Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

3. Training Miami: Verstappen 1., Mercedes schwach

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Drittes Training zum Grossen Preis von Miami im Miami International Autodrome rund ums Hard Rock-Stadion: Max Verstappen erzielt die schnellste Zeit, Mercedes hat weiter Sorgen.

Was sich im zweiten freien Training zum Miami-GP angedeutet hatte, erhärtete sich im dritten: Wer für den Grand Prix in Florida die Pole-Position erringen will, muss einen Weg vorbei an Weltmeister Max Verstappen finden. Der Miami-Vorjahressieger erzielte auch im dritten Training Bestzeit.

Bei 29 Grad unter zunehmender Bewölkung und bei einer Pistentemperatur von 47 Grad begann das dritte Training. Formel-1-Weltmeister Jenson Button: «Im dritten Training werden wir das wahre Bild sehen, wie die Hackordnung aussieht. Im ersten Training verfälschte der neue Belag die echte Reihenfolge, im zweiten erkannten wir schon eher, wo das hinführt, mit der Bestzeit von Max Verstappen.»

Mercedes probierte mit Hamilton und Russell unterschiedliche Abstimmungen aus, nachdem das Set-up im zweiten freien Training der Bahn mit mehr Grip zu wenig angepasst werden konnte.

Lewis Hamilton monierte Vibrationen von den Vorderreifen, entweder ist hier ein Auswuchtgewicht an der Felge verloren gegangen, oder der Engländer hatte bereits einen Verbremser. Die Wiederholung zeigte: Verbremser links vorne. Lewis war auf weichen Reifen langsamer als die Alpine von Esteban Ocon.

Das konnte Ferrari besser: Bestzeit von Carlos Sainz, der schon im zweiten Training schneller gewesen war als Charles Leclerc.

Red Bull Racing antwortete: Sergio Pérez unterbot die Bestzeit des Madrilenen Sainz um 1,5 Sekunden, dann kam Weltmeister Max Verstappen – drei Zehntel schneller als der Mexikaner. Aber die Autos noch mit viel Sprit an Bord, daher eine Sekunde langsamer als zum Schluss des zweiten Trainings. Charles Leclerc pirschte sich bis auf 94 Tausendstelsekunden an Verstappen heran.

George Russell rückte vor auf Rang 5, Lewis Hamilton verbremste sich erneut, nur Achter. Derweil legte Verstappen nach, nun mehr als sechs Zehntel vor Pérez, dann neu Fernando Alonso auf P3. Verstappen nun schon fast so schnell wie bei seiner Bestzeit im zweiten Training. Russell am Funk: «Die Balance ist gut, ich bin einfach zu wenig schnell.» Deprimierend …

Lewis Hamilton liess erneut das linke Vorderrad stehen, gleichzeitig rutschte Carlos Sainz an jener Stelle von der Bahn, wo Charles Leclerc Freitag einen Crash hatte. Der Spanier konnte weitermachen.

Erst nach 20 Minuten machte sich Haas-Fahrer Nico Hülkenberg mit weichen Reifen auf eine schnelle Runde: nur 16., den wahren Speed des Autos zeigte dieses Mal Kevin Magnussen, als Achter. Der Däne zu diesem Zeitpunkt mit weniger Kraftstoff an Bord.

Carlos Sainz rückte bis auf 156 Tausendstel an Leader Verstappen heran, Fernando Alonso rutschte am Ende der Gegengeraden von der Bahn, konnte aber weitermachen. Alpine-Fahrer Ocon am Funk: «Die Piste baut massive mehr Grip auf, von Runde zu Runde.»

Nach einer halben Stunde rückte Nico Hülkenberg vor seinen Stallgefährten Magnussen, Rang 11. Der Däne gondelte dann langsam auf der Ideallinie herum, sehr zum Ärger des Alpine-Piloten Ocon.

Verstappen legte nach: 1:27,669 min, so schnell war noch keiner im Miami International Autodrome, 456 Tausendstel vor Sainz.

Formel-1-Champion Jenson Button: «Es ist extrem schwierig, mit der Abstimmung Schritt zu halten, wenn sich die Haftung einer Strecke so rapide verändert. Da greifen selbst die besten Fahrer und Ingenieure daneben.»

Nico Hülkenberg hatte dafür eine gute Nase: Fünfter! Von seinem fünften Platz bis runter zu Norris auf P19 nur eine knappe Sekunde.

Hoffnungsschimmer für Lewis Hamilton: Er rückte vor auf P5, vor Hülkenberg, aber erneut verlieren die Mercedes auf den Geraden viel Zeit.

Schrecksekunde für McLaren-Fahrer Lando Norris, Rutscher in der schnellen Links/Rechts-Passage, das hätte ins Auge gehen können. Jenson Button: «Das hat er meisterhaft abgefangen.»

Wenige Minuten vor Schluss unterbot Verstappen seine eigene Bestzeit erneut: 1:27,535 min. Bottas auf P5 und Albon auf P6 zeigte – die Piste wird wirklich schneller und schneller.

Die Überraschung des Trainings: Alpine auf den Rängen 5 (Ocon) und 6 (Gasly). Auch stark: Nico Hülkenberg im Haas.

Schwach hingegen Mercedes. Wie hatte Lewis Hamilton gesagt? «Ich kann Imola nicht erwarten, wenn wir endlich neue Teile ans Auto bekommen.» Auch schwach: McLaren, auf den Rängen 18 (Piastri) und 19 (Norris).

Ferrari-Fahrer Leclerc und RBR-Pilot Pérez setzten die letzten Ausrufezeichen, sie rückten hinter Verstappen hoch.

Was das dritte Training auch gezeigt hat: Es wird in der Quali extrem wichtig werden, ganz zum Schluss auf der Bahn zu sein.

3. Training, Miami

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,535 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,941
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:28,050
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:28,125
05. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:28,407
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:28,428
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:28,456
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:28,497
09. Alex Albon (T), Williams, 1:28,561
10. George Russell (GB), Mercedes, 1:28,606
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:28,607
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:28,618
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28,718
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,723
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:29,074
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:29,179
17. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:29,264
18. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,375
19. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,401
20. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:29,447

2. Training, Miami

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,930 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:28,315
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:28,398
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:28,419
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:28,660
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,741
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28,858
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,930
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:28,937
10. Alex Albon (T), Williams, 1:29,046
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,098
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,171
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:29,181
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:29,189
15. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,216
16. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,339
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:29,393
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:29,613
19. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:29,928
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:30,038

1. Training, Miami

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,125 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,337
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,449
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,549
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,724
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,104
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,231
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,337
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,392
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:31,542
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:31,566
12. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:31,810
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,853
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,902
15. Alex Albon (T), Williams, 1:31,903
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:31,997
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:32,134
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:32,169
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:32,619
20. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:34,637

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