FIA wird olympisch
Ecclestone und Todt im Geschäft vereint?
Ohne dass der formale Hintergrund der Aktion vollkommen klar wird, hat der Automobil-Weltverband FIA eine Pressemitteilung herausgegeben, aus der hervorgeht, dass das IOC (Internationales Olympisches Komitee) mit der FIA anbandelt.
In einem Brief vom 9. Dezember soll der Präsident des IOC, Jacques Rogge, erklärt haben, dass das IOC die FIA anerkennt.
Wir geben zu, die Überraschung hält sich in Grenzen… Aber es geht weiter: Die FIA schwört dem IOC (und umgekehrt) nach Mitteilung dieser sensationellen Entwicklung auf allen Ebenen die Treue, versichert jedwede Unterstützung, auch andere Sportarten entwickeln zu helfen, die Ziele des IOC zu respektieren und so weiter. Alles beidseitig, offenbar.
Die Anerkennung der FIA seitens des IOC – nun einseitig – erfolgt für zwei Jahre, also vorerst. Das IOC hat die FIA dazu eingeladen, eine Athleten-Kommission zu bilden, damit die Vorläufigkeit dieser Anerkennung dauerhaft bestätigt werden kann.
Die FIA wiederum heisst die Anerkennung höchst willkommen und will ihre 129 Mitglieder dazu auffordern, das IOC und seine Werte zu respektieren oder zu ehren und Hauptsache zu hofieren.
FIA-Präsident Jean Todt sagt: «Ich bin erfreut, dass wir nun zur olympischen Familie gehören.» Man teile schliesslich die Werte Exzellenz, Freundschaft und Respekt mit dem IOC.
Soll das heissen, die FIA (und F1-Promoter Bernie Ecclestone) wollen bei Olympia durchstarten?
Die Idee ist nicht neu. Rennfahrer sind schliesslich in erster Linie (verdammt gute) Sportler. Und Hochspringer kämen schliesslich auch nicht ohne Hilfsgerät über die Latte…
Max Mosley, der frühere FIA-Präsident, hat dazu stets gesagt, dass das IOC «mechanische Spiele» einführen müsste, um diese Idee eines Tages umzusetzen.
In der Gewissheit, dass findige Funktionäre es schon irgendwie schaffen, ihre Verbände zu bereichern, würden wir nicht dagegen wetten, dass demnächst die Rechte für einen Olympischen GP ausgegeben werden – mit Profit versteht sich.