MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Oscar Piastri (McLaren/2.): So ging die Pole verloren

Von Mathias Brunner
Oscar Piastri

Oscar Piastri

​Oscar Piastri hat die Pole zum WM-Auftakt in Australien um nur 84 Tausendstelsekunden verpasst. Der 23-jährige aus Melbourne findet: «Im entscheidenden Moment war ich vielleicht etwas zu vorsichtig.»

Lokalheld Oscar Piastri wird den Traditions-GP von Australien aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen können, im Abschlusstraining auf dem Albert Park Circuit von Melbourne musste er sich lediglich seinem McLaren-Stallgefährten Lando Norris geschlagen geben.

Die Siegchancen von Piastri sind intakt: Immerhin vier der vergangenen sieben WM-Lauf im Albert-Park sind von Startplatz 2 gewonnen worden, zuletzt gelang das Carlos Sainz 2024 im Ferrari.

Der von den Fans lautstark gefeierte Piastri erzählt, wie er seine Chance auf die erste Pole versemmelt hat: «Grundsätzlich ist es natürlich fabelhaft, dass McLaren die erste Startreihe besetzt. Was mich selber angeht, so wäre ich gerne um einen Rang hochgerückt.»

«84 Tausendstelsekunden, das ist wenig. Ich habe diese Zeit an verschiedenen Stellen der Strecke verloren. Sektor 3 war beim allerletzten Einsatz nicht so gut wie auf meiner ersten Runde von Q3. Und auf dieser ersten Runde hatte ich die Räder kurz blockiert, das wollte ich mir beim entscheidenden Einsatz nicht nochmals erlauben, daher war ich zum Schluss hin vielleicht etwas zu vorsichtig.»

Besonders unter Druck, in seiner Heimatstadt, fühlt sich Oscar nicht: «Ich finde die ganze Unterstützung der Fans eher beflügelnd, ich empfinde das nie als Belastung.»

«Gleichzeigit muss ich zugeben: Als ich vor zwei Jahren hier zu meinem ersten Grand Prix vor eigenem Publikum kam, hat mich der ganze Rummel ziemlich überwältigt. Auch 2024 hat mich der Empfang der Fans aus den Socken gehauen. Aber in diesem Jahr ist das anders. Ich bin recht entspannt und kann die Atmosphäre mehr geniessen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein so gutes Auto unterm Hintern habe.»

«Mein Ziel fürs Rennen ist klar – zunächst mal will ich hier den ersten richtigen Podestplatz für einen Australier beim Heimrennen erringen (Ricciardo war 2014 Zweiter, wurde später aber disqualifiziert, M.B.). Und natürlich muss es mein Ziel sein, das Rennen zu gewinnen. Aber ich will das alles nicht verkopfen, sondern auf mich zukommen lassen, was am Sonntag passiert.»

Und wie wird das im Stallduell gegen Norris? Piastri: «Im Vordergrund steht das Team, und wir wissen sehr genau, wo die Grenzen liegen. Wir haben ein Auto, das gut genug ist für einen Doppelsieg, und Lando und ich werden das bestmögliche Ergebnis nicht aufs Spiel setzen.»

Und was ist mit dem angekündigten Regen? Oscar weiter: «Da werden leichte Bögen auf einmal zu richtigen Kurven, diese Bahn kann tückisch sein, wenn sie nass ist. Zudem hast du an verschiedenen Stellen weisse Linien, die dann verflixt glitschig werden können.»

«Nach diesem Ergebnis werden die Leute jetzt wieder sagen – McLaren ist überlegen. Aber erstens sind die Abstände nicht so gross, und zweitens kann sich das auf einer anderen Strecke und bei anderen Bedigungen schnell ändern. Wir wissen nicht, wie das Kräfteverhältnis in China, Japan oder Bahrain aussehen wird, und wenn wir das nicht wissen, wie sollen es dann Aussenstehende wissen?»

Das war jetzt das 47. GP-Abschlusstraining von Oscar Piastri, der weiter auf seine erste Pole warten muss. Die australischen Fans warten seit Mexiko 2018 (Daniel Ricciardo) auf eine neue GP-Pole eines Australiers.


Qualifying, Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,096 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,180
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:15,481
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,546
05. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,670
06. Alex Albon (T), Williams, 1:15,737
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,755
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,973
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,980
10. Carlos Sainz (E), Williams, 1:16,082
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:16,175
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,453
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,483
14. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:16,862
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:17,520
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:16,525
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,579
18. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:17,094
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:17,147
20. Oliver Bearman (GB), Haas, ohne Zeit

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