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Die harte Marko-Schule: «Unglaubliche Möglichkeiten»

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

Bei Red Bull Racing gilt das Leistungsprinzip, Helmut Marko gilt als knallhart. Ex-Fahrer äußern sich zu einem Programm, das längst nicht alle gut finden.

Christian Klien bringt es im Grunde auf den Punkt: «Man kann es mögen oder nicht. Letztendlich muss man sagen, dass es für Red Bull funktioniert hat, so wie sie es machen.» Der Österreicher ging durch die Red-Bull-Schule, die berühmt, aber auch berüchtigt ist.

Vor allem wegen Motorsportberater Helmut Marko, der dafür bekannt ist, nicht zimperlich mit den Fahrern umzugehen. Das aktuellste Beispiel ist Nyck de Vries, der bei AlphaTauri während der laufenden Saison gehen musste. Nun war der Niederländer kein klassischer RB-Schüler, doch auch die eigenen Leute erleben das Leistungsprinzip, das manchmal schmerzhaft ist.

Der Erfolg gibt Marko Recht, aktuell dominiert der Rennstall die Formel 1, feierte bereits den Konstrukteurs-Titel, und wird in Katar am kommenden Wochenende wohl auch Max Verstappen erneut hochleben lassen. Zum dritten Mal in Folge.

Verstappen ist das Paradebeispiel für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit, allerdings ist der Niederländer auch ein Extrembeispiel mit seinem frühen Einstieg und Aufstieg.

Drei ehemalige Fahrer sprechen bei formula1.com über das Junior-Programm von Red Bull Racing.

Vitantonio Liuzzi: «Wir alle wissen, wie viel Zeit, Mühe und Geld man braucht, um Formel-1-Fahrer zu werden, und ich weiß nicht, ob ich es ohne Red Bull jemals in die Formel 1 geschafft hätte. Es ist so wichtig für einen Fahrer, von einem Unternehmen wie Red Bull unterstützt zu werden, denn sie verleihen einem wirklich Flügel. Natürlich müssen die Ergebnisse kommen, und manchmal ist Red Bull dafür bekannt, dass sie in ihren Entscheidungen, sagen wir mal, hart sind - besonders Dr. Marko! Aber sie geben der jungen Generation unglaubliche Möglichkeiten.»

Christian Klien: «Für mich war das Junior Team sehr wichtig. Ich hatte schon seit meinen Go-Kart-Tagen eine sehr enge Beziehung zu Red Bull, und ich bekam meinen ersten Helm von Didi Mateschitz überreicht. Ich würde sagen, es ist ein bisschen härter als andere Programme, denn das ist der Stil von Helmut, er ist in dieser Hinsicht ein harter Kerl. Letztendlich sucht Helmut nur alle 10 Jahre nach dem einen besonderen Fahrer, so wie jetzt Sebastian oder Max. Das ist sicher für viele Fahrer sehr hart, und das habe ich auch gespürt.»

«Auf der anderen Seite muss man sagen, dass viele Fahrer eine Chance bekommen. Wenn sie dich durch die Nachwuchskategorien, F4, F3, F2, in die Nähe der Formel 1 bringen und es manchmal einfach nicht klappt, weil kein Platz ist oder du ihrer Meinung nach nicht hundertprozentig talentiert genug bist, dann hast du in deiner Karriere immer noch viele Möglichkeiten. Letztendlich muss man sagen, dass es für Red Bull funktioniert hat, so wie sie es machen. Man kann es mögen oder nicht. Auch wenn es sehr hart und schwierig ist, ist es letztendlich ein loyales Unternehmen.»

David Coulthard: «Ich weiß, dass es Kritik an dem Programm gibt. Die Leute sagen: 'Sie haben einfach Fahrer rausgeworfen.‘ Was ich dazu sagen würde - und das ist ganz und gar nicht mit einem Red-Bull-Hut auf dem Kopf - ist, dass eine Gelegenheit kommt, man bekommt eine Chance, um sie zu nutzen. Und wenn die Branche insgesamt das Gefühl hat, dass man über den Tisch gezogen wurde, dann nennen Sie mir einen Fahrer, der aus dem System von Red Bull herausgekommen ist und dann bei Ferrari, Mercedes oder wem auch immer ganz nach oben gekommen ist. Das ist nicht passiert. Carlos Sainz hat sich entschieden, weiterzuziehen, und das hat ihm sehr gut getan, aber andere, die fallen gelassen wurden, hat niemand aufgenommen.»

Japan-GP, Suzuka Circuit 

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer 
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21 
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6 
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0 
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5


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