MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Lewis Hamilton (Mercedes): Eine Frage des Vertrauens

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Der 103-fache GP-Sieger Lewis Hamilton wirkt tatendurstig: Er spürt, dass es bei Mercedes aufwärts geht. «Endlich spüre ich meinen Wagen wieder.» Aber was hat sich dabei eigentlich geändert?

Anfang der Formel-1-Saison 2023 war Lewis Hamilton ernüchtert: Es konnte keine Rede davon sein, dass Mercedes den Anschluss an die Spitze geschafft hatte, der Abstand zu Leader Red Bull Racing war so gross wie im Jahr davor.

Mehr noch: Hamilton monierte, dass er sich seinem Renngerät nicht verbunden fühle. Was meinte der Superstar damit? Lewis erklärte: «Wir bei Mercedes sitzen näher an den Vorderrädern als Piloten anderer Rennwagen. Für meinen Geschmack ist diese Sitzposition zu weit an die Vorderachse gerückt. Wenn du fährst, dann fühlt es sich an, als würdest du auf den Vorderrädern sitzen. Und das ist eines der übelsten Gefühle in einem Rennwagen.»

«Diese Position verändert das ganze Verhalten des Autos und die Wahrnehmung für den Fahrer, wie sich der Wagen im Detail bewegt. Und das Handling des Autos wird viel unberechenbarer als wenn du weiter hinten, also näher am Zentrum des Wagens sitzt. Ich muss zugeben, ich habe damit grosse Mühe.»

«Die Sitzposition ist etwas, das ich in der Zukunft unbedingt ändern muss. Damals sagten mir die Techniker: ‘Das ist für dieses Auto der richtige Lösungsansatz.’ Aber wenn ich gewusst hätte, wie sich das später anfühlen wird, dann hätte ich dem nie zugestimmt.»

«Unsere Hinterachse ist nicht stabil genug. Wenn du dir ansiehst, an welchem Punkt die Fahrer von Red Bull Racing Gas geben können und welchen Speed sie mit in die Kurve nehmen, dann liegt das alles nur an einer Hinterachse, die dem Piloten Vertrauen einflösst.»

Ganz anders klang es zuletzt in Spanien und in Kanada: «Endlich spüre ich mein Auto wieder», sagte der 38-Jährige in Montreal. Daher haken wir in Österreich nach: Was hat sich geändert? Denn die Sitzposition kann es nicht sein. Die ist noch immer gleich.

Lewis: «Es ist grundsätzlich anders als vor einem Jahr. 2022 haben wir im Frühsommer Verbesserungen ans Auto gebracht, und es fühlte sich noch immer gleich an, mit Bouncing und all dem. Dieses Mal jedoch kommen neue Teile an den Wagen, und wir spüren, wie das Handling besser wird. Das ist endlich wieder ein Rennauto.»

«Ich finde, im Cockpit dreht sich alles ums Vertrauen. Wenn du mit 300 in eine Kurve stichst, dann musst du wissen, dass dich der Wagen durch diese Kurve tragen wird. Du musst dich aufs Auto verlassen können. Gibt dir das Fahrzeug dieses Gefühl der Stabilität nicht, dann kannst du nicht an die Grenzen gehen, du fährst immer ein wenig unter deinen Möglichkeiten, und das ist einfach zu wenig, um gegen die Konkurrenz zu bestehen.»

«Die jüngsten Verbesserungen haben bewirkt, dass der Wagen stabiler liegt und damit das Vertrauen wächst. Aber da muss noch mehr kommen. In den kommenden Monaten kommen viel weitere Verbesserungen, ich kann es kaum erwarten. Und für 2024 müssen fundamentale Änderungen umgesetzt werden, nach denen ich seit Anfang 2022 verlange.»

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor

WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

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