnehmer sagt in der Sendung «Le Fous du Volant» (die Verrückten am Lenkrad) von Eurosport Frankreich: «Der neue Teamchef Fred Vasseur braucht Zeit, ich halte ihn für die richtige Wahl.»

Zahlreiche Tifosi sind der Ansicht, Ferrari habe es seit Jahren verpasst, einen Spitzentechniker nach Maranello zu holen, Stichwort Adrian Newey. Sie träumen vom früheren Dream-Team, das reihenweise WM-Titel für Ferrari einfuhr, mit Michael Schumacher als Fahrer, Jean Todt (Teamchef), Ross Brawn (Technikchef) und Rory Byrne (Chefdesigner).

Aber Alesi, WM-Vierter 1996 und 1997, widerspricht: «Das hilft doch nichts. So etwas wie damals ist heute kaum noch möglich. Wenn Ferrari heute Newey verpflichten würde, sähen wir sein erstes Auto frühestens 2025. So sind die modernen Abkommen nun mal abgefasst.»

«Ferrari und Vasseur müssen Ruhe bewahren und Prioritäten setzen – Standfestigkeit, Leistungsfähigkeit, Stabilität. Fred muss diese drei Punkte auf die Reihe bekommen.»

Einige Ferrari-Anhänger kritisieren ferner, dass Ferrari nicht klar auf einen Fahrer setze. Auch hier ist der 58-jährige Alesi anderer Meinung. «Was soll es bei der Entwicklung des Wagens helfen, wenn beim nächsten Rennen gesagt wird, Leclerc sei die Nummer 1 und Sainz die Nummer 2? Das Auto muss zuverlässig laufen und schneller werden. Das ist jetzt wichtig. Die Fahrerfrage hat nun wirklich keine Dringlichkeit.»

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1

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