Carlos Sainz: Was ist die Test-Bestzeit wert?
Carlos Sainz fuhr beim Vorsaison-Test die schnellste Runde, der Favorit bleibt aber Max Verstappen
Als Carlos Sainz erfuhr, dass er sein Ferrari-Cockpit nach der diesjährigen Saison für Lewis Hamilton räumen muss, bewies der Spanier einmal mehr Grösse. Er versprach seinem Team, in diesem Jahr sein Bestes zu geben, um ein erfolgreiches letztes Jahr in Rot zu erleben, und bei den Vorsaison-Testfahrten auf dem Wüstenkurs von Bahrain setzte er mit der Test-Bestzeit (1:29,921 min) ein Ausrufezeichen.
Diese ist allerdings nicht nur angesichts der unbekannten Sprit-Menge und Motor-Einstellung mit Vorsicht zu geniessen. Der 29-Jährige aus Madrid fuhr die schnellste Runde des Tests am Nachmittag des zweiten Tages, wie sein Teamkollege Charles Leclerc (Tags darauf) war er bei seiner persönlichen Test-Bestleistung auf der C4-Mischung unterwegs.
Einige Fahrer absolvierten ihre schnellsten Runden auf der C3-Mischung, die laut Reifenausrüster Pirelli sechs bis sieben Zehntel langsamer ist, so auch Champion Max Verstappen aus dem Red Bull Racing Team. Die Konkurrenten des Niederländers sind sich einig, dass der dreifache Weltmeister auch in diesem Jahr das Mass aller Dinge sein wird.
So erklärte etwa Ferrari-Teamchef Fred Vasseur: «Mir ist klar, dass Ferrari einen großen Schritt machen muss, wenn wir zum Leader aufschließen wollen.» Und er analysierte: «Ich glaube, dass die Verfolger von Red Bull Racing noch näher beisammen liegen werden. Das macht unsere Aufgabe nicht einfacher.»
Sainz selbst zog dennoch eine positive Bilanz. Er erklärte nach dem letzten Testtag, der erneut wegen eines gelösten Abflussgitters unterbrochen werden musste: «Es war ein guter Tag, abgesehen von der roten Flagge, die unsere Arbeit gestört hat. Aber ich habe jede Runde genossen. Wir haben auch viel ausprobiert und versucht, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Insgesamt scheint das Auto gut in Form zu sein und ich bin stolz auf das Team und die Arbeit, die wir bei diesem Test geleistet haben.»
Kombinierte Test-Zeitenliste, Bahrain, 21. bis 23. Februar
01. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-24, 1:29,921 min, C4 (2. Tag)
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-24, 1:30,322, C4 (3.)
03. George Russell (GB), Mercedes W15, 1:30,368, C4 (3.)
04. Guanyu Zhou (RCH), Kick-Sauber C44-Ferrari, 1:30,647, C4 (3.)
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB20-Honda RBPT, 1:30,679, C3 (2.)
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB20-Honda RBPT, 1:30,755, C3 (3.)
07. Yuki Tsunoda (J), VCARB 01-Honda RBPT, 1:30,775, C4 (3.)
08. Alex Albon (T), Williams FW46-Mercedes, 1:30,984, C4 (3.)
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL38-Mercedes,1:31,030, C3 (3.)
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W15, 1:31,066, C3 (2.)
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR24-Mercedes, 1:31,159, C3 (3.)
12. Lando Norris (GB), McLaren MCL38-Mercedes, 1:31,256, C3 (2.)
13. Daniel Ricciardo (AUS), VCARB 01-Honda RBPT, 1:31,361, C4 (2.)
14. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-24-Ferrari, 1:31,686, C3 (3.)
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR24-Mercedes, 1:32,029, C3 (2.)
16. Esteban Ocon (F), Alpine A524-Renault, 1:32,061, C3 (2.)
17. Pierre Gasly (F), Alpine A524-Renault, 1:32,149, C3 (3.)
18. Valtteri Bottas (FIN), Kick-Sauber C44-Ferrari, 1:32,227, C3 (2.)
19. Logan Sargeant (USA), Williams FW46-Mercedes, 1:32,578, C4 (2.)
20. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-24-Ferrari, 1:33,053, C3 (3.)